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Neusäß: Kollektive Ratlosigkeit

Neusäß

Kollektive Ratlosigkeit

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    Neusäß’ Interimstrainer Erwin Er sowie die verletzten Christoph Wiesmüller (links) und Benni Schmoll (rechts) sind ebenso ratlos wie die Spieler Clemens Schneider, Philipp Scherer und Tobias Kastenhuber, die gerade das 0:3 gegen den FC Heimertingen hinnehmen mussten. 
    Neusäß’ Interimstrainer Erwin Er sowie die verletzten Christoph Wiesmüller (links) und Benni Schmoll (rechts) sind ebenso ratlos wie die Spieler Clemens Schneider, Philipp Scherer und Tobias Kastenhuber, die gerade das 0:3 gegen den FC Heimertingen hinnehmen mussten.  Foto: Foto: Oliver Reiser

    So langsam, aber sicher muss man sich beim TSV Neusäß wohl mit der Kreisliga vertraut machen. Nach der erneuten 0:3-Niederlage gegen den FC Heimertingen entschwindet das rettende Ufer in der Fußball-Bezirksliga Süd in immer weitere Ferne. „Das Spiel war ein Spiegelbild der bisherigen Saison“, konstatierte der Sportliche Leiter Günther Hausmann nach dem Schlusspfiff. „Von der Einstellung her gab es diesmal nichts auszusetzen. Deshalb hätten wir endlich einmal wieder eine Belohnung verdient gehabt. Spielerisch ist aber einfach nicht mehr drin.“

    Irgendwie verständlich. Denn nach Vahidin Vojic, Benni Schmoll, Christian Luichtl, Eremias Gebisso, Tino Pohlmann, Ismail Ahmed, Akif Dogan und Andreas Kastenhuber fielen vor dem Heimertingen-Spiel auch noch Christoph Wiesmüller und Andreas Beltle aus.

    Wer wie der TSV Neusäß zwei 0:7- und 0:8-Klatschen hinter sich hat, dem steckt natürlich jede Menge Verunsicherung in den Trikots. Das Selbstvertrauen ist so tief in die Socken gerutscht wie der Lohwaldklub in der Tabelle. Trotzdem gab sich das Schlusslicht Mühe, krempelte bei nasskaltem Wetter die Ärmel hoch und lieferte dem FC Heimertingen zunächst einen Fight auf Augenhöhe, wie man landläufig so sagt. Engagiert konnte man den Gegner zunächst vom Tor fernhalten.

    Der Unterschied zwischen dem Schlusslicht und der mittelmäßigen Mittelfeldtruppe aus dem Allgäu offenbarte sich nach einer Viertelstunde. Während Frank Schädle nach einer Ecke mit einer Direktabnahme per Außenrist genau in die kurze Ecke traf, flutschte der Schuss von Michael Forster fünf Minuten später um Haaresbreite am Gästetor vorbei. Zwei Zeigerumdrehungen später ließ man Maximilian Ecker im Strafraum völlig blank stehen. Dass er es volley probierte und sein Sonntagsschuss am Samstag zum 0:2 im langen Eck einschlug, damit war nicht zu rechnen. Die Partie war damit praktisch gelaufen.

    „Zwei Glücksschüsse“, stöhnte Abteilungsleiter Ernst Krendlinger, „bei denen gehen sie rein, bei uns vorbei.“ Günther Hausmann indes bemühte eine alte Fußballweisheit: „Wenn man unten steht, hat man einfach kein Glück.“ Und beides war richtig. Das galt auch für die Chancen, die Valentin Walter (25.), Tobias Müller (35.) und Tim Hofbauer (45.) liegen ließen. Fazit: Obwohl die Neusässer mehr vom Spiel und die besseren Chancen hatten, mussten sie mit einem 0:2-Rückstand in die Kabinen gehen.

    Nach der Pause setzte sich das Dilemma fort: Einen Kopfball von Raphael Schimunek lenkte Gästekeeper Julian Modersbach über die Querlatte (54.). Das Dribbling von Tobias Müller, einer der wenigen Lichtblicke im Team, wäre auf jeden Fall ein Tor wert gewesen. Nachdem er vier Mann stehen ließ, schoss er den Torhüter an (58.). Alles richtig gemacht – bis auf den Abschluss. „Glaubt an euch!“, forderte der neue Trainer Erwin Er seine Schützlinge auf. Das taten sie und versuchten alles, den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch als der alles andere als sicher wirkende Heimertinger Schlussmann einen Freistoß von Michael Forstner fallen ließ und Christoph Eberle abstaubte, hatte Schiedsrichter Clauspeter Heger ein Foul gesehen (72.). Nichts war’s mit dem 1:2.

    Nachdem Neusäß auf Dreierkette umgestellt hatte, ergaben sich natürlich wieder Möglichkeiten für die Gäste, und Torhüter Tobias Kastenhuber verhinderte mit zahlreichen Paraden weitere Gegentreffer. In der 84. Minute aber war er dann machtlos, als Christian Lindner zum 0:3-Endstand einschoss. Nun standen die Neusässer endgültig im Regen und müssen mittlerweile seit 213 Minuten auf einen Torerfolg warten.

    TSV Neusäß: T. Kastenhuber – Walter, Eberle, Ph. Scherer, Schneider – Müller, Schimuneck, Forster, Hofbauer (62. Jusufovic) – Metzenrath (71. Abazi) , D.

    FC Heimertingen: Modersbach – Link, Holzapfel, Beißer, Schreyer – Breher, Schädle, Ecker, Lahode (90. Ziegler) – Dodel, Mussack (74. Lindner).

    Tore: 0:1 Schädle (16.), 0:2 Ecker (23.), 0:3 Lindner (85.). – Schiedsrichter: Clauspeter Heger (TSV Harburg). – Zuschauer: 80.

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