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Neusäß: Corona-Sorgen vergessen: Warum ein Kleingarten gerade jetzt Glück schenkt

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Corona-Sorgen vergessen: Warum ein Kleingarten gerade jetzt Glück schenkt

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    Lina Anita und Leni Anna genießen mit ihren Großeltern die Freiheit im Schrebergarten in Deuringen. Für die Vögel haben die beiden Mädchen selbst gebaute Nistkästen mitgebracht.
    Lina Anita und Leni Anna genießen mit ihren Großeltern die Freiheit im Schrebergarten in Deuringen. Für die Vögel haben die beiden Mädchen selbst gebaute Nistkästen mitgebracht. Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek

    Familie Rittel braucht nicht ans Meer zu fliegen, sie hat ein blaues Blumenmeer zu Hause. Im Schrebergarten in Deuringen ist ein Feld mit blauen Blütensternchen zu bewundern. Für Peter Rittel und seine Familie bedeutet es Urlaub, vor dem Gartenhäuschen zu sitzen, die vielfältige Blumenpracht anzusehen, dem Singen der Vögel und dem Summen der Bienen zu lauschen. "Hier fühle ich mich wohl, und wenn ich mein Gartentürchen schließe, bleiben auch Corona und all die damit verbundenen Probleme draußen", freut sich Rittel. Es sei schön, gerade in dieser Zeit mit einem Stück Garten sein eigenes kleines Paradies zu haben.

    Die Freude an ihrem Schrebergarten genießt die Familie Rittel aus Diedorf bereits seit 45 Jahren. Auf einem Stück Land am damaligen Rand des heutigen Stadtteils von Stadtbergen entstanden nach dem Kauf des Geländes durch Stadtbergen zahlreiche Schrebergärten. Einen davon pachtete Peter Rittels Vater. Viel und gern habe auch sie bereits ihren Schwiegervater bei der Gartenarbeit unterstützt, erinnert sich Anita Rittel und so war es klar, dass das Ehepaar die etwa 500 Quadratmeter große Parzelle übernahmen. Fleißig gingen sie zu Werk, schufen sich nahe an ihrem Wohnort Diedorf einen ganz eigenen Rückzugsort.

    Gelbe Osterglocken läuten im Kleingarten den Frühling ein

    Auch wenn das etwa 25 Quadratmeter große, blau blühende Blumenfeld bereits wieder am Verblühen ist, so läuten nun gelbe Osterglocken den Frühling im Schrebergarten endgültig ein. Mit dem Mähen des Blütenteppichs allerdings wartet der Gärtner aus Leidenschaft noch ab. Erst wenn die Samen von selbst ausfallen, greift er zur Sense. Damit vermehren sich die kleinen Frühblüher wie von selbst und bilden alljährlich erneut eine noch größere Wiese.

    Spaten, Rechen und Harke gilt es für die Hobbygärtner auch hinsichtlich einer reichen Obst- und Gemüseernte in die Hand zu nehmen, um sich den ganzen Sommer über an der Ernte von prächtigen Pflanzen zu erfreuen. Und so ist hier während des Gartenjahrs immer einiges zu tun. Die Gemüsepflanzen werden aus winzigen Samen im Treibhaus selbst gezogen, um dann im Sommer Gemüsesorten wie Wirsing, Kohlrabi oder Rote Rüben ernten zu können. Auch ein Kartoffelfeld bestellen die Rittels. Dabei gebe es keine Arbeit, die sie nicht gerne mache, erklärt Anita Rittel. Die Gartenarbeit sei eben ihre Leidenschaft, und damit sei auch für viel gesunde Bewegung an der frischen Luft gesorgt.

    Familie Rittel ist Stolz auf den 70 Jahre alten Walnussbaum

    Stolz ist die Familie auf ihren über 70 Jahre alten, riesigen Walnussbaum, der jeden Herbst reichlich Nüsse trägt. Dann kommt auch immer ein besonderer Besuch: die Eichkätzchen, die sich ebenfalls gerne bedienen. "Der Baum ist älter als mein Mann, und die Ernte reicht immer für alle", ist Anita Rittel gerne bereit, mit den Tierchen zu teilen. Überhaupt sind bei der naturverbundenen Familie Tiere aller Art gern gesehene Gäste. Die liebsten Besucher sind dem Ehepaar natürlich ihre beiden Enkeltöchter Lina Anita und Leni Anna, die die Liebe zur Natur von den Großeltern geerbt haben. Sie erleben hier noch weitgehend ein Gefühl von Freiheit, können sich frei bewegen, auf dem Trampolin toben und Freundschaft mit Tieren schließen. Für dieses Frühjahr haben sie für die Vögel Nistkästen gebaut und eigenhändig bemalt. Zusammen mit den Großeltern haben sie dafür die passenden Plätze ausgesucht. Die Kinder genießen in dem Garten ein Stück Normalität in diesen ungewohnten Zeiten.

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