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Meitingen: Stahlwerk: Jetzt kommen die Pläne auf den Tisch

Meitingen

Stahlwerk: Jetzt kommen die Pläne auf den Tisch

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    Die Erweiterung soll nötig sein, um der Konkurrenz aus Asien und Europa Paroli bieten zu können. Dafür müsse die Möglichkeit geschaffen werden, den Stahl weiterzuverarbeiten und zu veredeln., heißt es
    Die Erweiterung soll nötig sein, um der Konkurrenz aus Asien und Europa Paroli bieten zu können. Dafür müsse die Möglichkeit geschaffen werden, den Stahl weiterzuverarbeiten und zu veredeln., heißt es Foto: Marcus Merk

    Das Stahlwerk in Herbertshofen soll größer werden. Die Verantwortlichen des Unternehmens haben den Lohwald ins Auge gefasst, um dort neue Anlagen bauen zu können. Außerdem will der Konzern die Produktion nach oben fahren und die Produktionskapazitäten von 1,1 auf künftig 1,4 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr erhöhen. Diese Vorhaben sorgen für heftige Proteste bei Bürgerinitiativen und den Grünen. Diese Gruppierungen wollen den

    • Termin Über diese Pläne werden Vertreter des Unternehmens bei einer Veranstaltung in Meitingen informieren. Diese findet am Montag, 24. Juni, ab 19 Uhr im Bürgersaal in der Schlossstraße 4 in Meitingen statt. Interessierte können sich bereits ab 18.30 Uhr die Pläne anschauen, die im Saal ausliegen.
    • Hintergrund Die Stahlwerksleitung will für die Erweiterung einen Teil des Lohwaldes fällen. Das ist ein geschützter Bannwald, der in Richtung Langweid an das Stahlwerk anschließt. Er befindet sich bereits zum großen Teil in Besitz des Stahlwerkunternehmers Max Aicher. Der Lohwald ist laut Auskunft aus dem Forstrevier Thierhaupten 42 Hektar groß. Die Verantwortlichen des Stahlwerks wollen mehr als ein Drittel davon roden lassen und dort neue Hallen und Gebäude bauen. Auf einer Fläche von 17,6 Hektar – das entspricht der Größe von 25 Fußballfeldern – sollen Anlagen zur Herstellung oder Einschmelzung von Stahl, zur Stahlveredelung oder für das Recycling entstehen. Aber: Einige Areale des Bannwalds dürfen nicht angetastet werden, da es dort geschützte Tiere wie beispielsweise den Schmetterling mit dem Namen „Wald-Wiesenvögelchen“ gibt.Rund 350 neue Arbeitsplätze

    Professor Klaus Krüger von der Aicher-Gruppe geht davon aus, dass durch diese Erweiterung rund 350 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Er erklärte jüngst bei der Sitzung des Gemeinderates, dass die Erweiterung nötig sei, um der Konkurrenz aus Asien und Europa Paroli bieten zu können. Dafür müsse die Möglichkeit geschaffen werden, den Stahl weiterzuverarbeiten und zu veredeln. Außerdem sollen die rund 70 000 Tonnen Reststoffe, die jährlich bei der Produktion von

    • Lärm Komplex ist die Lärmproblematik. Wie Meitingens Bürgermeister Michael Higl auf Anfrage erläuterte, hält das Stahlwerk derzeit die gesetzlich vorgeschrieben Werte in Richtung Zollsiedlung nicht ein.
    • Protest Die Pläne des Stahlwerks werden von den beiden Bürgerinitiativen heftig kritisiert. Maria Brettschneider, die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Lebensqualität im Raum Meitingen (AGL), erklärte: „Uns liegt vor allem der Wald am Herzen.“ Die bisher vorgelegten Gutachten hätten allesamt aufgezeigt, wie wichtig der Lohwald sei, um unter anderem auch die Emissionen abzuhalten, sagt Brettschneider. Zwar biete das Stahlwerk eine Ausgleichsfläche in der Nähe an, doch diese werde derzeit noch landwirtschaftlich genutzt. Brettschneider folgert deshalb, dass es noch lange Zeit dauern werde, bis dieses Areal die Schutzmechanismen des derzeitigen Waldes übernehmen könnte.

    Markus Eckstein, der Vorsitzende der BI Lech-Schmuttertal erklärte, dass kein Lärm mehr dazu kommen dürfe, da schon jetzt die Grenzwerte nicht eingehalten werden können. Eckstein begrüßt Investitionen ins Werk in Herbertshofen, wenn sie der Lärmminderung dienen und sie das Unternehmen auf den aktuellen Stand der Technik bringen. Somit würde das Werk zukunftssicher aufgestellt. Auch die Arbeitsplätze würden somit erhalten bleiben.

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