Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Weihnachtsmärkte in Oberschönenfeld und Stadtbergen fallen 2020 aus

Landkreis Augsburg

Weihnachtsmärkte in Oberschönenfeld und Stadtbergen fallen 2020 aus

    • |
    Wegen des großen Aufwands den Hygiene- und Abstandsregeln erfordert hätten, wurde der Weihnachtsmarkt in Oberschönenfeld abgesagt.
    Wegen des großen Aufwands den Hygiene- und Abstandsregeln erfordert hätten, wurde der Weihnachtsmarkt in Oberschönenfeld abgesagt. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Seit 2010 lädt der Bezirk Schwaben zum Weihnachtsmarkt in Oberschönenfeld ein. In diesem Jahr fällt der Markt nun aus. Grund dafür sind die Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. „Nach reiflicher Überlegung steht für mich und unser Team der Veranstaltungsorganisation fest, dass das einzigartige Konzept des Weihnachtsmarktes in historischem Ambiente heuer nicht angemessen umgesetzt werden könnte“, kommentiert Bezirkstagspräsident Martin Sailer.

    Hoffnung auf künftige Weihnachtsmärkte

    Er fügt hinzu: „Die Gesundheit der Besucher steht an erster Stelle." Er blicke mit Vorfreude und großer Hoffnung auf eine Zeit, in der Veranstaltungen wie unser wunderschöner Weihnachtsmarkt wieder stattfinden können.“

    Folgende Gründe haben schlussendlich den Ausschlag gegeben: Unter den aktuellen Richtlinien der 6. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ist es nicht möglich, den Flair und die einzigartige Atmosphäre des Marktes zu erhalten. Es würde Maskenpflicht und Abstandsgebot auf dem gesamten Gelände gelten, ebenso müsste die maximale Besucheranzahl ständig überwacht und notfalls durchgesetzt werden. Stände mit Alkoholausschank müssten von den anderen Ständen getrennt und streng reglementierte Gastronomiebereiche eingerichtet werden.

    Einheitliche Wartebereiche und Laufwege im Museumshof

    Es müssten einheitliche Laufwege und Wartebereiche geschaffen werden, welche auch wieder von Sicherheitspersonal kontrolliert werden müssten. Keine der in den Innenräumen stattfindenden Aktionen (gemeinsames Singen im ersten Stock der Schwäbischen Galerie, Kinderprogramm im Naturparkhaus) könnten durchgeführt werden. "Auch könnten wir keine Aussteller in der Schwäbischen Galerie und in der Museumspädagogik platzieren", so Sailer weiter.

    Auch in Stadtbergen wird es keinen Weihnachtsmarkt geben. Das steht seit der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses (KSA) am vergangenen Dienstag fest. Noch vor der Diskussion im Plenum stellte der Zweite Bürgermeister Michael Smischek klar: „Der Adventszauber wird uns heuer vor große Herausforderungen stellen.” Zwei Absagen standen schon im Vorfeld fest. Sowohl in Deuringen als auch in Leitershofen haben sich die Veranstalter dagegen entschieden, das weihnachtliche Treiben stattfinden zu lassen. „An den gewohnten Orten ist zu wenig Platz”, erklärte Smischek.

    Der einzige Weihnachtsmarkt, der in der Sitzung KSA noch zur Debatte stand, war der im Stadtzentrum. Christoph Schmid vom Kulturbüro stellte in der Sitzung deshalb die bisherigen Planungen vor. Er schickte voraus: „Wir planen, etwas anderes können wir im Moment nicht machen.” Ob die Konzepte dann tragfähig seien, müsse sich zeigen. „Dieses Jahr ist ein Ausnahmejahr. Wir planen immer wieder ins Blaue hinein”, erklärte Schmid.

    Es gab ein Konzept für Stadtberger Adventszauber

    Trotz der Unsicherheiten und den aktuell steigenden Fallzahlen hatte das Kulturbüro schon an einem Konzept für den Adventszauber gearbeitet. Es gebe zwar noch kein Rahmenkonzept von der Bayerischen Staatsregierung, klar sei aber, dass Märkte momentan nur im Freien stattfinden können. Der gewohnte Kunsthandwerkermarkt in der Stadthalle sei also heuer nicht möglich, so Schmid. Er ergänzte aber: „Wir wollen uns noch nicht ganz von einem Weihnachtsmarkt verabschieden, um den Leuten die Möglichkeit zu geben, rauszugehen und so sozialer Isolation entgegenzuwirken.” Eine vielversprechende Möglichkeit wäre laut Schmid, auf die Sportanlage auszuweichen. Die notwendigen Stromanschlüsse stünden dort schon zur Verfügung und auch die Einlasskontrollen seien dank der Umzäunung kein Problem. Schmids Konzept hätte ein Einbahnstraßensystem vorgesehen. Außerdem wäre jede Bude mit einem Spuckschutz und Desinfektionsspendern ausgestattet worden.

    Auch die Dorfweihnacht Leitershofen wird ausfallen.
    Auch die Dorfweihnacht Leitershofen wird ausfallen. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Vier von fünf Vereinen, die sich jedes Jahr beim Adventszauber engagieren, wären auch heuer an Bord gewesen. Trotzdem loben die Stadträte im KSA die Ausarbeitungen des Kulturamts zwar, haben aber weitere Bedenken. Ingrid Strohmayr (CSU) appellierte: “Auch wenn es mir im Herzen weh tut, bin ich aufgrund der steigenden Schwellenwerte der Meinung, dass wir Vernunft und Verantwortung walten lassen und heuer auch auf den Weihnachtsmarkt in Stadtbergen verzichten sollten.”

    Hans Traunter (CSU) pflichtete ihr bei: “Ein Weihnachtsmarkt lebt eigentlich von der Zusammenkunft und nicht davon, dass die Leute bei den Buden einkaufen können. Ich bin sehr skeptisch.” In eine ähnliche Richtung argumentierte Thomas Oppel (Pro Stadtbergen): „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Gerade in der Zeit der Nächstenliebe sollten wir aber auf diese Veranstaltung verzichten.“ Peter Hagspiel (CSU) äußerte die Befürchtung, dass sich nach den Absagen in Leitershofen, Deuringen und in einigen Nachbarkommunen bei passendem Wetter „der gesamte Landkreis“ in Stadtbergen tummeln würde.

    Beschluss zur Absage fiel einstimmig

    Kurz wurde im Ausschuss auch darüber nachgedacht, die Entscheidung auf die nächste Sitzung im November zu verschieben. Diese Idee wurde allerdings schnell verworfen, da sowohl die Vereine als auch die Verwaltung Planungssicherheit bräuchten. „Wir sollten die Verwaltung frühzeitig entlasten“, so Thomas Oppel. Alles in allem fiel der Beschluss einstimmig.

    Für das Kulturbüro scheint das eine kleine Erleichterung zu sein. Christoph Schmid betonte, dass durch die Absage des Weihnachtsmarkts Kapazitäten frei wären, um zum Beispiel frühzeitig mit der Ausschreibung für den Jugendkunstpreis 2021 an die Öffentlichkeit zu gehen. Thema: „Natur pur“ .

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden