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Neusäß: Stadtrat sagt Nein zu Luftfilteranlagen an Neusässer Schulen

Neusäß

Stadtrat sagt Nein zu Luftfilteranlagen an Neusässer Schulen

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    Mobile Luftreinigungsgeräte sollen die Luft in Klassenzimmer frei von Viren halten. Der Einsatz ist jedoch umstritten und wurde jetzt vom Stadtrat Neusäß abgelehnt.
    Mobile Luftreinigungsgeräte sollen die Luft in Klassenzimmer frei von Viren halten. Der Einsatz ist jedoch umstritten und wurde jetzt vom Stadtrat Neusäß abgelehnt. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Das Thema Carport und Gauben auf einem Grundstück am Kobelgraben war nicht der einzige Tagesordnungspunkt, über den bereits in einem Ausschuss gesprochen und abgestimmt worden war, mit dem sich jetzt der Stadtrat aber noch einmal befasste. In einem weiteren Antrag ging es um die mögliche Anschaffung mobiler Luftfilteranlagen für Kindertagesstätten und Neusässer Schulen. Hier machte Bürgermeister Richard Greiner zunächst klar, dass es im Vorfeld der Ausschusssitzung keine Gespräche mit Lehrkräften der städtischen Neusässer Schulen gegeben habe, sondern stattdessen einen Ortstermin mit einem Lehrer des staatlichen Neusässer Gymnasiums, das in Räumen, die nicht gelüftet werden können, solche Geräte einsetzt.

    "Uns geht es nur um Aufklärung. Wir dachten, es hätte Gespräche mit unseren Lehrern gegeben", so FW-Stadtrat Bernhard Hannemann. Und weiter: "Jede Maßnahme, die die Virenlast reduziert, ist ein Beitrag zum Schutz und zur Freiheit. Mir geht es allein um das Wohl der Schulkinder." Ob jedoch Luftreinigungsgeräte dazu ein geeigneter Beitrag sind, dazu gibt es im Stadtrat unterschiedliche Auffassungen. "Das Umweltbundesamt steht dem Einsatz kritisch gegenüber", so der Bürgermeister. Der Lehrer des Gymnasiums hatte zudem von einer hohen Geräuschbelastung durch die Geräte im Unterricht gesprochen.

    Hoffnung: Impfungen könnten bald auch für Jüngere möglich sein

    CSU-Stadtrat Dr. Markus Bühne, selbst Arzt, sieht einen anderen Ansatz. "Auch uns liegt die Gesundheit der Kinder am Herzen." Die Medizinforschung gehe jedoch weiter. Schon bald seien Impfmöglichkeiten für Zwölf- bis 15-Jährige und auch jüngere Kinder zu erwarten. "Bis wir die Luftreinigungsgeräte bekommen können, sind wir mit den Impfungen schon viel weiter", prognostizierte er. Dann habe man Geräte angeschafft, die am Ende keiner mehr wolle. SPD-Stadtrat Christian Rindsfüßer befürchtete, mit den Geräten eine falsche Sicherheit zu erzeugen, sodass in den Klassenzimmern dann auf das weiterhin nötige Lüften verzichtet werde. Ursula Schwinge-Haines (Grüne) sprach sich dafür aus, für individuelle Situationen in Klassenzimmern auch individuelle Lösungen zu suchen.

    Die Lage in den Schulen könnte sich durch baldige Impfungen gegen das Coronavirus auch für Kinder und Jugendliche ändern.
    Die Lage in den Schulen könnte sich durch baldige Impfungen gegen das Coronavirus auch für Kinder und Jugendliche ändern. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Am Ende jedoch blieb es bei der Ablehnung der Anschaffung von Luftreinigungsgeräten mit der Mehrheit von CSU und SPD. Das gilt auch für angebotene Spenden für einzelne Klassenzimmer, die nicht angenommen werden sollen. "Die Stadt entscheidet, wie die Schulen ausgestattet werden sollen", so Zweiter Bürgermeister Wilhelm Kugelmann.

    Lesen Sie auch den Kommentar: Zeit, sich mal auszusprechen

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