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Natur: Mehr Zugänge für Spaziergänger zum Lech?

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Mehr Zugänge für Spaziergänger zum Lech?

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    Der untere Lech zwischen Wertach und Donau soll ökologisch aufgewertet werden.
    Der untere Lech zwischen Wertach und Donau soll ökologisch aufgewertet werden.

    Fischwanderhilfen, eine Neugestaltung der Ufer oder auch die Naherholung: Faktoren wie diese sollen dazu beitragen, den unteren Lech zwischen Wertach und Donau ökologisch aufzuwerten – darüber informierte die LEW Wasserkraft gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt

    „Wir wollen die Bewertung des ökologischen Potenzials nach der EU-Wasserrichtlinie von ‚unbefriedigend‘ auf ‚gut‘ erhöhen“, sagte Bernhard von Roda, Abteilungsleiter für den Landkreis Donau-Ries im Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Man hoffe, das Konzept bis Ende Herbst vollständig ausarbeiten und im Anschluss von der Regierung Schwaben genehmigen lassen zu können; bis 2027 sollen dann alle Maßnahmen umgesetzt werden. Zur Veranstaltung kamen unter anderem die Bürgermeister einiger Lechtaler Gemeinden sowie Vertreter von Verbänden und Vereinen und interessierte Bürger. „Der Lech verbindet uns alle“, sagte der Thierhauptener Rathauschef Toni Brugger und untermauerte damit die Wichtigkeit des Anliegens – der Fluss sei wichtige Energiequelle, Naturschutzgebiet und Naherholungsraum zugleich.

    Der Veranstaltung im Herzog-Tassilo-Saal vorausgegangen waren zahlreiche Planungswerkstätten, Workshops und auch eine Exkursion an den Branntweinbach in Gersthofen. Während der gesamten Entwicklung des Umsetzungskonzepts wolle man insbesondere auch die Öffentlichkeit mit einbeziehen. „Wir legen besonderen Wert auf die enge Zusammenarbeit mit Fachbehörden, Kommunen, örtlichen Naturschutz- und Fischervereinen sowie die Einbindung aller Anrainer des unteren Lechs“, so Ralf Klocke, Projektleiter bei LEW Wasserkraft. Vor allem berücksichtigt werden hierbei naturschutzspezifische und fischerfachliche Belange. Zu den Vorschlägen aus der Bevölkerung zählt unter anderem die Schaffung treppenartiger Zugänge an den Lech. Dadurch könnten die Menschen „gelenkt“ an den Fluss herangebracht und sensible Bereiche geschont werden.

    Genauer ins Visier genommen wurde unter anderem die Staustufe Ellgau: Zur Fischwanderhilfe könnte hier eine technische Aufstiegsanlage aus Beton („Vertical-Slot-Pass“) errichtet und mit einem naturnahen Umgehungsgerinne kombiniert werden, wie Ralf Klocke berichtete. Dabei müsse man möglichst nah an den Turbinen ansetzen, um die Fische um die Staustufe herumleiten zu können. Petra Engelhard von der Ingenieursgesellschaft Kobus und Partner informierte über einen möglichen Anschluss eines Flussarms der Münsterer Aue an den Lech und eine Auwaldvernässung. Ob diese Maßnahmen bezüglich der Gewässerstruktur realisierbar seien, müsse allerdings noch geprüft werden.

    Doch wie lässt sich ein solches Konzept für den unteren Lech überhaupt finanzieren? Die Projektpartner rechnen hier mit einer EU-finanzierten Leader-Förderung zwischen 50 und 60 Prozent, während die Landkreise 10 Prozent und die Gemeinden 30 Prozent tragen könnten. Auf den Träger entfalle ein Eigenanteil von mindestens 10 Prozent. Einen Schwerpunkt könnte die Region zukünftig auch auf dem „Lech-Radweg“ einnehmen. Dieses Projekt der Tirol GmbH umfasst den Lech als Ganzes, beginnend in Österreich entlang des Flusses bis hin zur Mündung in die Donau. Das Modellvorhaben soll sich gerade auch an E-Radfahrer richten und den Tourismus digital machen. Die Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern haben einer Förderung bereits zugestimmt.

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