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Neukirchen: Landwirte bringen Löschwasser zum Einsatzort

Neukirchen

Landwirte bringen Löschwasser zum Einsatzort

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    Ein Brand hat am Wochenende eine Lagerhalle in Neukirchen komplett zerstört.
    Ein Brand hat am Wochenende eine Lagerhalle in Neukirchen komplett zerstört. Foto: Marcus Merk

    Komplett zerstört hat am Wochenende ein Großbrand die Lagerhalle eines Unternehmens im Thierhauptener Ortsteil Neukirchen. Die Feuerwehrleute konnten nur von außen löschen, auch weil ein Teil der Decke eingestürzt war. Doch nicht nur die ausgebildeten Retter waren unermüdlich im Einsatz.

    Schon lange gibt es das Familienunternehmen Natursteine Fendt in Thierhaupten. Am Wochenende geriet die große Halle am Firmensitz in Neukirchen in Brand, der Schaden geht wahrscheinlich in die Millionen. Firmenchef Gerhard Fendt dankt allen Feuerwehrleuten und Helfern, die mit großem Einsatz gegen die Flammen kämpften. Bürgermeister Toni Brugger zeigt sich "tief getroffen" angesichts der dramatischen Ereignisse, gleichzeitig freut er sich aber über den Zusammenhalt, den sowohl die zehn Feuerwehren aus zwei Landkreisen, vor allem aber auch die Nachbarn und Unternehmen aus der Gemeinde gezeigt haben.

    Feuerwehr schützt Nachbargebäude vor den Flammen

    Die Lagerhalle konnten die Einsatzkräfte nicht retten, davon blieb nur noch eine Ruine stehen. Es gelang ihnen jedoch, benachbarte Gebäude vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen, auch wenn der Abstand zu einem Nachbarhaus nur klein ist. Insgesamt 29 Stunden dauerte der Einsatz, am Sonntag gegen 17 Uhr war er beendet, informiert das Landratsamt.

    Gleich mehrere Umstände machten den Einsatz schwierig. Die Feuerwehrleute konnten nicht ins Gebäude vordringen, um dort Brandnester gezielt zu bekämpfen, da ein Teil der Dachkonstruktion eingestürzt war. Für den Löscheinsatz von außen brauchten sie große Mengen Wasser. Wie für ein Gewerbegebiet vorgeschrieben, stünden am Einsatzort mindestens 96 Kubikmeter Löschwasser pro Stunde zur Verfügung, erklärt Bürgermeister Brugger; das bestätigt auch das Landratsamt. Doch bei diesem Einsatz reichte selbst diese Menge nicht aus, weil es an vielen verschiedenen Stellen brannte und die Brandherde teils nicht direkt erreichbar waren. Zeitweise wurde deshalb die doppelte Menge an Löschwasser benötigt.

    Landwirte unterstützen Feuerwehr durch Transport von Löschwasser

    Um die Wasserversorgung zu sichern, rückten Landwirte aus der Nachbarschaft mit Güllefässern an. "Das zeigt den Zusammenhalt in der Gemeinde", ist Bürgermeister Brugger froh, dass sich in solch einer Situation niemand lange bitten lässt und jeder mit anpackt. Er war mehrfach vor Ort und zeigt sich beeindruckt, wie gut die Koordination funktioniert hat, die vor allem in den Händen von Andreas Bissinger gelegen habe, dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr in Neukirchen. Das Zusammenspiel der ausgebildeten Einsatzkräfte mit den freiwilligen Helfern habe gut funktioniert, so Bruggers Beobachtung.

    Auch von der Gemeinde selbst seien Mitarbeiter auf Achse gewesen, ergänzt er. Zunächst mit Salz, dann mit Split habe der Bauhof geholfen, die Zufahrt zum Einsatzort befahrbar zu halten, denn angesichts der klirrenden Kälte gefror abfließendes Wasser schnell. Und auch zur Kläranlage waren Mitarbeiter gekommen, um eingreifen zu können, sobald dort Löschwasser oder Öl ankommen.

    Wie es weitergeht, kann im Moment noch niemand sagen. Die Gemeinde werde das Unternehmen unterstützen, wo das möglich ist, sagt Brugger. Zunächst sind jedoch Experten der Polizei gefragt, Brandermittler suchen nach der Ursache des Feuers. (mit laga)

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