Dass am vergangenen letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga in Berlin 7500 Zuschauer im Stadion an der alten Försterei miterleben durften, wie Union Berlin in letzter Minute in den europäischen Wettbewerb einzog, liegt auch an einem mittelständischen Unternehmen aus dem schwäbischen Gessertshausen (Landkreis Augsburg). Der seit 30 Jahren dort ansässige Softwareentwickler Melos, der auf die volldigitale Kommunikation zwischen Labor, Arzt und Patient spezialisiert ist, hat ein neues System entwickelt, mit dem in einem mobilen Labor PCR-Tests durchgeführt und sofort in alle Bereiche eingepflegt werden können.
"Vor Ort, mit sicherem Handling und sicherer Aussage. Und das fast in der Geschwindigkeit eines Antigentests", so Geschäftsführer Andreas Manntz. Diese Methode sei kein Ersatz für ein herkömmliches Labor, das 24 Stunden zur Auswertung benötige, sondern soll zum Einsatz kommen, "wenn es schnell gehen muss, um mehr Freiheit zu erlangen." Zum Beispiel bei Fußballspielen, Messen, Konzerten oder Festivals. Innerhalb kürzester Zeit kann nämlich vor Ort ein positiver Schnelltest überprüft werden.
PCR-Test-Labor ist in einen Rettungswagen eingebaut
39 Minuten braucht das in einen herkömmlichen Rettungswagen installierte Labor, um die Probe auszuwerten. Zuvor werden die Daten des Patienten mittels eines ID-Scanners erfasst. Lediglich E-Mail-Adresse und Telefonnummer werden per Laptop händisch hinzugefügt. Ein Barcode-Drucker liefert die entsprechenden Aufkleber. Eine volldigitale Lösung ohne Formulare ist den Entwicklern dabei ganz wichtig. "Das Ergebnis wird über eine eigene Plattform mitgeteilt, die auch an die Corona-Warn-App gekoppelt ist", erklärt Andreas Schweiger.
Der Abstrich wird entweder außerhalb des Fahrzeugs oder bei einer größeren Bauart des Fahrzeugs in einem eigenen Abstrichraum entnommen. "Die Probe wird dann denaturiert und kommt erst ins Fahrzeug, wenn sie nicht mehr infektiös ist", erklärt Dr. Kai Treichel. Dort wird die Probe in eine Einweg-Kartusche übertragen und in den 16 PCR-Teststationen analysiert. Alle Werte werden dabei per WLAN übertragen. Diese mobile Einheit, die von den Gesundheitsämtern, Hilfsdiensten, Krankenhäusern oder Teststreckenbetreibern betrieben werden könnte, wäre auch sofort vor Ort, um Firmen oder Altersheimen im Falle eines positiven Schnelltests Nachkontrollen durchzuführen.
Neue Saison: PCR-Schnelltest auch beim FC Augsburg?
Die Software-Lösung von Melos funktioniert auch bei Impfungen in Zentren, Praxen und Betrieben. In intensiver Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Konzern wurde zuletzt ein voll digitales Corona-Impftracking-System implementiert. "Die Erfassung der Impfstoffarten, Chargen, Mengen, Terminvereinbarungen, Patientendaten, Voucherausgabe, Risikobelehrung, die ärztliche Kontrolle und ein umfangreiches Monitoring sind das Herzstück dieser Impfplattform", so Geschäftsführer Andreas Manntz. "Alle Anforderungen in den Bereichen Datenhandling, Datenschutz und Datensicherheit sind zuverlässig erfüllt."
Mit viel Herzblut arbeiten die 50 Mitarbeiter des 1988 von Herbert Mayer gegründeten Unternehmens in Gessertshausen und einer Niederlassung in Berlin an weiteren Lösungen, um den Menschen noch mehr Freiheiten zu ermöglichen. Geschäftsführer Andreas Manntz, der Schwiegersohn des Gründers, könnte sich die mobile PCR-Schnelltest-Lösung in der kommenden Saison auch beim FC Augsburg vorstellen.
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