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Meitingen: Lechstahl: Jetzt soll der Landtag den Lohwald retten

Meitingen

Lechstahl: Jetzt soll der Landtag den Lohwald retten

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    Sollen nun auch ein Thema für die Landespolitik in München werden. Die Ausbaupläne von Lechstahl, denen knapp 20 Hektar des geschützten Lohwaldes zum Opfer fallen sollen.
    Sollen nun auch ein Thema für die Landespolitik in München werden. Die Ausbaupläne von Lechstahl, denen knapp 20 Hektar des geschützten Lohwaldes zum Opfer fallen sollen. Foto: Marcus Merk

    Die Ausbaupläne der Lechstahlwerke schlagen immer höhere Wellen. Jetzt soll sich auch der Landtag in München mit ihnen beschäftigen. Denn die Meitinger Bürgerinitiativen und der Bund Naturschutz wollen Parlament und Staatsregierung mit einer Petition veranlassen, den als Bannwald ausgewiesenen Lohwald zu schützen. In diesem wollen die Lechstahlwerke knapp 20 Hektar roden, um den Standort zu erweitern. Er soll damit nach Unternehmensangaben zukunftssicher gemacht werden.

    Die Petition wird in München übergeben

    Unmittelbar nach dem Ende der parlamentarischen Sommerpause sollen die Unterlagen für die Petition in München übergeben werden. Das haben die Bürgerinitiativen „Lech-Schmuttertal“ und „AGL“ sowie der Bund Naturschutz in einer gemeinsamen Erklärung am Donnerstag angekündigt. Sie hatten sich bereits mehrfach kritisch zu den Erweiterungsplänen von Lechstahl geäußert und dies auch gegenüber dem Markt Meitingen kund getan. Dort läuft zurzeit das Bebauungsplanverfahren für das umstrittene Ausbauvorhaben.

    Ist Ministerpräsident Söder in der Pflicht?

    In ihren Einwendungen verweisen die Bürgerinitiativen auf die Schutzwürdigkeit des Lohwaldes und den Artenreichtum, der darin zu finden sei. Ein Wald, der für den Ausbau der Bundesstraße 2 (B2) nicht angetastet werden durfte, solle nun privatwirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Die von den Stahlwerken angebotene ersatzweise Aufforstung jenseits der Bahnlinie sei „keine Option“, so die AGL-Vorsitzende Maria Brettschneider. Der neue Wald könne erst in Jahrzehnten die Funktion des jetzigen Bannwaldes erfüllen und auch das nur teilweise. Markus Eckstein, Vorsitzender des BI Lech-Schmuttertal, und die Meitinger Bund-Naturschutz-Chefin Gudrun Schmidbaur nehmen Ministerpräsident Markus Söder und die Parteien im Landtag in die Pflicht. Nun müsse sich zeigen, ob deren Aussagen zum Schutz des Waldes auch der Wirklichkeit entsprächen.

    Auch Langweid und Biberbach sind dagegen

    Die drei Organisationen wenden sich auch gegen die von den Stahlwerken beantragte Produktionserweiterung von 1,1 auf 1,4 Millionen Tonnen im Jahr. Das Stahlwerk habe die in einem Vertrag zur Lärmminderung vorgesehenen Schritte, die den Anwohnern zugesichert worden seien, nicht abgeschlossen. Das solle erst 2025 der Fall sein. Ihre Ablehnung gegen die Ausbaupläne haben auch die Nachbargemeinden Langweid und Biberbach bekundet. Letztere droht mit einer Klage (wir berichteten). Schon 2011 hatten Bürgerinitiativen den Landtag angerufen, um den Lohwald vor den Expansionsplänen des Stahlwerks zu schützen. Damals wollte dieses in dem geschützten Areal ein Schlackebeet erreichten. Letztendlich wurde über die Petition nie entschieden – das Unternehmen zog seine Pläne vorher zurück.

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