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Naturschutz: Es klappert allerorten auf den Dächern

Naturschutz

Es klappert allerorten auf den Dächern

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    Auch in Fischach hat sich nun ein Storchenpärchen auf dem Kirchturm angesiedelt. Einer lässt sich aber oft längere Zeit nicht blicken, was den Tierschützern schon Sorgen machte. Er taucht aber immer wieder auf – nur nicht zu unserem Fototermin.
    Auch in Fischach hat sich nun ein Storchenpärchen auf dem Kirchturm angesiedelt. Einer lässt sich aber oft längere Zeit nicht blicken, was den Tierschützern schon Sorgen machte. Er taucht aber immer wieder auf – nur nicht zu unserem Fototermin. Foto: Foto: Marcus Merk

    Landkreis Augsburg Er beobachtet die Brutstellen der Störche im Landkreis zwar erst seit etwa 30 Jahren, trotzdem ist sich Anton Burnhauser, der hiesige „Storchen-Papst“, sicher: „So viele Tiere gab es im Kreis noch nie.“ Eine Rekordanzahl von acht Paaren hat sich derzeit im Augsburger Land niedergelassen, und zwar in Zusamzell, Wörleschwang, Diedorf, Ottmarshausen, Gablingen und Zusmarshausen. Das Nest in

    Gennach an der Kreisgrenze sei in diesem Jahr nicht besetzt, „das ist aber nicht ungewöhnlich, dass eine Brutstelle mal ein Jahr leer bleibt“, so der passionierte Tierschützer.

    Fischacher Altstorch geht öfter mal stiften

    Erst heuer hinzugekommen sind noch die Standorte in Dinkelscherben und Fischach. In der Staudengemeinde herrschte in den vergangenen Tagen helle Aufregung, weil man glaubte, ein Altstorch sei abhandengekommen. „Er ist jetzt aber wieder gesehen worden, da kann man Entwarnung geben“, so Burnhauser. Offenbar geht das Tier öfter mal stiften.

    In Sachen Adebar sah es im Landkreis zwar noch nie so gut aus, noch kann Anton Burnhauser aber nicht aufatmen. „Erst muss man sehen, ob jetzt die Jungtiere alle durchkommen.“ Bisher wurden die erst drei bis fünf Wochen alten Jungen von lang anhaltendem, nasskaltem Regenwetter verschont, das für sie lebensgefährlich werden kann. Dies passierte zum Beispiel im vergangenen Jahr, wo drei Brutpaare ihren Nachwuchs verloren haben – in Gennach, Zusmarshausen und in Gablingen.

    Menschen haben eine starke emotionale Bindung

    Warum die Störche im Landkreis Augsburg kontinuierlich immer mehr werden, liegt nach Meinung des Storchenexperten am veränderten Zugverhalten der Vögel. „Viele Tiere fliegen gar nicht mehr bis nach Afrika, sondern nur noch bis Spanien oder Südfrankreich und überwintern dort“, da sei die Sterblichkeit unter den Alttieren nicht mehr so hoch. Mehr Nachwuchs gibt es deshalb aber trotzdem nicht.

    Dass sich die Menschen besonders freuen, wenn sich ein Storch in ihrem Ort ansiedelt, erklärt sich Burnhauser mit der besonderen emotionalen Bindung des Menschen an den attraktiven, eleganten Vogel, die sich schon in den Märchen und Kinderliedern zeigt. Er brütet auch sehr nah bei den Menschen und ist wenig scheu. Anton Burnhauser meint: „Außerdem beruhigt es uns, weil die Anwesenheit eines Storchs zeigt, dass unsere Natur doch noch nicht ganz zerstört ist.“

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