Generationen von Kindern wurden von ihr betreut: Die schwäbische Arbeiterwohlfahrt verabschiedet Karola Schnierle. Sie war fast 37 Jahre lang die Leiterin der AWO-Kindertagesstätte "Spatzennest" in Langweid. Dass sie erst jetzt offiziell verabschiedet worden ist, kommt nicht von ungefähr. Ihre Vorgesetzten hatten höchstes Lob für sie.
Ein großes Aufsehen um die eigene Person war zwar nie "ihre Sache", doch nach fast 37 Dienstjahren als Leiterin der AWO-Kindertagesstätte "Spatzennest" in Langweid konnte sich Karola Schnierle dann doch nicht so "sang- und klanglos" verabschieden. Allein schon die Kinder und das Team ließen das nicht zu. Bereits Ende 2020 galt es "Tschüss" zu sagen, nun aber - nach Monaten bedenklicher Coronavirus-Infektionszahlen, in denen ein Zusammenkommen nicht möglich war - richtete der Träger, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben, eine kleine coronakonforme Veranstaltung an der Stadtberger Geschäftsstelle aus, um die Leistungen von insgesamt drei inzwischen ausgeschiedenen, langjährigen Kita-Leitungen zu würdigen.
Frühere Chefs in Langweid verabschieden Schnierle
Und so freute sich Karola Schnierle, nicht nur Silke Scherer, Vorstand für Kinder- und Jugendhilfe, zu treffen, sondern auch deren Vorgänger Hans Scheiterbauer-Pulkkinen, der die überwiegende Zeit ihrer AWO-Tätigkeit ihr Chef gewesen war. Ein Blick von Silke Scherer in die Personalakten ergab, dass Karola Schnierle im März 1984 ihre Arbeit in der Einrichtung in Langweid aufgenommen hatte. Sie hatte damals unter allen Bewerberinnen "mit Abstand den besten Eindruck" hinterlassen und konnte bereits auf sechs Jahre Berufserfahrung zurückgreifen.
"Ich selber wurde in keinem Kindergarten betreut, aber mein jüngerer Bruder war eines der ersten Kindergartenkinder am Ort. Die Leiterin erlaubte es mir, ihn dort zu besuchen. Das war eine tolle Frau und ein echtes Vorbild für mich. Von da an habe ich mich von meinem Berufswunsch nicht mehr abbringen lassen", so Karola Schnierle rückblickend. Den höchsten Respekt für ihre Leistungen sprach Scheiterbauer-Pulkkinen aus. "Es gab neben den pädagogischen Herausforderungen einiges zu bewältigen. Bei uns war immer viel los", sagte er und erwähnte etwa den großen Umbruch 2005 im Rahmen der Umsetzung des BayKiBiG, den Krippenausbau im Jahre 2008 sowie den stetig wachsenden Fachkräftemangel.
In Langweids Kita hat sich viel verändert
Hinzu kamen Anforderungen hinsichtlich Umwidmungen und baulicher Veränderungen. Aus einer Kindergruppe wurde eine Krippengruppe. Karola Schnierle sei immer darauf bedacht gewesen, "ihre" Einrichtung den Anforderungen anzupassen. "Vielen Dank für alles. Wir werden dieses gute, über so viele Jahre gepflegte Miteinander sehr vermissen", sagte Silke Scherer, überreichte einen bunten Blumenstrauß und lud dazu ein, der AWO Schwaben doch mal einen Besuch abzustatten, wenn die neue Geschäftsstelle in Stadtbergen fertiggebaut ist. (AZ)
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