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Langweid: Langweid-Foret bekommt eine Werkstatt  für einen ganzen Zug

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Langweid-Foret bekommt eine Werkstatt  für einen ganzen Zug

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    Hier ist die Werkstatthalle von Go Ahead in Essingen bei Aalen. Die geplante Anlage in Langweid-Foret wird in etwa so aussehen. 
    Hier ist die Werkstatthalle von Go Ahead in Essingen bei Aalen. Die geplante Anlage in Langweid-Foret wird in etwa so aussehen.  Foto: Go Ahead Baden-Württemberg

    Eine große Werkstatt- und Waschhalle für die Wartung von 78 Triebzügen will die britische Firma Go Ahead im Gewerbegebiet in Langweid-Foret errichten. Die entsprechenden Pläne werden am Dienstag in der Sitzung des Gemeinderats Langweid vorgestellt.

    Das britische Bahnunternehmen Go Ahead wird ab 2022 den Nahverkehr im jetzigen Fugger-Express-Netz der DB (Strecken ab Augsburg nach München, Donauwörth und Dinkelscherben) übernehmen. Außerdem übernimmt es ab Ende 2021 das Elektronetz bis ins Allgäu.

    Schnell reagieren und einen Ersatzzug schicken

    „Wir planen, Mitte 2020 mit dem Bau einer eigenen Zug-Werkstatt zu starten“, erklärt Bastian Goßner, der kaufmännische Geschäftsleiter und Prokurist von Go Ahead Bayern. Bei Fahrzeugausfällen will man dadurch schnell reagieren und einen Ersatzzug auf die Strecke schicken können.

    Anfang Juli haben Goßner und seine Mitarbeiter ein neues Büro in der Bahnhofstraße 6 in Augsburg bezogen. Von hier aus erfolgt die Steuerung der Betriebsaufnahme im Elektronetz Allgäu ab Dezember 2021 und im Los 1 des Augsburger Netzes ab Dezember 2022.

    „Damit werden wir für unsere Fahrgäste rund zehn Millionen Zugkilometer zwischen München, Memmingen und Lindau sowie zwischen München, Augsburg, Ulm, Nördlingen, Treuchtlingen, Donauwörth und Würzburg fahren.“ In Augsburg wird künftig auch die Ausbildung der Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer organisiert.

    Das Grundstück gehört der Gemeinde

    Das Kernteam vor Ort, das durch Kollegen aus Berlin unterstützt wird, besteht aus Bastian Goßner, dem kaufmännischen Geschäftsleiter, einer Controllerin sowie einer Referentin für Human Ressource. Sukzessive erfolgt in den nächsten Wochen und Monaten der Ausbau des Teams. Ausgesucht wurde nach Angaben des Langweider Bürgermeisters Jürgen Gilg ein Grundstück im Gewerbegebiet Foret. „Dieses gehört der Gemeinde“, so Gilg weiter. Daher gelange man besser an Informationen, als es sonst bei Projekten der Fall sei, die mit der Bahn zu tun haben.

    Rund um Stuttgart und auf der Strecke München - Lindau ist Go Ahead mit Elektrotriebwagen des Typs Stadler Flirt 3 (hier in der Lackierung für Baden-Württemberg) im Einsatz. Kommt dieser Typ auch rund um Augsburg?
    Rund um Stuttgart und auf der Strecke München - Lindau ist Go Ahead mit Elektrotriebwagen des Typs Stadler Flirt 3 (hier in der Lackierung für Baden-Württemberg) im Einsatz. Kommt dieser Typ auch rund um Augsburg?

    In seiner Ausschreibung hatte der für den Schienennahverkehr zuständige Freistaat festgelegt, dass künftig in den Hauptverkehrszeiten größere Züge als bisher zwischen Augsburg und München verkehren sollen. Go Ahead wird zu den Spitzenzeiten nach München mit Doppelstock-Zügen fahren, die 1000 Sitzplätze in der zweiten Klasse haben. Das ist eine deutliche Ausweitung im Vergleich zu heute.

    Die Züge fürs Augsburger Netz (zwölf Doppelstockzüge vom Typ Desiro HC, 44 Triebwagen vom Typ Mireo) sind bereits bei Siemens bestellt. Hinzu kommen noch 22 jeweils vierteilige Triebzüge des Typs Stadler „Flirt“ („flinker leichter innovativer Regional-Triebzug“).

    Doch bevor es soweit ist, wird von der zuständigen Regierung von Oberbayern ein Planfeststellungsverfahren durch geführt. Geplant ist, die neue Halle über den Bahnhof Gablingen anzuschließen. „Bereits jetzt gibt’s im Gewerbegebiet Foret eine Gleisanlage, aber die wird vermutlich nicht ausreichen“, vermutet Jürgen Gilg. „Über die Gleisverbindungen müssen wir allerdings noch mit der DB Regio Schiene verhandeln“, sagt Bastian Goßner.

    Das Unternehmen Go Ahead ist zurzeit europaweit auf Expansionskurs. Das Mutterunternehmen in Großbritannien kann auf fast 30 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblicken. Hier ist man jeden Tag für 5500 Bahnverbindungen auf 2200 Kilometern Schienennetz verantwortlich und befördert nach eigenen Angaben 30 Prozent der britischen Bahnreisenden.

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