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Landkreis Augsburg: Wann rentiert sich Sonnenstrom vom eigenen Dach?

Landkreis Augsburg

Wann rentiert sich Sonnenstrom vom eigenen Dach?

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    Klima retten und Geld verdienen: Das versprechen Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Ein paar Dinge sollte man dabei aber beachten.
    Klima retten und Geld verdienen: Das versprechen Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Ein paar Dinge sollte man dabei aber beachten. Foto: Nestor Bachmann, dpa-tmn

    Was brauche ich, um Solarstrom zu erzeugen?

    Ideal sind unverschattete Dachflächen. Nicht nur Dachgauben nehmen den Modulen die Sonne weg, sondern auch Bäume oder dünne Stromleitungen können den Ertrag nennenswert mindern.

    Wie muss mein Dach ausgerichtet sein?

    Wenn das Dach nach Süden ausgerichtet ist, unverschattet und eine Dachneigung zwischen 30 bis 35 Grad aufweist, lässt sich am meisten Strom produzieren. Die Ausrichtung und Neigung des Daches sind aber mittlerweile nicht mehr entscheidend für die Rendite. Ein Dach mit Ost-West-Ausrichtung kann morgens und abends besser Sonnenstrom ernten. Dann, wenn der Strombedarf im Haushalt am höchsten ist. Auch Norddächer werfen mittlerweile Gewinn ab. Dann sollte die Dachneigung aber nicht steiler als zehn Grad sein.

    Was passiert mit dem Solarstrom, der nicht direkt im Haushalt verbraucht werden kann?

    Er darf ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Dafür gibt es eine für 20 Jahre zugesicherte Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das sind mittlerweile nur noch knapp acht Cent pro Kilowattstunde (kWh). 2004 lag die Einspeisevergütung noch bei rund 60 Cent pro

    Wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage?

    Wenn möglichst viel Strom direkt im eigenen Haushalt verbraucht wird. Wer Wasch- oder Spülmaschine bei Sonnenschein laufen lässt und damit sein Verbrauchsverhalten anpasst, kann gut 30 Prozent des eigenen Strombedarfs über die Photovoltaik-Anlage abdecken und spart damit den Einkauf von teurem Fremdstrom. Dahinter steckt folgende Rechnung: Kleine Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von zehn Kilowatt-Peak produzieren den Strom heute zu einem durchschnittlichen Preis von zwölf Cent netto pro Kilowattstunde. Dafür benötigt man eine Dachfläche von 60 Quadratmetern. Damit lassen sich konservativ gerechnet 9500 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren.

    Wie kann ich die Eigenverbrauchsquote steigern?

    Über die zusätzliche Installation eines Batteriespeichers und ein Elektroauto kann die Eigenverbrauchsquote nochmals deutlich gesteigert werden. Jedoch sind beide bisher noch mit hohen Kosten verbunden und mindern darum die Rendite. Der Betrieb von Wärmepumpen, die Strom zu Wärme umwandeln, ist besonders im Neubaubereich attraktiv.

    Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage?

    Ganz grob geschätzt, kostet eine schlüsselfertige Kilowatt-Peak-Photovoltaik-Anlage rund 1400 Euro netto. Seit 2008 sind die Anlagenpreise um 75 Prozent gesunken. Wer sich vom Stromversorger unabhängiger machen möchte, kommt um den Batteriespeicher nicht herum: Dadurch lässt sich der Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms von rund einem Drittel auf zwei Drittel erhöhen. Die Preise für Speicher liegen bei Größen von fünf bis zehn Kilowattstunden zwischen 6500 und 11.000 Euro.

    Gibt es eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen?

    Die wichtigste Förderung ist die auf 20 Jahre garantiert EEG-Einspeisevergütung. In Bayern werden Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit einem Batteriespeicher über das 10.000-Häuser-Programm bezuschusst. Auch die Stadt Königsbrunn hat ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Über die KfW-Bank des Bundes sind überdies zinsgünstige Darlehen erhältlich.

    Wie soll ich vorgehen, wenn ich eine Photovoltaik-Anlage installieren möchte?

    Eine unabhängige Beratung ist der erste Schritt. Diese bieten zum Beispiel das Landratsamt in Augsburg oder die Verbraucherzentrale Bayern.

    Quelle: Margit Spöttle, Klimaschutzbeauftragte Landkreis Augsburg

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