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Langweid: Schule, Feuerwehr, Bad: Langweid will 2021 kräftig investieren

Langweid

Schule, Feuerwehr, Bad: Langweid will 2021 kräftig investieren

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    Der Neubau der Bahnunterführung an der Schmutterstraße in Langweid ist noch mit 700.000 Euro Kosten im Haushalt 2021 enthalten.
    Der Neubau der Bahnunterführung an der Schmutterstraße in Langweid ist noch mit 700.000 Euro Kosten im Haushalt 2021 enthalten. Foto: Marcus Merk

    Ob neue Schule, Feuerwehr-Gerätehaus oder Bades: Der Haushalt der Gemeinde Langweid setzt auch 2021 auf den weiteren Ausbau der Infrastruktur. Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat das Zahlenwerk. Trotz der Corona-Pandemie kommt die Gemeinde ohne Schulden aus. Das wird sich allerdings in den nächsten Jahren voraussichtlich ändern.

    Im Finanzhaushalt wird ein Plus in Höhe von 1,2 Millionen Euro erwartet, das den Rücklagen zugeführt werden wird. "Unvermeidlich" wird eine Kreditaufnahme allerdings in den Jahren 2023 und 2024 für die Finanzierung kommender Großprojekte werden, so Bürgermeister Jürgen Gilg. Die neue Schule mit einem Investitionsvolumen von über 25 Millionen Euro oder die lange geplante Personenunterführung am Bahnhof (3,9 Millionen Euro) sind zwei dieser dicken Brocken. Bevor die staatlichen Fördergelder für die Bauprojekte fließen, muss die Gemeinde die vollen Summen vorfinanzieren und dafür Kredite aufnehmen, so der Bürgermeister.

    Langweid: Rathaus wird durch Aufzug barrierefrei

    Gleiches gilt für das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Langweid. Mit 20.000 Euro sind im laufenden Haushalt erst einmal die Planungskosten enthalten. Am Ende werden mehrere Millionen Euro dafür fällig werden. Die Barrierefreiheit des Rathauses (Aufzug 400.000 Euro) ist ein Anliegen, das nun umgesetzt wird, der Notverbund für die Wasserversorgung mit der Stadt Gersthofen kostet 2021 rund 400.000 Euro. Der Anschluss ist dann vorbereitet und kann fertiggestellt werden, sobald die Chlorung des Trinkwassers in Gersthofen beendet ist.

    Wasserwacht und Kneippanlage am Langweider Badesee

    Auch im Naherholungsgebiet im Süden von Langweid wird weiter investiert. Am Badesee wird eine Wasserwachtstation mit Sanitäranlagen für die Badegäste gebaut. Auch die Kneipp-Anlage wird kommen. Wie berichtet, bekam Langweid aus dem bayerischen Sonderprogramm "Touristische Infrastruktur-Kneipp-Anlagen" die Zusage über eine Förderung in Höhe von 18.000 Euro.

    Die erste Kostenschätzung für die Anlage mit barrierefreiem Zugang und der nötigen Technik für gleichbleibende Wasserqualität lag bei 65.000 Euro. Mit einigen Einsparungen, die laut Bürgermeister Jürgen Gilg nicht zulasten der Qualität der Anlage gehen werden, bekam das Projekt zum 200. Geburtstag des "Wasserpfarrers" für 50.000 Euro grünes Licht.

    Attraktiv für Bürger: Immer mehr Menschen leben in Langweid

    Menschen zieht es dorthin, wo es sich gut lebt, wo die Infrastruktur passt, die Kinder gut aufgehoben sind. Dafür investiert Langweid seit vielen Jahren hohe Summen. Als Belohnung verzeichnet die Gemeinde steigende Bevölkerungszahlen. Rund 8500 Menschen leben in Langweid; tausend mehr als noch vor zehn Jahren. Im vier Zentimeter dicken Haushaltsplan 2021 findet sich in langen Listen bis ins Jahr 2024 alles, was eine Gemeinde funktionsfähig hält.

    Aber auch die Projekte, die den Unterschied zwischen Schlafstadt und lebendigem Gemeinwesen machen. So werden sich die Vereine weiterhin auf Zuschüsse verlassen können. Investitionen werden mit zwanzig Prozent aus der Gemeindekasse unterstützt. Stettenhofen bekommt gegenüber des Einkaufszentrums eine barrierefreie Bushaltestelle (55.000 Euro), in die Kitas wird investiert, die Technik des kleinen Schwimmbads soll in den nächsten Jahren für rund 1,2 Millionen Euro erneuert werden. Für die Abrechnung der aufwendig umgebauten Bahnbrücke mit Kreisverkehr an der Schmuttertalstraße stehen in diesem Jahr noch 700.000 Euro im Haushalt.

    Langweids Steuerquellen sprudelten auch im Corona-Jahr 2020

    Nicht zuletzt dank den auch im Corona-Jahr 2020 starken Einnahmen aus der Gewerbesteuer kann Langweid investieren. Anstatt der vorsichtig geplanten eine Million Euro waren es wohl eher 3,4 Millionen Euro Gewerbesteuer, die sich kassenstärkend auswirken. Die exakten Zahlen liegen nach der Endabrechnung des vergangenen Jahres vor. Auch beim Einkommensteueranteil stehen gut 850.000 Euro mehr auf der Einnahmenseite als 2020. Die gesamten liquiden Mittel der Gemeinde Langweid werden sich am Ende des Jahres 2021 auf rund 12,6 Millionen Euro belaufen.

    "Kühlen Kopf bewahren", rät Kämmerer Helmut Gensberger in seiner Schlussbemerkung zum Haushalt. Es sei schwierig, die Dauer der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzen und somit auch auf die Finanzierung der Gemeinden abschließend vorherzusagen. Die Gemeinde könne mit Zielvorgaben die Ausgaben strategisch steuern. Durch ein Berichtswesen und eine Controlling-Struktur werde das unterstützt werden, so der Kämmerer.

    Das sind die Haushalts-Eckdaten:

    • Einwohner Stand 31. Dezember 2020: 8727 (31. Dezember 2019: 8559)
    • Voraussichtlicher Schuldenstand Ende 2021: 2,4 Millionen Euro (2020: 2,7 Millionen).
    • Pro-Kopf-Verschuldung 292 Euro (2020: 331 Euro)
    • Rücklagen 12,6 Millionen Euro (2020: 11,4 Millionen)
    • Einkommensteueranteil knapp 4,9 Millionen Euro (2020: vier Millionen)
    • Zuweisungen/Zuschüsse knapp 47, Millionen Euro (2020:knapp 4,4 Millionen)
    • Wasser-/Abwassergebühren gut 1,3 Millionen Euro (2020: knapp 1,5 Millionen).

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