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Meitingen: Lechstahl verkündet große Pläne

Meitingen

Lechstahl verkündet große Pläne

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    Die Lech-Stahlwerke wollen in Meitingen in die Produktion von Graphitelektroden einsteigen, die sie selbst im Werk zur Stahlschmelze benötigen. (Archivfoto)
    Die Lech-Stahlwerke wollen in Meitingen in die Produktion von Graphitelektroden einsteigen, die sie selbst im Werk zur Stahlschmelze benötigen. (Archivfoto) Foto: Marcus Merk

    Ziemlich genau ein Jahr, nachdem SGL-Carbon den Verkauf seines Grafitelektrodengeschäft an einen japanischen Konzern verkündet hat, will der zweite große Meitinger Arbeitgebber in dieses Geschäft einsteigen. Die Lech-Stahlwerke (LSW) wollen künftig die Grafitelektroden, die für das Schmelzen von Schrott notwendig sind, selbst herstellen. Dafür soll ein Areal südwestlich des Lohwalds als Gewerbegebiet erschlossen werden – wenn der Markt Meitingen mitspielt.

    Zur jüngsten Marktgemeinderatssitzung kamen LSW-Geschäftsführer Knut Rummler und der Projektleiter der Elektrodenproduktion Klaus Krüger. Die Preise für die Graftelektroden seien in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen, sagte Rummler. „Es muss daher schnellstens gehandelt werden.“ Um vor einer willkürlichen Preispolitik vor allem von asiatischen Anbietern unabhängig zu sein, sollen die Grafitelektroden in Zukunft jedoch in Herbertshofen produziert werden.

    Bereits vor der Baugenehmigung der Produktionslinie in Meitingen wurde ein stillgelegtes Elektrodenwerk gekauft. Sobald der gewünschte Standort am Herbertshofener Lohwald erschlossen ist, soll dort die erste

    Dem Antrag zur Erschließung des südwestlichen Lohwaldes ist außerdem der Antrag für eine Rohstoffaufbereitung beigefügt. In unmittelbarer Nähe zu dem Elektrodenwerk sollen auf dem geplanten Lagerplatz künftig die Stahlabfälle noch gründlicher recycelt werden. Da die LSW mit knapp 800 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern im Markt zähle, werde das Vorhaben sehr ernst genommen, erklärte Bürgermeister Michael Higl (CSU). Und auch die Gremiumsmitglieder standen der angestrebten Elektrodenproduktion sowie der

    Weniger Verständnis hatten die Räte jedoch für den angestrebten Schlackewall, der das Areal rundum das neue Elektrodenwerk umzäunen soll. Der geplante 25 Meter hohe Wall soll den möglichen Lärm der Produktionslinie eindämmen.

    Ganz neu ist das Thema Schlackewall nicht, denn in unmittelbarer Nähe zum geplanten Elektrodenwerk befindet sich die Schlackenaufbereitung der LSW. Bereits seit geraumer Zeit will das Stahlunternehmen dort ebenfalls einen Schutzwall aus dem Abfallprodukt schaffen. Der geplante Schutzwall um das künftige Elektrodenwerk soll sich, wenn es nach den Vorstellung der LSW geht, nahtlos an den Wall um die Schlackenaufbereitung anschließen. Zum Hintergrund: Schlacke ist ein Abfallprodukt, das bei der Stahlschmelze entsteht. In allen Bundesländern dürfe sie im Straßenbau verwendet werden. Nur in Bayern sei Schlacke lediglich als Material für einen Schutzwall erlaubt, erklärte Higl. In den kommenden Wochen will sich die Marktgemeinde gemeinsam mit den Trägern der öffentlichen Belange beraten. Dabei sollen vor allem die Grundlagen für das Elektrodenwerk und die Fläche der Rohstoffaufbereitung geklärt werden. Die Frage nach den Schlackeschutzwällen wurde vorerst vertagt.

    Der Marktgemeinderat genehmigte die Verlegung der Mitarbeiterparkplätze der LSW. Direkt angrenzend zu dem bereits vorhandenen Lkw-Parkplatz am nördlichen Werk sollen künftig die Parkplätze der Mitarbeiter entstehen.

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