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Neusäß-Hammel: Hammeler protestieren gegen das Baugebiet

Neusäß-Hammel

Hammeler protestieren gegen das Baugebiet

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    In Hammel gibt es weiterhin Widerstand gegen die Pläne des Stadtrats, am Ortsrand nördlich der Eichen- und Fichtenstraße weitere Wohnbebauung zu erlauben.
    In Hammel gibt es weiterhin Widerstand gegen die Pläne des Stadtrats, am Ortsrand nördlich der Eichen- und Fichtenstraße weitere Wohnbebauung zu erlauben. Foto: Marcus Merk

    In Hammel gibt es weiterhin Widerstand gegen die Pläne des Stadtrats, am Ortsrand nördlich der Eichen- und Fichtenstraße weitere Wohnbebauung zu erlauben. In einer zweiten Stellungnahme zum Flächennutzungsplan (FNP), in dem die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren festlegt und der gerade neu aufgestellt wird, äußert sich die Initiative Hammel-Nord kritisch zu einem Wohngebiet nahe dem Wald.

    Mitglieder der Initiative sind Anwohner aus Hammel, vor allem aus dem nördlichen Bereich des Stadtteils. Laut Sprecher Jürgen Windisch vertritt die Initiative die Interessen von insgesamt 107 Unterzeichnern. Sie hätten durch ihre Unterschrift bekundet, dass sie gegen die FNP-Änderung sind. Anlass für den Protest ist die Neuausweisung von Wohnbauflächen auf dem Feld nördlich der Eichenstraße. Die Bewohner dort blicken bisher ins Grüne.

    Eine negative Wertentwicklung der Immobilien befürchtet

    „Selbstverständlich haben die betroffenen Anwohner auch Eigeninteressen“, heißt es in der Stellungnahme, die an die Stadtverwaltung und den Stadtrat gerichtet wurde. Die Hammeler befürchten eine negative Wertentwicklung ihrer Immobilien. Die Initiative erwartet vom Stadtrat, dass er „einen vernünftigen und sachgerechten Interessenausgleich sowohl zwischen kommunalen Erfordernissen und Bürgerinteressen als auch ökologischen Interessen“ vornimmt.

    Die Initiative hatte ihre Bedenken bereits im November 2017 in einem Schreiben geäußert. Hammel werde im Vergleich mit anderen Stadtteilen mit dieser Wohnbaufläche (ca. 1,90 Hektar) unverhältnismäßig stark betroffen. Windisch: „Dagegen wehren wir uns weiterhin!“ Nach Ansicht der Initiative falle das Neubaugebiet zu groß aus und belaste damit alle Bewohner des Stadtteils. Derzeit zählt Hammel rund 700 Einwohner. Durch das neue Wohngebiet würde der Ort um 17 bis 22 Prozent wachsen, so die Schätzungen der Bürgerinitiative. Sie geht von rund 40 Häusern auf dem Areal aus.

    Als weiteres Argument stellen die Bürger die Wirtschaftlichkeit der Bebauung auf diesem Standort am Hang infrage. Windisch: „Bereits in der Vergangenheit liefen immer wieder Keller in der Bestandsbebauung bei starken Unwettern mit Wasser voll sowie der Kanal über. Die Eichenstraße verwandelte sich in einen Bach.“ Nach Meinung der Initiative wären daher die Erschließung und Entwässerungsproblematik mit hohen Kosten verbunden.

    Keine „landschaftstypische Weiterentwicklung“ des Naturparks

    Die protestierenden Hammler sehen bei den Plänen zur Bebauung einen Widerspruch zum Leitbild „Naturpark Westliche Wälder“. Die Initiative zitiert daraus: „Charakteristisch für den Naturpark ist die vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte, die in deutlichem Kontrast zum Verdichtungsraum Augsburg steht. Dörfer und Märkte, überwiegend in den Tallagen, bilden im Wechsel mit weitläufigen Wäldern auf den Höhen und mit landwirtschaftlicher Nutzung ein landschaftlich reizvolles Mosaik.“ Die Ausweisung des genannten Baugebiets ignoriere nach Ansicht der Initiative diese Vorgaben und halte sich in keiner Weise an eine „landschaftstypische Weiterentwicklung“ des Naturparks. Die Bebauung liege nicht in der Tallage, sondern in Hanglage und werde von Neusäß kommend von Weitem sichtbar sein. „So ist doch klar, dass jeder Meter, den die Besiedelung näher an den Wald heranrückt, die Natur zurückdrängt. Damit werden Maulwurf, Eule, Kuckuck, Waldkauz, Rotmilan und andere Greifvögel durch eine weitere Bebauung vertrieben“, heißt es weiter. Der Abstand der Siedlungsflächen zum Wald sei im Leitbild des Naturparks als erhaltenswert postuliert worden.

    Die Initiative fordert den Stadtrat auf, auf die Änderung im FNP zu verzichten und das Areal weiterhin als landwirtschaftliche Nutzfläche auszuweisen. Der Planungs- und Umweltausschuss hatte sich vor einem Jahr mit 9:2 (gegen die Grünen) Stimmen dafür ausgesprochen, an den Plänen für das Areal an der Eichenstraße festzuhalten. In Hammel gibt es noch ein weiteres Gebiet, das für Wohnbebauung ins Auge gefasst ist: ein Teil des Spitzerareals an der Schmutter.

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