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Landkreis Augsburg: Was bedeutet Corona-Obergrenze für den Landkreis Augsburg?

Landkreis Augsburg

Was bedeutet Corona-Obergrenze für den Landkreis Augsburg?

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    Sollten die Neuinfizierungen im Kreis Augsburg steigen, drohen wieder strenge Maßnahmen. Noch sind die Zahlen aber relativ niedrig.
    Sollten die Neuinfizierungen im Kreis Augsburg steigen, drohen wieder strenge Maßnahmen. Noch sind die Zahlen aber relativ niedrig. Foto: Benedikt Siegert

    Landkreis Augsburg Vor dem Asylheim in Bobingen wachen Sicherheitskräfte. Weil einer der Bewohner sich mit Corona ansteckte, ist die Einrichtung dicht. Die Angst, das Virus könnte sich von dort ausbreiten, ist groß. Über 50 Mitarbeiter und Bewohner des Heims müssen nun getestet werden. Die Sorge ist nicht unbegründet. Denn sollte die Zahl von Neuinfektionen im Kreis massiv steigen, drohen wieder strenge Regeln. Der Kreis Augsburg ist zwar noch weit von der kritischen Zahl entfernt, es gibt allerdings ein Konzept für den Tag X.

    Wenn die Zahl der Neuinfizierten innerhalb einer Woche um mehr als 50 pro 100.000 Einwohner wächst, muss gehandelt werden. Für den Landkreis Augsburg heißt das: Sollten innerhalb von sieben Tagen mehr als 125 Menschen positiv auf Corona getestet werden, müssen die Regeln wieder verschärft werden.

    Corona im Kreis Augsburg: Nur vier Neuinfizierte in der vergangenen Woche

    „Momentan verzeichnet das Gesundheitsamt einen sehr gemächlichen Anstieg der Gesamtzahl“, teilt das Landratsamt dazu mit. Innerhalb der vergangenen Woche sind hier – nach den Zahlen des Landratsamts – vier Neuinfizierte zu verzeichnen. Pro 100.000 Einwohner ergibt das einen Wert von 1,6. Vor einigen Wochen war die Kurve noch wesentlich steiler. Innerhalb der ersten vier Wochen stieg die Zahl der Infizierten auf weit über 200. Mittlerweile, nach etwa acht Wochen, gibt es 364 positiv Getestete im Kreis mit rund 250.000 Einwohnern. Die kritische Zahl von 50 Neuinfizierten innerhalb von sieben Tagen ist im Augsburger Land aber zu keinem Zeitpunkt überschritten worden, teilt das Landratsamt mit. Auch nicht während der strengen Ausgangsbeschränkungen. Doch was, wenn sich das ändert?

    Eine Pauschallösung dafür gibt es nicht, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Klar ist aber, dass massive Eingriffe in das öffentliche Leben, Schul- oder Geschäftsschließungen denkbar sind. Die Maßnahmen wären „im Detail von der Schwere und Geschwindigkeit des erneuten Anstiegs abhängig“, erklärt das Landratsamt. Der Blick in andere Landkreise zeigt, dass diese Maßnahmen vor allem dann zu tragen kommen, wenn sich die Ausbreitung des Virus nicht eindeutig nachvollziehen lässt.

    Einige Landkreise überschreiten die Corona-Obergrenze bereits

    Deutschlandweit ist die kritische Zahl der Neuinfizierten in einigen Landkreisen bereits überschritten. Der Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen war der erste, der mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche meldete. Dort hatten sich mehrere Mitarbeiter eines Schlachtbetriebes mit dem Virus infiziert. Die Folge: Ein Großteil der landesweiten Lockerungen wurde verschoben, außerdem sollen laut ZDF mehr als 20000 Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfahlen auf das Coronavirus getestet werden.

    Gleiches gilt für den Landkreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Auch hier liegt die Ursache des massiven Anstiegs an Neuinfektionen offenbar in einem Schlachthof. Weil es sich um ein lokales Infektionsgeschehen handelt, will der Kreis Steinburg keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen für die Allgemeinheit verhängen. In Bayern gilt die Stadt Rosenheim als ein besonders betroffenes Gebiet. Die Stadt hatte den Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen überschritten. Begründet wird das vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit einer Reihe von Tests in einer Asylunterkunft. Infolgedessen wurden mehrere Asylunterkünfte unter Quarantäne gestellt.

    Auch für die Asylunterkunft in Bobingen gibt es nun strenge Auflagen vom Gesundheitsamt. Die Bewohner dürfen keinen Kontakt mit Menschen außerhalb der Einrichtung mehr haben. Zudem muss innerhalb des Heims Abstand gehalten werden. Ein Sicherheitsdienst achtet darauf, dass die Maßnahmen in der Bobinger Einrichtung auch eingehalten werden.

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