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Neusäß: Neusässer Künstler Olli Marschall zeigt sein Low-Budget-Kung-Fu-Training

Neusäß

Neusässer Künstler Olli Marschall zeigt sein Low-Budget-Kung-Fu-Training

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    Mitten in seinem Atelier demonstriert Bildhauer Olli Marschall, wie man mit Alltagsgegenständen ein Kung-Fu-Training gestalten kann.
    Mitten in seinem Atelier demonstriert Bildhauer Olli Marschall, wie man mit Alltagsgegenständen ein Kung-Fu-Training gestalten kann. Foto: Marcus Merk

    Olli Marschall ist ein Praktiker, ein Tüftler. Für seine Holzskulpturen erfindet der freischaffende Künstler aus Neusäß immer wieder neue Bearbeitungsmethoden. Neben der Bildhauerei hat er sich aber auch dem Kung Fu verschrieben. Seit 1991 leitet der 55-Jährige lehrend und lernend die Freie Wing-Chun-Schule, die älteste dieser Art in Augsburg.

    "Auch wenn man sich im Ernstfall überaus effektiv verteidigen kann, ist es das Ziel, dass körperliche Gesundheit, psychische Stabilität, Freundschaften, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit, Zielstrebigkeit, Disziplin, Neugier, Lebensfreude und Kreativität mit dem Erfolg im Kung Fu ursächlich in Wechselwirkung stehen", sagt er über die Faszination dieser Sportart. Die Besonderheit seiner Schule sind Übungspuppen aus Holz, die der Künstler selbst gestaltet hat.

    Mit Gepäckspannern und Farbwalzen hat Olli Marschall eine Art Schlingentrainer konstruiert.
    Mit Gepäckspannern und Farbwalzen hat Olli Marschall eine Art Schlingentrainer konstruiert. Foto: Marcus Merk

    Durch die Pandemie wurde Olli Marschall gleich doppelt ausgebremst. So musste er seine Ausstellung, die zwischen den beiden Lockdowns vorübergehend geöffnet war, wieder schließen. "Auch die Kung-Fu-Schule wurde ein Lockdown-Opfer", sagt Marschall und hofft, dass es ab Mai mit Schule und Ausstellung wieder losgehen kann.

    Neusässer Tüftler Olli Marschall baut sich die Sportgeräte selbst

    Das Motto von 2020, das da lautet "Auf-Lösung", will er fortführen. Seine Objekte setzen sich dabei aus aufwendig bearbeiteten Lochfeldern zusammen, wirken für Holzskulpturen unwahrscheinlich leicht.

    Sein handwerkliches Geschick stellt Olli Marschall auch unter Beweis, wenn er für ein Low-Budget-Kung-Fu-Training in seiner Werkstatt die erforderlichen Sportgeräte mit einfachen Mitteln selbst baut. Dazu benötigt man vier Gepäckspanner, von denen man zwei an der Türkante oder an einem Tisch festmacht. Ein zweiter wird jeweils daran befestigt.

    Als Handgriff und Schutz vor den Haken dient eine Farbwalze. Nun nimmt man beide Gepäckspanner-Konstruktionen in die Hand. "Je nach Abstand erhöht sich der Zug. Typisch für das Kampfsporttraining ist, dass man sich seitlich stellt. Dann führt man einen Schlag aus, indem man den Oberkörper dreht." Je nach sportlichem Vorsatz kann man sich auf 40 bis 50 Wiederholungen einigen", grinst der Meister, der für eine weitere Übung die Fahrrad-Gepäckspanner auf Bodenhöhe angebracht hat.

    Trittübungen mit Gepäckspanner am Bein

    Die hängt er nun an Kabelbinder auf Klettverschlussbasis, die es in jedem Baumarkt gibt, ein. Die Kabelbinder hat er vorher an den Fußgelenken befestigt. "Das Ganze hat eine unglaubliche Haltbarkeit und fühlt sich ganz angenehm an", versichert Marschall, der nun Bein für Bein die Beinmuskeln trainiert, indem er imaginäre Fußstöße ausführt - nach vorne und zur Seite.

    Wenn man an jedes Bein einen Gepäckspanner einhängt, kann man Trittübungen machen. "Man sollte es aber mit der Spannung nicht übertreiben, sonst zieht es einem das Standbein weg", lacht Oli Marschall, dem immer ein wenig der Schalk aus den Augen blitzt. Mehr über seine Holz- und Kampfkunst unter www.ollimarschall.de

    Hier finden Sie alle Übungen und Videos unserer Serie "Locker durch den Lockdown" auf einen Blick.

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