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Meitingen: Seit zehn Jahren patrouilliert die Sicherheitswacht in Meitingen

Meitingen

Seit zehn Jahren patrouilliert die Sicherheitswacht in Meitingen

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    Wenn Konstantin Schorr mit seinem Hund Baxter in Meitingen unterwegs ist, kommt er auch leichter mit den Menschen ins Gespräch.
    Wenn Konstantin Schorr mit seinem Hund Baxter in Meitingen unterwegs ist, kommt er auch leichter mit den Menschen ins Gespräch. Foto: Andreas Lode

    Mindestens einmal pro Woche sind Konstantin Schorr und sein Hund, der Deutsch-Kurzhaar Baxter, in Meitingen auf Streifzug. Am Arm seiner dunkelblauen Einsatzjacke trägt Schorr das bayerische Staatswappen. Der Dienstausweis auf Brusthöhe verrät: Es handelt sich nicht etwa um einen Polizisten, sondern um ein Mitglied der Sicherheitswacht.

    Seit zehn Jahren gibt es die ehrenamtliche Sicherheitswacht in Meitingen nun schon. Konstantin Schorr ist von Anfang an dabei. Zuvor ist der Ellgauer zwei Jahre für die Gersthofer Sicherheitswacht unterwegs gewesen, damals noch gemeinsam mit seiner Frau. Miriam Schorr pausiert derzeit – doch sie kann sich vorstellen, wieder einzusteigen, sobald die Tochter alt genug ist, um alleine zu Hause zu bleiben.

    Sechs Sicherheitswächter unterstützen in Meitingen die Polizei

    In Meitingen sind es derzeit sechs Sicherheitswächter zwischen 30 und Ende 60, die der Polizeiinspektion Gersthofen unterstehen und unterstützend agieren. "Wir arbeiten Hand in Hand“, so beschreibt es Konstantin Schorr. Wenn der hauptberufliche JVA-Beamte Zeit hat, meldet er sich telefonisch bei der Polizei an.

    Vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden macht sich der 43-Jährige mit einem weiteren Sicherheitswächter auf den Weg. Ausgestattet sind sie mit einem Pfefferspray, einem kleinen Verbandskasten, einer Taschenlampe und einer Pfeife. "Die ist bei mir allerdings noch nie zum Einsatz gekommen“, lacht Schorr. Außerdem trägt er Stift und Zettel bei sich, das Funkgerät wird durch das Handy ersetzt.

    Beruhigende Wirkung in aufregenden Situationen

    Als Mitglied der Sicherheitswacht versucht der Ellgauer, vor allem durch Gespräche und durch seine ruhige Ausstrahlung etwas zu bewirken. So erinnert sich Schorr an einen kleinen Auffahrunfall im Ort. "Eigentlich ist es nicht unsere Aufgabe, einen Unfall aufzunehmen“, erzählt der 43-Jährige. Doch die Beteiligten seien froh gewesen, als die Sicherheitswächter in all der Aufregung beim Adressenaustausch geholfen und die Situation beruhigt hätten.

    In solchen oder ähnlichen Fällen könne die Sicherheitswacht dazu beitragen, dass die Polizei selbst gar nicht erst anrücken muss, wo sie sonst gebraucht würde. Abgesehen davon meint Schorr, dass sich sein Hund Baxter als stetiger Begleiter auf Streifzug positiv auf die Bürger auswirke: Man komme leichter ins Gespräch. Außerdem könne sich Schorr durch Baxter ein besseres Gehör bei Hundehaltern verschaffen, die zum Beispiel das Häufchen ihres Haustieres unerlaubterweise im Park zurücklassen wollen.

    Viele Leute kannten die Sicherheitswacht zuerst nicht

    Konstantin Schorr freut sich sehr, wenn er und seine Kollegen von den Bürgern hören: "Schön, dass ihr unterwegs seid!“ Doch der Ellgauer weiß auch, dass viele Menschen lange Zeit gar nicht gewusst haben, was die Sicherheitswacht überhaupt ist: "Viele haben uns für Knöllchenverteiler gehalten.“

    Diese Erfahrung hat auch Schorrs Kollegin Patricia Riegg schon gemacht. Sie kennt die Frage "Wer seid ihr?“ nur zu gut – und das, obwohl die Meitinger Sicherheitswacht nun schon seit zehn Jahren besteht. Riegg selbst hat 2017 die notwendige Beschulung absolviert und ist seitdem mit dabei.

    Patricia Riegg und Andy Krösch von der Sicherheitswacht Meitingen sind im Park an der Grundschule unterwegs.
    Patricia Riegg und Andy Krösch von der Sicherheitswacht Meitingen sind im Park an der Grundschule unterwegs. Foto: Andreas Lode

    Sicherheitswächterin bemerkt Dankbarkeit der Menschen

    Zuvor war die Erlingerin im Veranstaltungsschutz tätig. Weil es sich besser mit Privatleben und Kind vereinbaren lasse, ist die 36-Jährige mittlerweile als Sicherheitswächterin unterwegs. Dabei handele es sich zwar um eine ehrenamtliche Tätigkeit, doch diese sei mit einer kleinen Aufwandsentschädigung verbunden, so Patricia Riegg.

    Am Einsatz bei der Sicherheitswacht hat die Erlingerin viel Spaß: "Man merkt den Menschen ihre Dankbarkeit an, und das gibt mir sehr viel.“ Außerdem schätze die 36-Jährige den besonderen Draht zur Jugend und die Tatsache, dass man als Mitglied der Sicherheitswacht den Menschen auf einer anderen Ebene begegne, als es die Polizei selbst könne.

    In Meitingen ist es heute ruhiger als früher

    "In Meitingen ist die Sicherheitswacht personell gut aufgestellt“, sagt Thomas Klingler, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Gersthofen. Die Mitglieder seien alle sehr engagiert und zielgerichtet. Klingler koordiniert die Sicherheitswacht vonseiten der Polizei und steht dazu im Austausch mit dem Ordnungsamt Meitingen.

    Klinglers Ansicht nach sei eine solche Wacht überall dort sinnvoll, wo das Sicherheitsgefühl in einer Gemeinde gestört sei. In Meitingen sei das der Fall gewesen, weil Jugendliche beispielsweise Parkanlagen in Beschlag genommen hatten und sich dort unangemessen verhielten. Infolgedessen trauten sich ältere Menschen oder Familien nicht mehr dort hin. Durch Polizeikontrollen und die Unterstützung der Sicherheitswacht lasse sich eine derartige Situation schnell in den Griff bekommen, so der Polizist.

    Und dem Sicherheitswächter Konstantin Schorr ist tatsächlich aufgefallen: Wenn er auf seine zehn Jahre Dienst in Meitingen zurückblicke, habe er das Gefühl, dass es viel ruhiger geworden sei. Ob das an der Präsenz der Sicherheitswacht liege, könne er allerdings nur vermuten.

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