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Neusäß/Diedorf: Nachbarn streiten: Radler bleiben auf der Strecke

Neusäß/Diedorf

Nachbarn streiten: Radler bleiben auf der Strecke

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    Die Dammstraße in Diedorf und Neusäß ist eine Holperstrecke und insbesondere dann für Radfahrer gefährlich, wenn Laster und Autos von der Bundesstraße kommend den Weg abkürzen oder direkt zum Wertstoffhof fahren.
    Die Dammstraße in Diedorf und Neusäß ist eine Holperstrecke und insbesondere dann für Radfahrer gefährlich, wenn Laster und Autos von der Bundesstraße kommend den Weg abkürzen oder direkt zum Wertstoffhof fahren. Foto: Benedikt Siegert

    Es sind nur wenige hundert Meter Straße. Eine ganze Reihe von Gesprächen hat es schon über mehr als ein Jahr hinweg rund um die Sanierung der Dammstraße und „Am Bahnhof Biburg“ gegeben, die hinter den Bahngleisen die Marktgemeinde Diedorf und die Stadt Neusäß verbindet. Einige fanden im Büro des Landrats unter dessen Moderation statt, andere vor Ort mit den beiden Bürgermeistern Peter Högg und Richard Greiner sowie Mitarbeitern der jeweiligen Bauämter. Allein: Eine Einigung, wie die Sanierung oder Reparatur aussehen soll und wer wie viel bezahlt, konnte immer noch nicht gefunden werden. Leidtragende sind in der Zwischenzeit vor allem Radfahrer, die gefährlichen Schlaglöchern ausweichen müssen.

    Am Anfang der Frage, wer für die Sanierung aufkommen soll, steht für die Stadt Neusäß die Frage, wer die Straße denn nun eigentlich benutzt. Für die Stadträte ist die Straße nicht viel mehr als eine Zufahrt zu wenigen Häusern auf Vogelsanger Flur sowie eine Art Fahrradweg in Richtung Diedorf und Schmuttertal-Gymnasium, deshalb solle dort auch nicht viel getan werden. Tatsächlich genutzt werde sie vor allem von Biburgern auf ihrem Weg zum Wertststoffhof, der an der Dammstraße auf Diedorfer Flur liegt. Mehrere Verkehrszählungen hatten im vergangenen Jahr ergeben, dass die Straße auf Neusässer Flur täglich von rund 600 Fahrzeugen benutzt würden, auf Diedorfer Seite sogar von 1000. Hinzu kommen täglich etwa 200 Fahrräder.

    Deshalb wäre es am besten, wenn sich Diedorf an den Kosten für die Reparaturen auch auf Neusässer Seite beteiligen würde, so der Neusässer Bürgermeister Richard Greiner. Schon ein symbolischer Beitrag würde sicher helfen, das Thema Straßenreparatur bei den Stadträten weiter in den Vordergrund zu rücken. Allerdings spreche man hier lediglich von Minimalanforderungen, so Greiner weiter. Immerhin würde die Straße als durchgehendes Bauwerk mit dem Bau der B300-Umfahrung ohnehin verschwinden.

    Zahlen für Straßenreparaturen auf Neusässer Flur? „So weit sind wir noch nicht“, sagt dagegen der Diedorfer Bürgermeister Peter Högg ab. Er findet, jeder sollte sich um den guten Zustand seines eigenen Straßenabschnitts kümmern. Und da habe Diedorf sicher einen Vorsprung gegenüber Neusäß. Zusätzlich bringt er noch eine weitere Variante ins Spiel: Der Landkreis könnte doch ebenfalls einen Teil der Kosten für die Reparaturen aufbringen. Denn immerhin handle es sich bei der Straße entlang des Bahndamms um eine direkte Radverbindung zu einer Landkreiseinrichtung, nämlich zum Schmuttertal-Gymnasium. Diesen Vorschlag wolle er jetzt im Landratsamt machen. „Wir zahlen dann für unseren Abschnitt, Neusäß für seinen und der Landkreis für beide“, könnte sich Högg vorstellen. Nun sollen weitere Gespräche unter allen Beteiligten stattfinden. Dann wird auch der neue Diedorfer Marktbaumeister dabei sein, der am Montag seine neue Aufgabe antritt.

    Schon vor einem Jahr hatten die Beteiligten auf ein Gespräch im Landratsamt gesetzt. Schon damals ging es darum, wer die Reparatur der Straße zahlt. Neusässer Kommunalpolitiker drohten damals damit, die Straße kurzerhand auf ihrer Seite dicht zu machen, falls die Diedorfer den Geldbeutel nicht aufmachen. Diedorfs Rathauschef Högg protestierte. Es war nicht das erste Mal, dass sich der Bürgermeister der Marktgemeinde im Bereich der Dammstraße von den Verantwortlichen im Neusässer Rathaus überrumpelt fühlte. Zum Jahreswechsel 2016 sorgten Überlegungen in Neusäß, in Vogelsang an der Grenze zu Diedorf Platz für knapp 200 Asylbewerber zu schaffen, für erheblichen Ärger in Diedorf.

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