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Landkreis: CSU-Politiker fordern Generationswechsel an der Spitze

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CSU-Politiker fordern Generationswechsel an der Spitze

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    Interview mit Landrat Martin Sailer
    Interview mit Landrat Martin Sailer Foto: Marcus Merk

    Zurückhaltend haben führende CSU-Politiker aus dem Landkreis Augsburg auf den Vorschlag reagiert, die Partei soll nach dem für sie enttäuschenden Ausgang der Bundestagswahl auf eine Doppelspitze setzen und das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten personell von der Position des CSU-Vorsitzenden trennen. Sehr wohl aber plädieren örtliche Horst Seehofer einzuleiten.

    Am Rande der CSU-Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit gestern in Thierhaupten sagte der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz, die Partei brauche einen Plan, um den Generationswechsel in der Führung einzuleiten. Dieser müsse miteinander gefunden werden. Durz: „Das müssen wir hinbekommen.“

    Mit 2500 Mitgliedern ist die Landkreis-CSU der stärkste Kreisverband innerhalb Schwabens. Der schwäbische CSU-Vorstand hatte am Freitagabend getagt (wir berichteten) und dabei war es durchaus lebhaft zugegangen, wie die CSU-Kreisvorsitzende Carolina Trautner bestätigte, die zumindest zeitweise dabei war. Am Ende stand eine Erklärung, in der einmal davon die Rede ist, dass es einen „klugen Plan geben muss, um den Generationenwechsel in der Parteiführung miteinander und einvernehmlich einzuleiten.“ Ideen von einer Doppelspitze seien „für einige Vorstandsmitglieder durchaus vorstellbar,“ heißt es zudem.

    Erkennbar keine Doppelspitzenfreundin ist die CSU-Kreisvorsitzende Trautner. Das sei allenfalls für eine Übergangszeit eine Lösung. Trautner bestätigte, dass es innerhalb ihres Kreisverbands nach der Wahl „großen Diskussionsbedarf“ gebe. Dieser soll bei einer Veranstaltung kommende Woche abgearbeitet werden. Ursprünglich war das Krisengespräch bereits für Ende vergangener Woche angesetzt (wir berichteten), dann aber aus Krankheitsgründen und wegen Terminschwierigkeiten abgesagt worden.

    Landrat Martin Sailer glaubt, dass die Parteimitglieder für den anstehenden Landtagswahlkampf im kommenden Jahr motiviert werden müssten. Dazu brauche die CSU an der Spitze nun einen „moderierten Übergang.“ Eine Doppelspitze hält Sailer für untauglich. „Mit der sind wir schon einmal gescheitert“, sagte er mit Blick auf das Duo aus Erwin Huber und Günther Beckstein, das vor Seehofer den Ton angegeben hatte.

    Vor „Schnellschüssen“ warnt der CSU-Ehrenkreisvorsitzende Eduard Oswald seine Partei. Deren Spitzen müssten jetzt kühlen Kopf bewahren. Wesentlich für eine Rückkehr zum politischen Erfolg in den kommenden vier Jahren sei es, mit den Menschen zu reden, so der 70-Jährige gestern in Thierhaupten. Dort war er Festredner für eine Feierstunde der CSU-Kreisverbände Augsburg und Aichach-Friedberg zum Tag der deutschen Einheit. (cf)"Kommentar und Seite 3

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