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Neusäß: Nach Ärger mit der Bahn: Neusäß sperrt Straße für Baustellenverkehr

Neusäß

Nach Ärger mit der Bahn: Neusäß sperrt Straße für Baustellenverkehr

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    Gleisbauarbeiten stehen aktuell bei der Bahn bis Ende Juni im Bereich Bärenkeller/Neusäß an. Noch unklar ist, wo die Bahn das benötigte Baumaterial zwischenlagern soll. Denn den ursprünglichen Plan, ein Bahngrundstück in der Nähe der Alpenstraße zu nutzen, hat der Planungs- und Umweltausschuss jetzt abgelehnt.
    Gleisbauarbeiten stehen aktuell bei der Bahn bis Ende Juni im Bereich Bärenkeller/Neusäß an. Noch unklar ist, wo die Bahn das benötigte Baumaterial zwischenlagern soll. Denn den ursprünglichen Plan, ein Bahngrundstück in der Nähe der Alpenstraße zu nutzen, hat der Planungs- und Umweltausschuss jetzt abgelehnt. Foto: Marcus Merk

    Gleisbauarbeiten stehen aktuell bei der Bahn bis Ende Juni im Bereich Bärenkeller/Neusäß an. Noch unklar ist, wo die Bahn das benötigte Baumaterial zwischenlagern soll. Denn den ursprünglichen Plan, ein Bahngrundstück in der Nähe der Alpenstraße zu nutzen, hat der Planungs- und Umweltausschuss jetzt abgelehnt.

    Und dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst war von der Bahn angedacht worden, 4500 Tonnen Material per Zug zu der Fläche anliefern und von dort mit Lastwagen abholen zu lassen. Die Verwaltung in Neusäß hat nachgerechnet, was das für die Alpenstraße und die Umgebung bedeuten könne: „Im Schnitt alle sechs Minuten ein Lastwagen durch die Alpenstraße in die eine oder andere Richtung – sieben Stunden pro Tag“, so Bauverwaltungsleiter Gerald Adolf im Ausschuss. Ob die Alpenstraße in ihrem Aufbau solch eine Belastung überhaupt problemlos aushalte, das wisse man bei der Stadt nicht. Klar sei aber, dass in der Straße ohnehin ein hoher Parkdruck herrsche – und bei solch einem Lastverkehr zumindest tagsüber alle Parkplätze gesperrt werden müssten.

    Zufahrt zu den Erdbeerfeldern im Bärenkeller

    Keine Lastwagen in der Alpenstraße Neusäß
    Keine Lastwagen in der Alpenstraße Neusäß Foto: Marcus Merk

    Der Hauptteil des Verkehrs solle, so die Bahn in ihren Schreiben an die Stadt, in den Pfingstferien stattfinden. Die Alpenstraße grenzt ans Schulzentrum Neusäß und der Verkehr könne für die Schulkinder sonst gefährlich werden, befürchtet die Verwaltung der Stadt. Zudem führt genau zu diesem Zeitpunkt eine Verbindung zu den Erdbeerfeldern ebenfalls über die Alpenstraße. Auch hier könnten die vielen Lastwagen für Kunden der Felder gefährlich werden, so Adolf weiter.

    Auch wenn die Bahn den Materialverkehr nach einem umfangreichen Schriftwechsel um die Hälfte reduzieren wollte – am Ende stimmten alle Ausschussmitglieder gegen die geplante Nutzung dieser Neusässer Zufahrtsstraßen für den Baustellenverkehr. Unter anderem machte Stadtrat Michael Frey (Grüne) darauf aufmerksam, dass ausgebautes Altmaterial, sollte es ebenfalls auf der Bahnfläche in Neusäß zwischengelagert werden, Umweltschäden hervorrufen könne. Grundsätzlich wolle man die Bahn sicher unterstützen, so CSU-Stadtrat Markus Bühne. „Es gibt aber sicher auch noch andere Möglichkeiten für den Ausbau“, sagte SPD-Stadtrat Ralph Glaß. „Wir müssen das im Gespräch klären und auf einen anderen Plan bestehen“, fasste Bürgermeister Richard Greiner zusammen.

    Warum die Stadträte nicht so gut auf die Bahn zu sprechen sind

    Keinen Hehl machten die Stadträte daraus, dass sie auf die Bahn im Moment ohnehin nicht gut zu sprechen seien – wegen der mangelnden Bereitschaft, endlich den barrierefreien Ausbau der Bahn-Haltepunkte in der Stadt anzugehen. Wie berichtet, hatten die Stadträte auf derselben Sitzung erfahren, dass in zwei Jahren die Bahnsteige an den Haltepunkten Neusäß und Westheim angehoben werden sollen, um einen bequemeren Einstieg in Züge und Triebwagen der neueren Generation zu bieten.

    Für eine barrierefreie Zugänglichkeit soll aber im Zuge der Bauarbeiten nichts getan werden. Während dieser Diskussion sprach Bürgermeister Richard Greiner davon, dass die Stadt „abgespeist“ werden solle. Dem Zweiten Bürgermeister Wilhelm Kugelmann wäre es nun am liebsten gewesen, wenn man die beiden Diskussionen um ein Zugeständnis der Stadt beim Baustellenverkehr und der Barrierefreiheit an den Haltepunkten hätte verknüpfen können. Doch das gehe schon allein deshalb nicht, weil es sich um unterschiedliche Bahnunternehmen handle, so Bürgermeister Richard Greiner.

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