Regen, Regen, nichts als Regen, von schwach bis stark. Und dazu Wind. Solche Bedingungen gab es in all den 33 Jahren noch nie bei einer Augsburger Landkreismeisterschaft Ski alpin. Doch die über 100 Starter bissen sich durch und zeigten, dass sie mit jeder Situation umgehen können. Absagen, wegen der äußeren Bedingungen, das war so gut wie nicht möglich. Das meinte auch Sebastian Kaderk von der ausrichtenden DJK Leitershofen: „Die Leute sind extra deswegen bis nach Berwang gefahren und freuen sich seit einem Jahr auf die Landkreismeisterschaft. Da müssen wir sie einfach möglich machen.“
Am Wetter kann der Verein nichts ändern, aber an den sportlichen Bedingungen. Mit Massen an Brezel-Salz präparierten sie den einzig möglichen Hang am Thaneller-Kar und schufen so hervorragende Voraussetzungen für die Piste, die bis zum letzten Fahrer bestens hielt. Zwei kleine Zugeständnisse: Statt 15 Fahrern männlich wie weiblich im zweiten Durchgang wurde auf zehn reduziert und nicht, wie vorgesehen von Riesenslalom auf Slalom umgesteckt. Die Mannschaftsführer waren bei ihrer Besprechung mit allem einverstanden und froh, dass überhaupt gefahren werden konnte.
Im ersten Durchgang zeigte sich der Wettergott noch einigermaßen gnädig. Vor allem beim Nachwuchs hielt sich das ungeliebte Nass von oben in Grenzen. Später prasselte es allerdings nur so nieder. Doch die Bambini stürzten sich ebenso mutig den Hang mit 200 Meter Höhenunterschied und 680 Meter Streckenlänge hinunter wie die Großen und trockneten dann wieder ihre Klamotten.
Während die Kleinen bis zu einer Minute Fahrzeit benötigten, purzelten die Laufzeiten bei den Spitzenfahrern schnell unter 30 Sekunden und reduzierten sich bis auf 23 Sekunden. Bestzeit des Tages fuhr André Stimpfle von der heuer problemlos zugelassenen DJK RG Wertachtal im ersten Lauf mit 23,68 Sekunden. Er bestätigte im zweiten Lauf sein Können und holte sich den Titel, obwohl sein Bruder Francis im zweiten Lauf schneller war, in der Addition allerdings um 17 Zehntel langsamer. Dritter wurde ein Bruder Patrick, Vierter der Vorjahressieger Sebastian Kaderk von der DJK Leitershofen.
Bei den Frauen ließ sich die Meisterin von 2016 den Titel wieder nicht nehmen. Kathrin Reich von der DJK Leitershofen hatte den stärksten zweiten Lauf (25,89 Sekunden) und überholte dadurch Lea Wieland vom TSV Gersthofen in der Addition um ein Augenzwinkern, und zwar um 0,05 Sekunden. Dritte wurde die Vereinskameradin der Siegerin, Verena Leimer, die 0,7 Sekunden für die beiden Läufe länger benötigte.
Kathrin Reich freute sich sehr über ihren Titel, da sie heuer nur schwierig in die Saison fand. „Ich half erstmals als Trainer mit und hatte so nicht genügend Zeit zum Trainieren.“ Die DJK Leitershofen, der im Landkreis derzeit aktivste Skirennsportverein, stellte mit rund 40 Teilnehmern nicht nur die stärkste Gruppe, sondern sahnte auch mit Abstand die meisten ersten Plätze ab, nämlich 17. Auf Rang zwei landete der Ski-Club Königsbrunn (4) vor dem SWV Fischach (3).
Mit von der Partie war auch heuer Landrat Martin Sailer, der zwar in seiner Altersklasse Letzter wurde, aber trotzdem der Veranstaltung viel gutes abgewann.
Vereinsmeisterschaften mussten abgesagt werden
Eigentlich wollte die DJK Leitershofen einen Tag später gleich noch ihrer Vereinsmeisterschaft austragen, doch die musste wegen der miserablen äußeren Bedingungen abgesagt werden.