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Neusäß: Die Übermacht aus dem Donau-Ries

Neusäß

Die Übermacht aus dem Donau-Ries

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    Johann Wagner hat in den Bezirksligen zwei Doppel-Spieltage angesetzt.
    Johann Wagner hat in den Bezirksligen zwei Doppel-Spieltage angesetzt. Foto: Foto: Reinhold Radloff

    Wenn sich Bezirksspielleiter Johann Wagner in der vergangenen Saison nach dem Mittagessen zu Begegnungen in der Fußball-Bezirksliga Nord aufmachen wollte, dann war er aus seinem Wohnort Zusamaltheim schnell in einem von insgesamt drei Austragsorten: Fünf Kilometer nach Wertingen, 15 nach Zusmarshausen und 21 nach Dinkelscherben. In der neuen Spielrunde muss Wagner seine Zusamtal-Tour streichen.

    Für seinen Sonntagsausflug werden er künftig den Weg nach zum Landesliga-Absteiger Meitingen antreten. Der TSV Meitingen liegt von allen 16 Klubs der Bezirksliga Nord am zentralsten, hat somit die wenigsten Kilometer zu den Auswärtsspielen zurückzulegen. Mit dem TSV Neusäß, dem TSV Gersthofen und dem SV Cosmos Aystetten sind drei weitere Vereine aus dem Landkreis Augsburg vertreten. Zwei Vertreter kommen aus dem Landkreis Dillingen: Den Platz von Absteiger TSV Wertingen hat Kreisliga-Meister SSV Glött eingenommen. Die Lilien können sich insbesondere auf das Derby gegen den FC Lauingen freuen. Mit dem SC Bubesheim kommt nur noch ein Vertreter aus dem Landkreis Günzburg. Aufsteiger VfR Neuburg hält das Fähnchen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hoch. Aus dem Kreis Aichach-Friedberg hat der TSV Hollenbach den Platz des FC Affing eingenommen und freut sich nun auf ein Derby mit dem BC Adelzhausen.

    Die meisten Klubs kommen in der Saison aus dem Landkreis Donau-Ries vor. Insgesamt fünf Vereine sind aus der nördlichsten Region im Regierungsbezirk Schwaben mit dabei: Neben den beiden Aufsteigern TSV Möttingen und SV Wörnitzstein-Berg – dem Neuling wurde das Spielrecht des FC Donauwörth 08 übertragen – und dem TSV Wemding sind dies die zweiten Mannschaften des TSV Rain und des TSV Nördlingen.

    Daraus ergeben sich für Spielleiter Johann Wagner bereits die ersten Probleme. Er hat für das zweite August-Wochenende einen Doppelspieltag am Samstag (13.) und Montag (15.) angesetzt. Da Maria Himmelfahrt aber nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung ein Feiertag ist, bekommt man in Nördlingen und Möttingen Schwierigkeiten, zum Anpfiff um 15 Uhr eine Mannschaft zu stellen. Am 1. und 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) steht ein weiter Doppelspieltag auf dem Programm. Damit will man Wochentagsspiele vermeiden, die dann zum Beispiel eine Fahrt von Bubesheim nach Neuburg oder von Adelzhausen nach

    Mit der abgelaufen Saison zeigte sich Johann Wagner bei der Spielgruppentagung in Neusäß sehr zufrieden. „Insgesamt hatten wir 34628 Zuschauer. Das ist mehr als einmal die Augsburger Arena“, hatte er nur einen Schmerz: Den Zuschauerschnitt des SV Stadtwerke von 61 Besuchern pro Spiel. „Das ist einer Bezirksliga nicht würdig.“

    Der Elektronische Spielberichtsbogen jedoch schon. „Am Anfang ging ein Aufschrei durch die gegend. Jetzt hat sich gezeigt, dass der ESB das Beste ist, was in den letzten 50 Jahren im Bayerischen Fußball-Verband passiert ist“, konstatierte Wagner. Der Live-Ticker im Internet wurde in der Bezirksliga Nord zu 90 Prozent genutzt. Damit zeigte sich Wagner nicht zufrieden: „Ich erwarte 100 Prozent!“

    Sehr zufrieden war hingegen Martin Mayer, der Vorsitzende des Bezirkssportgerichtes. Mit einer Ausnahme: „Ein Verein in der Bezirksliga Süd konnte zweimal nicht antreten.“ Kopfschütteln löste bei Mayer die Tatsche aus, dass es Vereine gibt, die nicht wissen, wer auf seiner Auswechselbank sitzt. Die war bei einer Verhandlung augenscheinlich geworden, nachdem der „Unbekannte“ auch noch auffällig geworden war.

    Als ehemaliger Schiedsrichter brach Johann Wagner eine Lanze für die Unparteiischen in den Bezirksligen: „Sie pfeifen regeltechnisch sehr gut.“ Lediglich Ausstrahlung und Auftreten könne in dem einen oder anderen Fall noch verbessert werden. Dr. Christoph Kern, der neue Schiedsrichter-Obmann des Bezirks, warb um Verständnis für die neuen Kollegen: „Wie die aufgestiegenen Vereine müssen sich auch die Unparteiischen an die Klasse gewöhnen.“ Dazu haben sie ab 22. Juli Gelegenheit.

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