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Landkreis Augsburg: Verseuchte Eier: Kunden schätzen Regionales

Landkreis Augsburg

Verseuchte Eier: Kunden schätzen Regionales

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    Andreas Kratzer konnte sich gestern vor Anfragen kaum retten.
    Andreas Kratzer konnte sich gestern vor Anfragen kaum retten. Foto: Marcus Merk

    Viele Verbraucher im Augsburger Land sind alarmiert: Der aktuelle Lebensmittelskandal um Eier, die Spuren von Insektengift enthalten, hat sich bei vielen Einkäufern schnell herumgesprochen. Auch unter den Kunden von Andreas Kratzer, der einen Hofladen in Gablingen betreibt. Er sagt: „Viele Verbraucher sind verunsichert und schätzen die Regionalität umso mehr.“ An diesem Freitag sei demnach besonders viel in seinem Laden los gewesen.

    Statt Chemie hilft eine mechanische Lösung

    Ihm tun die Bauern leid, die ihren Stall mit dem Insektizid Fipronil desinfiziert haben, das für den Skandal verantwortlich ist. Im Prinzip könne das jedem passieren, der dieses Mittel verwendet hat, erklärt Kratzer. Das Insektengift wird als Pflanzenschutzmittel und im Kampf gegen Zecken und Flöhe eingesetzt.

    Statt der chemischen Keule setzt Kratzer auf eine mechanisch-biologische Lösung: Die Hühner nehmen ein Bad in Quarzsand und -staub. „Der Sand hat scharfe Kanten, die Flöhe werden verletzt und trocknen dann aus“, erklärt er. Für kleine Betriebe könne ein solcher Skandal schnell zu großen Schäden führen, sowohl finanziell, aber auch beim Vertrauen der Kunden. Großbetriebe dagegen, so ist er sich sicher, „stallen aus und wieder ein“ und damit sei das Thema für sie erledigt.

    Viele Verbraucher kaufen regional

    Der aktuelle Lebensmittelskandal beschäftigt auch die Kunden auf dem Meitinger Wochenmarkt. Am Eierverkaufstand der Wiedemann Hofladen GbR aus Westendorf stehen viele Frauen und Männer, die an diesem Freitag genau nachfragen. „Die Leute wollen wissen, woher die Eier stammen“, berichtet Valentin

    Agnes Meiser aus Herbertshofen, die heute an dem Stand einkauft, holt ihre Eier normalerweise in einem Hofladen. Sie versucht, die regionalen Anbieter zu unterstützen, auch deshalb weil sie diesen mehr Vertrauen schenkt.

    Dass den Kunden die Regionalität der Lebensmittel wichtig ist, bestätigt auch Rosemarie Kramer, die auf dem Wochenmarkt in Fischach Eier für die Metzgerei Leutenmayr verkauft. „Unsere Eier stammen vom Geflügelhof Weiß aus Motzenhofen“, erklärt sie. Bisher habe sie zwar niemand wegen dem Eierskandal angesprochen, dennoch rechnet sie damit, dass spätestens nächste Woche die ersten Kunden nachfragen werden. Ihrer Erfahrung nach, müsse die Nachricht bei den Kunden erst richtig ankommen, bevor diese reagieren.

    Regionalität spielt wichtige Rolle

    Zu wissen, woher die Eier kommen, spielt nicht nur für die Kunden von Kratzer, Wiedemann und Leutenmayr eine wichtige Rolle. Anel Midjan, Marktleiter des Edekas in Steppach, rät seinen Kunden: „Kaufen sie im Zweifel immer regional.“ Noch sei die Nachfrage nach der Herkunft überschaubar, aber er habe sich bereits auf das Thema eingestellt. Midjan erklärt, dass die Eier in seinem Laden ausschließlich aus dem Augsburger Umland stammen, etwa vom Augsburger Bachbauernhof oder dem Geflügelhof Wirth in Horgau.

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