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Meitingen: Die Meitinger radeln mehr als ihre Nachbarn

Meitingen

Die Meitinger radeln mehr als ihre Nachbarn

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    Im Vergleich mit dem gesamten Landkreis sind die Meitinger fast anderthalbmal so viel auf dem Radel unterwegs – mehr als 30 Prozent von ihnen nutzen es täglich oder fast täglich.
    Im Vergleich mit dem gesamten Landkreis sind die Meitinger fast anderthalbmal so viel auf dem Radel unterwegs – mehr als 30 Prozent von ihnen nutzen es täglich oder fast täglich. Foto: Marcus Merk

    Überdurchschnittlich oft im Vergleich zu ihren Mitbewohnern im Landkreis Augsburg sind die Meitinger mit dem Fahrrad unterwegs. Das zeigen die Ergebnisse der Modal-Split-Erhebung des Landkreises Augsburg.

    Genau 307 Einwohner von Meitingen, die in 206 Haushalten leben, haben im Juli 2019 einen Haushalts- und Personenfragebogen sowie ein Wegeprotokoll für einen vorgegebenen Stichtag ausgefüllt. Ein Verkehrsplanungsbüro hat damit ermittelt, welche Wege auf welche Weise zurückgelegt werden. Die Untersuchung galt dem gesamten Landkreis Augsburg, aufgrund der Zahl der Antworten sind aber auch Aussagen für die Marktgemeinde möglich. Diese Ergebnisse hat Julian Scheer von der beauftragten Planer-Societät nun im Gemeinderat vorgestellt.

    Neun von zehn Einwohnern haben ein Fahrrad

    In rund 90 Prozent der Meitinger Haushalte ist mindestens ein Auto verfügbar, aber auch ein Fahrrad nennen neun von zehn Einwohnern ihr Eigen. In 13 Prozent der Haushalte ist ein Pedelec vorhanden, also ein Fahrrad mit Elektromotor, der es höchstens auf 25 Kilometer pro Stunde beschleunigen darf. Die schnelleren S-Pedelecs sind einem Moped gleichgestellt, sie spielen in Meitingen bislang kaum eine Rolle. Das gilt auch für E-Autos und Lastenräder.

    Der hohe Ausstattungsgrad mit Fahrrädern schlägt sich in den Zahlen für die Nutzung der Verkehrsmittel nieder. Im Vergleich mit dem gesamten Landkreis sind die Meitinger fast anderthalbmal so viel auf dem Radel unterwegs – mehr als 30 Prozent von ihnen nutzen es täglich oder fast täglich, und sie wählen das Rad für ein Viertel aller Wege. Bei Strecken zwischen einer Länge von zwei und fünf Kilometern übertrifft das Fahrrad mit 44 Prozent sogar das Auto, für Letzteres entscheiden sich bei dieser Entfernung nur 38 Prozent.

    Öffentlicher Nahverkehr spielt innerhalb des Gemeindegebiets kaum eine Rolle

    Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs spielt innerhalb des Gemeindegebiets nur eine geringe Rolle. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn die Strecken länger werden. Bei einer Entfernung zwischen zehn und 20 Kilometer wählen bereits 16 Prozent Bus und Bahn, geht es noch weiter hinaus, sind es fast ein Viertel. Ein Grund dafür sind die Ziele der Pendler. Von allen Einwohnern, deren Arbeitsplatz außerhalb Meitingens liegt, machen sich 30 Prozent auf den Weg nach Augsburg, es folgen Wertingen (sechs) und Gersthofen (fünf).

    In der anschließenden Debatte sorgte ein Aspekt der vorgestellten Handlungsansätze für ein wenig Staunen – die vorgeschlagene Entflechtung von Fuß- und Radverkehr. Bislang habe man eher auf gemeinsame Verkehrsflächen gesetzt. Die Integration der Radfahrer in den Straßenverkehr sei jedoch dann sinnvoller, erläuterte Scheer, wenn sie ihren Weg mit einem deutlich höheren Tempo als Fußgänger zurücklegen sollten, was etwa auf Pendlerstrecken sinnvoll ist.

    Sichere Abstellmöglichkeiten für teurere Räder erforderlich

    Andere Empfehlungen für die Mobilität innerhalb des Ortes galten barrierefreien Querungen und Gehwegen und Standplätzen für Fahrräder. Um eine bessere Verknüpfung von Rad und ÖPNV zu erreichen, seien zum Beispiel am Bahnhof auch sichere Abstellmöglichkeiten für teurere Räder wie etwa Pedelecs erforderlich. Einig waren sich die Gemeinderäte, dass in dem Zahlenwerk noch viele Informationen stecken, wie der Verkehr im Ort besser organisiert werden könne. Dies im Detail herauszuarbeiten sei eine Aufgabe, die nach der Wahl vom neuen Rat am besten in einer Klausur angegangen werden solle.

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