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Mobilfunk: Neuer Vorstoß gegen Sendemast im Dorf

Mobilfunk

Neuer Vorstoß gegen Sendemast im Dorf

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    Gablingen-Lützelburg Seit acht Jahren stört die Lützelburger ein Sendemast von E-Plus, der sich auf dem Stadeldach eines privaten Anwesens an der Gablinger Straße befindet: Dieser soll, so die Forderung der „Bürgerinitiative zum Schutz vor Gesundheitsrisiken des Elektrosmogs, Gablingen“, aus Lützelburg verschwinden. Er solle auf dem neuen Behördenfunkmast, der auf den Wasserhochbehälter in Gablingen gesetzt wurde, positioniert werden. Darin ist sich die Bürgerinitiative mit Bürgermeister Karl Hörmann einig: Nach Gesprächen mit E-Plus liege ihm nun ein Schreiben vor, in dem sich E-Plus „deutlich zuversichtlicher“ zeige – so zitierte Hörmann auf der letzten Gemeinderatssitzung im Januar – dass es „auf Quartalssicht“ zu einer Lösung komme.

    Die Bürgerinitiative will sich nun am kommenden Dienstag, 11. Februar, um 18 Uhr im Theaterheim treffen, so der neu gewählte Vorsitzende Heinz Müllenbeck. Dazu sind die betroffenen Lützelburger ebenso eingeladen wie Bürgermeister Karl Hörmann und Gemeinderäte. Dort will die Initiative über die bisherigen Entwicklungen informieren, ja, „angesichts der anstehenden Kommunalwahl die Gelegenheit nutzen, den Druck für Aktivitäten und Entscheidungen seitens der Kommunalpolitik nochmals zu erhöhen“, so heißt es unverblümt in der Einladung der Bürgerinitiative.

    Bürgermeister Karl Hörmann verweist jedoch dezidiert auf die anhaltenden gemeindlichen Bemühungen, den E-Plus-Mast von Lützelburg auf den Behördenfunk (BOS)-Mast in Gablingen zu verlegen: Dies sei ja bereits in die Verhandlungen über die Situierung des BOS-Mastes am Wasserhochbehälter mit eingeflossen – und daraufhin sei der Behördenfunkmast nun auch baulich ausgelegt worden. Seine Höhe wurde von 40 auf 50 Meter geändert, die Statik verstärkt.

    Eine Klage war abgewiesen worden

    Bereits während der Bauphase habe sich E-Plus finanziell an der Stromzuführung beteiligt, was letztendlich das Interesse von E-Plus an der Verlagerung des Sendemastes zeige. Derzeit gehe es aber um einen generellen Nutzungsvertrag zwischen der Projektgruppe Diginet des Bayerischen Staatsministeriums und zivilen Mobilfunkbetreibern, was die Mitnutzung der BOS-Standorte anbelangt, erklärt Hörmann den aktuellen Stand.

    Erst vergangene Woche habe er bei E-Plus noch einmal nachgehakt – es gebe jedoch noch nichts Neues. Er, Hörmann, habe erreicht, dass man sich mit E-Plus „wieder an einen Tisch setzen“ könne – nachdem die Gespräche aufgrund der Aktivitäten der Bürgerinitiative verstummt waren.

    Aus Sicht der Bürgerinitiative ist der Mast auf dem Lützelburger Stadel nahezu ein „Schwarzbau“. Er wäre, so Müllenbeck, genehmigungspflichtig und sogar auch genehmigungsfähig gewesen – ist aber nicht genehmigt worden. Die Klage eines Lützelburgers im Jahr 2008 auf Beseitigung des Mobilfunkmastes respektive einer Nutzungsuntersagung oder eines Bauantrags durch E-Plus war seitens des Gerichts abgewiesen worden. „Es war klare Auffassung des Gerichts, dass ein entsprechender Bauantrag genehmigungsfähig wäre, da es sich um ein Mischgebiet handelt“, fasst Hörmann die Geschehnisse zusammen – doch das Landratsamt habe von E-Plus keinen Bauantrag eingefordert. Der Bürgermeister setzt nun intensiv darauf, dass der E-Plus-Mast von Lützelburg nach Gablingen umsiedelt.

    Heinz Müllenbeck meint nach all den Jahren heute jedoch: „Man hat uns an der Nase herumgeführt.“ Die Bürgerinitiative habe viel Geld ausgegeben, was das Vorgehen mit dem E-Plus-Mast anbelangt – „und erreicht haben wir noch nichts“. Zudem fürchtet sie, dass der Vertrag zwischen E-Plus und dem Besitzer des Stadels verlängert werden könnte. (pks)

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