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Gersthofen: Michael Wörle holt knappe Mehrheit in Gersthofen: "Das Ergebnis zählt"

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Michael Wörle holt knappe Mehrheit in Gersthofen: "Das Ergebnis zählt"

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    Daumen hoch! Michael Wörle bleibt für weitere sechs Jahre Chef im Gersthofer Rathaus. Für die CSU spricht das Ergebnis aber nicht unbedingt für den Bürgermeister.
    Daumen hoch! Michael Wörle bleibt für weitere sechs Jahre Chef im Gersthofer Rathaus. Für die CSU spricht das Ergebnis aber nicht unbedingt für den Bürgermeister. Foto: Marcus Merk

    Es ist entschieden: Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle (parteilos) hat sein Amt für weitere sechs Jahre verteidigt. In der Stichwahl am Sonntag vereinte er 53 Prozent (5429) der abgegebenen Wählerstimmen auf sich. Sein Herausforderer Poppe (CSU) unterlag nur knapp mit 47 Prozent der Stimmen (4813). Abgestimmt hatten 10.294 von 16.800 Wahlberechtigten, also 61,26 Prozent. Wie bewertet der alte und neue Bürgermeister das Ergebnis?

    Michael Wörle bleibt Bürgermeister in Gersthofen: "Freue mich riesig"

    Kurz vor 19 Uhr stand bereits das vorläufige Endergebnis fest: Michael Wörle, der von Freien Wählern, SPD und Grünen sowie jetzt zur Stichwahl von der Gruppierung Pro Gersthofen unterstützt wurde, schaffte 53 Prozent. „Ich freue mich riesig über die Zustimmung und dass ich sechs Jahre weitermachen darf“, erklärte er auf Anfrage.

    Er räumte ein, dass Max Poppe ein starker Herausforderer gewesen sei. Aber er sei sich sicher gewesen, dass die Arbeit der vergangenen sechs Jahren von den Bürgern geschätzt werde. Daher habe er auch keinen Plan B für den Fall einer Niederlage gehabt. „Aber beim Wahlkampf zählt am Ende das Ergebnis.“ Er sei sechs Jahren als Bürgermeister ohne eigene Mehrheit gestartet. „Jetzt habe ich schon 15 Stadträte hinter mir und will aber ein noch breiteres Bündnis aufstellen“, so Wörle. „Das Wahlergebnis ist ein klarer Auftrag, so weiterzumachen.“

    Herausforderer Max Poppe meinte: „Gersthofen hatte eine hervorragende Auswahl an Kandidaten, hat sich aber dafür entschieden, so weiterzumachen wie bisher.“ Ein Weiter so sei mit ihm nicht mehr zu machen. Deswegen habe er sich im Sommer dafür entschieden, als Bürgermeisterkandidat anzutreten ohne noch einen Stadtratssitz anzustreben. „Ich habe mich mit beiden Szenarien, auch dem einer Niederlage, intensiv befasst.“

    Stichwahl: Max Poppe zieht sich aus der Politik zurück

    Nach zwölf Jahren im Stadtrat werde er sich jetzt völlig aus der Politik zurückziehen. „Jetzt habe ich mehr Zeit für Familie und Beruf – und es warten auch viele neue Herausforderungen auf mich“, so Poppe. Er betonte: „Für einen amtierenden Bürgermeister ist es kein gutes Ergebnis, wenn er nur die Hälfte der Wähler hinter sich hat.“

    Ähnlich argumentierte auch CSU-Ortsvorsitzender Patrick Haas: „Wie Stichwahl zeigt klar, dass 47 Prozent der Bevölkerung mit Wörles Arbeit nicht zufrieden sind.“ CSU-Kandidat Poppe könne stolz auf sein Ergebnis sein.

    „Das ist sensationell und ich freue mich riesig für Michael Wörle“, sagte FW-Ortsvorsitzender Reinhold Dempf. „Das zeigt, wir haben nicht viel falsch gemacht in den vergangenen Jahren.“ Er sei zudem den Mitstreitern von SPD und Grünen sowie am Ende Pro Gersthofen, die Wörle unterstützt haben sehr dankbar. Ausdrücklich sprach Dempf Max Poppe und seinem Team Respekt für den fairen Wahlkampf aus: „Dazu gehört aber auch, dass es in den letzten drei vier Tagen vor der Wahl noch etwas hitziger zugeht.“ In den letzten Tagen waren die Wogen hochgekocht, weil Wörle am Mittwoch noch eine Sitzung des alten Stadtrats abgehalten wurde, in welcher gegen die Stimmen der CSU ein Neubau des Wasserwerks und der Verzicht auf einen Anschluss an die Augsburger Wasserversorgung beschlossen worden war.

    Albert Kaps (Pro Gersthofen), der selbst als Bürgermeisterkandidat vor zwei Wochen unterlegen war und nun Wörle unterstützte, zeige sich ebenfalls sehr erfreut. „Sechs Prozent unterschied sind ein veritables Ergebnis.“ Er freue sich auf weitere sechs Jahre Zusammenarbeit. „Max Poppe war in diesem Sinne nie ausgleichend. Seine häufige Polarisierung im Stadtrat fällt jetzt weg“, so Albert Kaps.

    „Das ist eine Riesensache“, sagte sich SPD-Fraktionssprecher Peter Schönfelder. „Mit 53 Prozent hat mein Freund Michael gut gewonnen.“ Grünen-Stadtrat Günter Eikelmann freute sich, „das wir als Grüne im schwarzen Gersthofen einen Anteil am Bürgermeister haben.“

    Lesen Sie auch den Kommentar von Gerald Lindner: Auf Michael Wörle warten große Aufgaben

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