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Meitingen: Meitinger Busunternehmen Meier wechselt den Besitzer

Meitingen

Meitinger Busunternehmen Meier wechselt den Besitzer

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    Das Ehepaar Claudia und Manfred Meier, Sohn Christian Meier und Centa Meier (rechts im Bild) nehmen Abschied vom Familienbetrieb.
    Das Ehepaar Claudia und Manfred Meier, Sohn Christian Meier und Centa Meier (rechts im Bild) nehmen Abschied vom Familienbetrieb. Foto: Steffi Brand

    Am 31. August endet in Meitingen eine Ära – nach drei Generationen und 93 Jahren als Familienbetrieb. Manfred Meier, der Inhaber des gleichnamigen Busunternehmens, übergibt sein Unternehmen.

    Schwer sei dieser Schritt für den 61-Jährigen schon, gibt er zu, denn er übergibt nicht etwa an den eigenen Nachwuchs. Was aber bleiben wird, ist der Name: Der Schriftzug Meier wird auch weiterhin auf dem Bus zu lesen sein. Doch ab dem 1. September ist Stefan Wörle der Inhaber.

    Busfahrer des Meitinger Busunternehmens Meier gibt den Tipp für den Nachfolger

    Helmut Haas, der bereits seit 28 Jahren stets freundlich winkend die Schulkinder zur Schule und die Ausflügler in die Ferne bringt, hat Wörle als Nachfolger ins Spiel gebracht. Sie kennen sich aus dem Verein, und Wörle ist bekennender „Meier-Fan“, wie er lachend zugibt. Rund um Weihnachten 2019 nahmen Meier und Wörle Kontakt miteinander auf und merkten schnell, dass die Chemie stimmte.

    Bereits im Januar startete Wörle dann die Vorbereitungen, um das Unternehmen übernehmen zu können. Die Verkehrsleiterprüfung ist beispielsweise Pflicht, um das Unternehmen führen zu dürfen. Den Busführerschein möchte Wörle ebenfalls machen – auch wenn er seine Stärken eher im Büro und beim Organisieren sieht. Was er genau organisieren möchte, will er im Detail noch nicht verraten, allerdings steht bereits die Grundidee, die vor allem Centa Meier, der Mutter des Inhabers, ein Herzensanliegen ist: „Die Busse sollen weiterrollen.“

    Die Busse des Meitinger Unternehmens bekommen WLAN

    Das wird die Flotte aus vier großen und zwei kleinen Bussen ganz sicher – und im besten Fall nicht nur mit Schulkindern und Vereinen, sondern auch mit jungen Menschen, die mit dem Meier-Bus dorthin fahren, wo sie Abenteuerliches, Sportliches und Spannendes erwartet. Um sich auf die neue Zielgruppe einzustellen, wird Wörle erst einmal technisch aufrüsten. WLAN soll in die Busse einziehen, und das Unternehmen soll via Facebook, WhatsApp und Internet darüber informieren, was die Firma Busreisen Meier zu bieten hat, verrät Wörle.

    Chefin Claudia Meier hat ein „gutes Gefühl“ in Anbetracht der Ideen, die aus Wörle nur so heraussprudeln. „Natürlich ist ein Stückchen Wehmut mit dabei, aber es ist schön zu sehen, was er anpackt.“

    Neuer Chef des  Busunternehmens Meier hat einen Hang zum Unternehmertum

    Dass Wörle einen Hang zum Unternehmertum hat, hat der 44-Jährige bereits mit dem Golfschläger in der Hand bewiesen. Seit Juni 2018 ist Wörle Pächter der Meitinger Minigolfanlage. Zudem arbeitet der dreifache Vater hauptberuflich als Ingenieur. Unterstützt wird er bei seinen Tätigkeiten von seiner Frau Daniela: „Ohne eine starke Frau im Hintergrund ist all das nicht zu schaffen“, verrät er augenzwinkernd.

    Stefan Wörle ist Pächter der Meitinger Minigolfanlage.
    Stefan Wörle ist Pächter der Meitinger Minigolfanlage. Foto: Steffi Brand (Archivfoto)

    Christian Meier, der Sohn von Busunternehmer Manfred Meier, arbeitet ebenfalls als Ingenieur und hat sich wegen Job und Familie gegen die Übernahme des Betriebs entschieden. Der zweifache Vater hat durchaus mit sich gerungen, nicht zuletzt auch, weil ihm das Busfahren großen Spaß gemacht hatte. Allerdings kennt er auch die arbeitsintensiven Seiten des Familienbetriebs, in dem jeder stets mitangepackt hat. Auch sein Bruder, der als Steuerberater arbeitet, sah sich nicht in der Unternehmensnachfolge.

    Am Anfang stand die Buslinie von Wiesenbach nach Meitingen

    Deswegen geht Ende August das zu Ende, was Wilhelm Meier im Jahr 1927 im Pöttmeser Ortsteil Wiesenbach (Landkreis Aichach-Friedberg) gegründet hat. Damals unterhielt der Gründer die Buslinie von Wiesenbach nach Meitingen, bereits 1930 siedelte das Unternehmen dann ins Lechtal um. 1951 übernahm Fritz Meier die Geschäfte, um mit seiner späteren Ehefrau Centa mit viel Fleiß ein bodenständiges Busunternehmen zu schaffen. „Hätte ihm nicht seine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht, wäre er vermutlich noch mit 80 Jahren hinter dem Steuer gesessen“, berichtet die ganze Familie einstimmig.

    Seit 1993 war Manfred Meier Chef des Unternehmens, das vor allem nach dem Bau der Meitinger Mittelschule, den Fahrten zur Franziskus-Schule in Gersthofen und dem Werksverkehr für Sigri (heute SGL Carbon) und Michalke gut ausgelastet war. Nach einer Lehre zum Lkw-Mechaniker ist Manfred Meier am 1. September 1980 erstmals als Busfahrer im Betrieb seines Vaters aktiv geworden. Exakt 40 Jahre später übergibt er den Betrieb zum 1. September 2020 an Stefan Wörle.

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