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Neusäss: Millionen-Projekt: Die Stadt Neusäß reißt das Feuerwehrhaus ab und baut neu

Neusäss

Millionen-Projekt: Die Stadt Neusäß reißt das Feuerwehrhaus ab und baut neu

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    Rund 40 Jahre alt ist das Feuerwehrhaus Neusäß in der Stadtmitte. Jetzt sind seine Tage gezählt, da es abgerissen wird.
    Rund 40 Jahre alt ist das Feuerwehrhaus Neusäß in der Stadtmitte. Jetzt sind seine Tage gezählt, da es abgerissen wird. Foto: Marcus Merk

    Die Räume der Neusässer Feuerwehr sind zu klein und technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Der Beschluss des Stadtrats, dass das etwa 40 Jahre alte Haus in der Ortliebstraße erweitert werden muss, ist daher bereits vor einiger Zeit gefallen. Lange Zeit standen die Zeichen auf Umbau. In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses stellten die Stadträte die Weichen anders. Der einstimmige Beschluss fiel für einen kompletten Neubau. Kosten: rund zehn Millionen Euro.

    Komplimente für die Neusässer Feuerwehrleute

    Der Augsburger Architekt Hans Schuller hatte den Auftrag bekommen, mehrere Varianten für das Großprojekt vorzustellen. Begleitet wurden die Planungen von vielen Gesprächen in der Verwaltung und mit den Führungskräften der Neusässer Feuerwehr. Der Architekt machte den Einsatzkräften ein Kompliment, dass sie bis jetzt mit den beengten Verhältnissen klargekommen seien. Ihn habe die "super Motivation" der Feuerwehrleute beeindruckt.

    Was sind die Mankos des an der Bahnlinie liegenden Feuerwehrhauses? Schuller machte deutlich, dass die Anforderungen an die Feuerwehren immer weiter wachsen und die Ausrüstung größer werde. Das trifft vor allem auf die Fahrzeuge zu. Die Torhöhe ist in Neusäß zu niedrig, die Hallen haben zu wenig Höhe und sind zu klein. Man brauche mehr Platz, um die

    Alle Fraktionen sind für den Neubau des Feuerwehrhauses

    All diese Anforderungen sollen jetzt im Neubau verwirklicht werden. Quer durch alle Fraktionen fand dieser Vorschlag des Architekten Anklang. Das bestehende Gebäude wird nicht mehr durch einen Anbau erweitert, sondern komplett dem Boden gleich gemacht. "Wir bauen auf grüner Wiese", sagte Schuller. Dies ermögliche einen Bau, der keine Kompromisse für den Betriebs- und Einsatzablauf erfordere. Das neue Gebäude halte mindestens die nächsten 50 Jahre. Laut Schuller kommt der Neubau ungefähr sieben Prozent teurer als die günstigste Umbaulösung.

    Einzig ein Erhalt des Schlauchturms wird noch angedacht. Der Neubau hat zwölf Stellplätze für Fahrzeuge und eine gemeinsame Ausfahrt für alle. Die Baukosten liegen bei 9,3 Millionen Euro. Dazu kommen noch rund 1 Million Euro, weil die Feuerwehr während der Bauzeit für 18 Monate an einen anderen Platz ausgelagert werden muss. Schuller betonte, dass der Neubau zwar etwas teurer komme als ein Anbau, aber bei dieser Planung auch weniger Überraschungen bei den Kosten erwartet werden könnten. Dies bestätigte auch Stadtbaumeister Dietmar Krenz. "Der Sanierungsaufwand bei Fenster, Türen etc wäre beträchtlich."

    So sieht das Feuerwehrgelände in Neusäß aus der Luft aus. Hier soll auch neu gebaut werden.
    So sieht das Feuerwehrgelände in Neusäß aus der Luft aus. Hier soll auch neu gebaut werden. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Er erklärte außerdem, dass es für Umbauten weniger staatliche Förderung für die Stadt gebe. Bezuschusst werden nur neue Stellplätze, die der DIN-Norm entsprechen. Die überdachten Stellplätze sind nach Meinung von Krenz sehr wichtig. "Es muss möglich sein, dass die Feuerwehr in der Halle beladen kann und nicht draußen im Regen oder Schneetreiben."

    Stadt Neusäß will Spielraum im Umfeld der Bahn

    Der Stadtbaumeister ist noch aus einem anderen Grund zufrieden mit der Variante Neubau. Von allen Vorschlägen bleibt bei ihr am meisten Freifläche auf dem Grundstück übrig (2000 Quadratmeter). Krenz: "Je mehr Restfläche da bleibt, umso besser." Es sei offen, wie sich die Bahnfläche entwickelt. "Eines Tages kann das wertvolles Terrain werden", so Krenz. Architekt Schuller sah dies auch so. Damit habe die Stadt den größten Spielraum für die zukünftige Nutzung am Bahnhof Neusäß. Bürgermeister Richard Greiner sagte, die Freifläche könne noch wichtig werden, wenn zum Beispiel der P+R-Parkplatz an der Ortliebstraße irgendwann wegfalle. Inge Steinmetz-Maaz (Freie Wähler) brachte die Idee ins Spiel, dass doch geprüft werden sollte, ob nicht die Wasserwacht Steppach, die bekanntlich eine neue Unterkunft für ihre Gerätschaften sucht, auf dem Gelände Platz finden könnte.

    Alle Fraktionen sahen die Vorteile eindeutig bei der Neubauvariante. Der Bürgermeister betonte, dass trotz der Zuschüsse die Hauptlast der Kosten bei der Kommune bleiben wird. Er sieht allerdings gute Chancen, dass die Stadt bei diesem Projekt zügig vorankommen wird. Die Förderfähigkeit müsste anders als bei einem Kindergartenbau schnell geklärt sein.

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