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Neusäß: Locker durch den Lockdown: Wie man beim Schneeräumen Koordination und Kraft trainiert

Neusäß

Locker durch den Lockdown: Wie man beim Schneeräumen Koordination und Kraft trainiert

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    Das Schneeräumen verbindet Olli Marschall mit einem Work-out im Kung-Fu-Stil.
    Das Schneeräumen verbindet Olli Marschall mit einem Work-out im Kung-Fu-Stil. Foto: Marcus Merk

    Als vor einer guten Woche das Video für unsere Serie "Locker durch den Lockdown" gedreht wurde, mussten noch Säge- und Hobelspäne in der Werkstatt von Holzbildhauer Olli Marschall als Schnee-Ersatz herhalten. Denn weit und breit war nichts von der weißen Pracht zu sehen. Jetzt hat es erneut geschneit und so kann der 55-Jährige sein Work-out mit der Schneeschaufel wieder mit dem passenden Material durchführen.

    Olli Marschall ist nicht nur freischaffender Künstler, der Holzskulpturen in allen Größen und Variationen erstellt, sondern auch Karate-Lehrer. Seit 1991 betreibt er die Freie Wing Chun Schule, die älteste dieser Art in Augsburg. Während der Pandemie wurde er sowohl mit seinen Ausstellungen als auch seiner Kung-Fu-Schule ausgebremst. So hatte er viel Zeit, um neue Objekte zu erschaffen. Doch Marschall steckt voller Optimismus: Er hofft, dass es ab Mai mit der Schule und der Ausstellung wieder losgehen kann.

    Schneeschaufel wird als Langstock verwendet

    Überschüssige Energie kann Olli Marschall beim Schneeräumen abbauen. Während die meisten nur die Wege frei machen, trainiert er dabei mit Kung-Fu-Elementen und verwendet die Schneeschaufel als Langstock. Für unsere Leserinnen und Leser hat er ein spezielles Work-out mit Schaufel und Schnee kreiert.

    Bevor Marschall der weißen Pracht zuleibe rückt, absolviert er erst ein Aufwärmprogramm. Dazu nimmt man die Schneeschaufel, die je nach Kraft mehr oder weniger gut gefüllt ist, an einer Seite mit beiden Händen, steht tief und mit geradem Rücken in der Hocke und hält sie waagrecht vor dem Körper. Dann wird die Schaufel langsam und sehr präzise zur Seite bewegt. Dann hält man sie vor dem Körper und bewegt sie nach vorne, bis die Arme parallel sind, dann nach unten und wieder zur Seite. "Das Ganze sollte man unbedingt auf der anderen Seite wiederholen, damit die Belastung im Körper schön symmetrisch verteilt ist", erklärt Marschall. Nun hält man die Schneeschaufel mit beiden Händen ganz hinten am Stiel vom Körper weg und schiebt die Schaufel aus dem Ellenbogen auf Brusthöhe ganz nach vorne. Dasselbe macht man anschließend auch auf Bauchhöhe. Auch hier wird nach einiger Zeit der Griff geändert.

    Es entsteht ein Gegenhebel-Prinzip

    "Dadurch, dass die Seite mit der Schaufel wesentlich schwerer ist, entsteht ein Gegenhebel-Prinzip. Eine Hand presst, die andere hält dagegen", erläutert der Kung-Fu-Lehrer, der jetzt erst mit dem eigentlichen Schneeräumen beginnt. Dazu geht er in Schrittstellung in die Knie und bewegt sich Schritt für Schritt nach vorne, indem der hintere Fuß anschiebt. Dabei führt man mit der Schaufel gleichzeitig ruckartige Stichbewegungen aus. Schritt und Armbewegung sollten dabei koordiniert werden.

    Wer jetzt noch fit ist und sich ärgert, dass es schon wieder geschneit hat, kann seine Wut an einem selbst gebastelten Boxsack auslassen. Dazu wird ein Stoffbeutel mit Sand oder ähnlichem Material gefüllt und an der Decke aufgehängt. "Das Ding sollte ungefähr 20 bis 30 Kilogramm haben", grinst Olli Marschall. Er hat seinen Beutel mit einem alten, zusammengerollten Feuerwehrschlauch gefüllt, auf den er munter eindrischt.

    Hier finden Sie alle Übungen und Videos unserer Serie "Locker durch den Lockdown" auf einen Blick.

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