Rechtzeitig zum Frühjahr, wenn die Igel wieder aus ihrem Winterschlaf erwachen, sucht Hannelore Pentenrieder von der Igelhilfe Schwaben in Neusäß Tierfreunde mit geeigneten Auswilderungsplätzen. Für die Tiere werden nun Gärten gesucht, die abseits von viel befahrenen Straßen liegen und Unterschlupfmöglichkeiten bieten.
Hecken, dichtes Gebüsch und Hohlräume unter Gartenhäuschen oder Komposthaufen sind die bevorzugten Verstecke von Igeln und Voraussetzung für einen guten Lebensraum. Außerdem müsste der Igelfreund bereit sein, den Igel für kurze Zeit zuzufüttern, bis dieser selbst in der Lage ist, Nahrung zu finden.
Die Fettreserven der Igel müssen dringend ergänzt werden
Bevorzugte Winterquartiere in Kompost-, Reisig- und Laubhaufen sollten vorher nach Igeln untersucht werden, bevor diese umgesetzt oder abgetragen werden. Vorsicht auch mit Elektro-Sensen und Heckenscheren im Bodenbereich. Die Fettreserven der Igel sind nach dem Winterschlaf aufgezehrt und müssen dringend ergänzt werden. Eine Futterstelle im Garten kann daher lebensrettend sein.
Als Nahrung eignet sich Katzendosenfutter und Igeltrockenfutter. Genauso wichtig ist eine Schale mit Wasser – auf keinen Fall Milch – die man neben das Futter stellt. Eine umgedrehte Kiste mit einem Schlupfloch schützt die Nahrung vor Witterungseinflüssen und ungebetenen Gästen.
Igelhilfe: Gartenzäune zerschneiden das Revier der Tiere
Igel, die in menschlicher Obhut überwintert haben und mindestens 700 Gramm wiegen, entlässt man ab circa Mitte April in die Freiheit. Wenn die Nächte noch frostig sind, kann der Auswilderungszeitpunkt bis höchstens Mitte Mai verschoben werden. Bis sich der Igel wieder an seine natürliche Umgebung gewöhnt hat, muss man ihm noch Futter anbieten. Die Igel legen bei ihrer Nahrungssuche oft große Strecken zurück. Gartenzäune, die bis zum Boden reichen, zerschneiden ihr Revier und zwingen die Tiere, auf Straßen auszuweichen, die dann oft zur tödlichen Gefahr werden. Aus diesem Grund sollte auch daran gedacht werden, zumindest Schlupflöcher zu den Nachbargärten zu schaffen. (lig)
Interessenten, die Auswilderungsplätze haben, melden sich bei Hannelore Pentenrieder unter der Telefonnummer 0821/467569.
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