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Landkreis Augsburg: Wer auf dieser Liste steht, kann schon jetzt gegen Corona geimpft werden

Landkreis Augsburg

Wer auf dieser Liste steht, kann schon jetzt gegen Corona geimpft werden

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    Bleibt Impfstoff übrig, ist der nur für kurze Zeit brauchbar. Damit das wertvolle Mittel nicht vergeudet wird, gibt es Listen mit Ersatzkandidaten.
    Bleibt Impfstoff übrig, ist der nur für kurze Zeit brauchbar. Damit das wertvolle Mittel nicht vergeudet wird, gibt es Listen mit Ersatzkandidaten. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Plötzlich kam der Anruf, erinnert sich Christian Weldishofer. "Sie können jetzt geimpft werden", hieß es am Telefon. Dann musste alles ganz schnell gehen. Innerhalb einer Stunde musste Weldishofer vor Ort im Gablinger Impfzentrum sein. Der 40-Jährige ist Leiter der Rettungsdienststelle in Neusäß und damit einer von wenigen Menschen unter 80 Jahren, die im Kreis Augsburg schon jetzt geimpft wurden. Dahinter steckt die sogenannte Hop-On-Liste.

    Corona-Impfstoff ist nur kurze Zeit brauchbar

    Bleibt Impfstoff übrig, ist der nur für kurze Zeit haltbar. Damit das wertvolle Mittel nicht vergeudet wird, gibt es Listen mit Ersatzkandidaten. Das Landratsamt Augsburg bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es mehrere solcher Hop-On-Listen gibt. Darauf stehen unter anderem Rettungssanitäter, Feuerwehrleute oder Polizisten. An zwei Tagen seien im Kreis Augsburg bislang Impfdosen übrig geblieben. Daraufhin seien insgesamt 90 Ersatzkandidaten geimpft worden. Weshalb der Impfstoff an diesen Tagen nicht anderweitig zum Einsatz kommen konnte, ist unklar. Eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion, die am Montag gestellt wurde, hat das Landratsamt nicht beantwortet.

    Unklar bleibt damit ein besonders heikler Punkt. Nämlich ob es auch innerhalb der Listen Abstufungen gibt. Konkret geht es zum Beispiel um die Frage: Bekommt ein Polizist eher eine Impfung als ein Feuerwehrmann? Offenbar stehen Sanitäter weit oben auf der Liste. Denn einer von ihnen ist Christian Weldishofer. Für ihn war es keine Frage, sich freiwillig zu melden. "Ich kann auch Kollegen nicht verstehen, die das nicht machen." Schließlich haben gerade sie immer wieder Kontakt zu Corona-Infizierten. Als am ersten Sonntag des neuen Jahres der Anruf kam, dass er sich nun impfen lassen könne, zögerte Weldishofer daher keine Sekunde. Sofort habe er sich auf den Weg zum Impfzentrum gemacht. Nach einem kurzen Beratungsgespräch mit einem Arzt bekam Weldishofer als einer der ersten im Kreis Augsburg dann die Impfung.

    Bereitschaft unter Sanitätern zur Corona-Impfung ist groß

    Sorge vor dem Impfstoff an sich oder möglichen Langzeitschäden habe er nicht, sagt der 40-Jährige. "Die Nebenwirkungen sind dieselben, wie bei jeder anderen Impfung und die Langzeitfolgen von Corona kann ja auch keiner absehen", sagt er. Seine erste Impfung ist nun zehn Tage her. Wie es ihm heute geht? "Mir geht es bestens", sagt der Rettungssanitäter. Außer einem kurzen Pieks und einer leichten Schwellung am Tag danach, habe es bei ihm keine Nebenwirkungen gegeben. Auch seinen Kollegen, von denen ein großer Teil ebenfalls bereits geimpft wurde, gehe es gut. "Einem tat der Arm am nächsten Tag ein bisschen weh, aber das kann bei jeder Impfung passieren", sagt Weldishofer.

    Die Bereitschaft unter den Rettungssanitätern zur Impfung sei sehr groß, meint er. Von den 35 Kräften in Neusäß hätten sich 32 auf die Liste schreiben lassen. 20 von ihnen seien bereits geimpft wurden. Thomas Haugg, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands kann das bestätigen. Etwa die Hälfte seiner Kollegen, die auf der Liste stehen, seien bereits geimpft worden. Kein einziger der Kollegen habe mit ernsthaften Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt, sagt Haugg. Für den Chef des Kreisverbands ist die sogenannte Hop-On-Liste eine gute Sache. So werde nichts vom wertvollen Impfstoff vergeudetet.

    Corona-Impfung im Kreis Augsburg: Über 80-Jährige sind zuerst an der Reihe

    Bis die Menschen im Augsburger Land flächendeckend geimpft werden können, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Begonnen wurde gegen Ende des vergangenen Jahres mit der Impfung bei Bewohnern und Mitarbeitern in Seniorenheimen. Als nächstes sind laut Impfplan die über 80-Jährigen im Kreis Augsburg dran. Zuletzt kündigte der Landkreis an, dass sie ab dem 15. Januar Post bekommen sollen. Darin soll geregelt sein, wie die Betroffenen zu einem Impftermin kommen. Weil derzeit nicht genügend Impfstoff für alle über 80-Jährigen zur Verfügung steht, wird zunächst nur ein Fünftel der Betroffenen angeschrieben. Wer in dieser ersten Runde dran ist, sei per Losverfahren entschieden worden, teilte der Landkreis mit.

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