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Neusäss: Trotz Hochwassergefahr: Neues Wohngebiet am Erpelweg in Hainhofen

Neusäss

Trotz Hochwassergefahr: Neues Wohngebiet am Erpelweg in Hainhofen

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    Am Erpelweg ist die Schmutter schon über die Ufer getreten.
    Am Erpelweg ist die Schmutter schon über die Ufer getreten. Foto: Marcus Merk

    Als das Wasser wieder weg war, zeigt ein Anwohner am Erpelweg , wie hoch der Wasserstand der Schmutter an seinem Gartenzaun war. Das Bild aus dem Jahr 2005 gibt es noch im Archiv der Augsburger Allgemeinen . Jetzt soll genau hier ein neues Wohnquartier entstehen. Mit Bedacht, so der Neusässer Stadtbaumeister Dietmar Krenz jetzt auf der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Stadt. Denn mit einem Bebauungsplan könne man einerseits die Bebauung steuern und andererseits auch Hochwasserschutz im Wohnquartier vorsehen.

    Vor 15 Jahren gab es ein schlimmes Hochwasser

    Klaus Miller zeigt nach dem Hochwasser im Jahr 2005 an seinem Gartenzaun den Wasserstand.
    Klaus Miller zeigt nach dem Hochwasser im Jahr 2005 an seinem Gartenzaun den Wasserstand. Foto: Andreas Lode

    Fast 15 Jahre ist es her, dass ein schlimmes Hochwasser den Hainhofer Erpelweg getroffen hatte – wieder einmal. Seit 2005 hat sich an der Schmutter jedoch einiges getan. Im Oberlauf sorgen Überlaufbecken dafür, dass im mittleren Bereich des Flusses, in dem auch Neusäß mit seinen Stadtteilen liegt, gar nicht mehr so viel Wasser ankommt wie früher. Die Stadt Neusäß selbst hat schon seit Längerem den Plan, das Ufer nördlich der Reithalle um etwa 80 Zentimeter abzusenken. „Durch diese Absenkung würde die Schmutter bei einem Hochwasser bereits im oberen Bereich mehr Wasser verlieren und der Erpelweg würde entlastet“, beschreibt Jürgen Kaiser aus dem Bauamt der Stadt.

    Allerdings: Umgesetzt werden konnte das Vorhaben noch nicht. Zunächst konnte mit dem Vorbesitzer des Grundstückes keine Einigkeit erreicht werden. Jürgen Kaiser : „Der jetzige Grundstückseigentümer hat seine Bereitschaft erklärt, eine derartige Maßnahme umzusetzen. Allerdings steht noch die Zustimmung des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth aus.“

    Und so bangen die Anwohner des Erpelwegs im Hainhofer Unterdorf an bestimmten Tagen weiter: Anfang Februar, als in Fischach die Schmutter nach heftigem Regen so hoch stand, dass sogar die Schule einen Tag geschlossen blieb, blickten auch die Anwohner des Straßenzugs wieder mit Sorge zur Schmutter . Viele haben an ihren Häusern vorgesorgt und etwa an den Kellerfenstern Vorrichtungen angebracht, die schnell für einen individuellen Hochwasserschutz sorgen. Anwohner berichten: Dieses Mal stieg die Schmutter zwar hoch und überschwemmte die Wiesen, die Häuser blieben jedoch verschont. Stadtbaumeister Dietmar Krenz zeigte auf der Sitzung des Ausschusses ein Bild, auf dem zu sehen war, dass auch die Straße unter Wasser stand.

    Warum gerade hier eine neues Wohngebiet für Hainhofen?

    Warum also gerade hier ein neues Wohngebiet ? Dietmar Krenz : „Wir haben gerade im Flächennutzungsplan festgelegt, dass jedem Stadtteil die Möglichkeit gegeben werden soll, sich zu entwickeln.“ Viel Platz sei in Hainhofen nicht mehr. „Es gibt aber Wünsche, genau hier Wohnraum zu entwickeln“, so der Stadtbaumeister weiter. Zudem sei es der Stadt gelungen, in diesem Teil von Hainhofen ihr Vorkaufsrecht für einige Grundstücke umzusetzen. Damit könnte das Unterdorf in Zukunft so entwickelt werden, dass nicht nur Platz für neue Häuser geschaffen wird, sondern auch die Erschließung der Grundstücke verlagert und eine eigene Infrastruktur für das Quartier geschaffen wird. Dazu könnte etwa ein Spielplatz gehören, so Krenz .

    Die Ausschussmitglieder sind sich der Hochwassergefahr an dieser Stelle jedoch durchaus bewusst. Ingeborg Steinmetz-Maaz ( FW ) wies ausdrücklich auf sie hin. „Der Bebauungsplan könnte eine Möglichkeit sein, die Probleme in den Griff zu bekommen“, so Bürgermeister Richard Greiner . Der Ausschuss stimmte schließlich der Aufstellung eines Bebauungsplans für ein allgemeines Wohngebiet einstimmig zu.

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