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Landkreis Augsburg: Trotz niedriger Inzidenz: Keine Corona-Lockerungen im Kreis Augsburg

Landkreis Augsburg

Trotz niedriger Inzidenz: Keine Corona-Lockerungen im Kreis Augsburg

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    Viele Einzelhändler leiden unter den Corona-Bestimmungen. Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU) fordert Lockerungen.
    Viele Einzelhändler leiden unter den Corona-Bestimmungen. Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU) fordert Lockerungen. Foto: Erich Echter (Symbolfoto)

    Die strengen Corona-Regeln zeigen im Kreis Augsburg offenbar Wirkung. Schon seit dem 9. Februar liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Augsburger Land unter dem Grenzwert von 50. Deshalb sei es an der Zeit für Lockerungen, fordert Landrat Martin Sailer (CSU). Doch die Regierung von Schwaben lehnt das ab. Die strengen Maßnahmen sollen weiterhin gelten. Dafür fehlt Landrat Sailer das Verständnis.

    Grundsätzlich wurde zuletzt festgelegt, dass der Landkreis in Absprache mit der Regierung von Schwaben Maßnahmen lockern kann, wenn sich weniger Menschen mit dem Coronavirus anstecken. In einer entsprechenden Verordnung ist dafür der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche festgelegt. Bleibt der Wert mindestens eine Woche lang darunter, kann gelockert werden, heißt es in der Verordnung des Freistaats.

    Landrat fordert Lockerungen bei Maskenpflicht, Kontaktbeschränkung und Einzelhandel

    Deshalb hat das Landratsamt Augsburg vor einer Woche bei der Regierung von Schwaben einen ersten Antrag auf Lockerungen gestellt. Nachdem dieser abgelehnt wurde, habe sich Landrat Sailer am 22. Februar noch einmal direkt an den Regierungspräsidenten Erwin Lohner gewandt, teilt das Landratsamt mit. Sailer interpretiere die Aussage der Bundeskanzlerin so, dass "die Kreisverwaltungsbehörden Lockerungen bei einer Inzidenz von weit unter 100 bzw. 50 und erst recht unter 35, nach Abstimmung mit der zuständigen Regierung, anordnen können.“

    Aus Sicht des Landrats sollte daher die Maskenpflicht und das Alkoholverbot im öffentlichen Raum aufgehoben werden. Außerdem sollte wieder Sport auf großen Anlagen wie Tennisplätzen oder Reitanlagen gemacht werden dürfen. Außerdem forderte der Landrat die Öffnung des inhabergeführten Einzelhandels. Voraussetzung dafür könnten zum Beispiel Schnelltests vor den Geschäften oder Fiebermessen sein. Auch die Aufhebung der Kontanktbeschränkung auf zwei Haushalte sollte gelockert werden, fordert der Landrat.

    Wieso dürfen große Baumärkte öffnen aber Einzelhändler nicht?

    Wie der Landkreis nun mitteilt, ist diese Liste an Lockerungen aber abgelehnt worden- zum völligen Unverständnis des Landrats. Laut einer Mitteilung des Landkreises sei die Absage unter anderem mit Verweis auf die neuen Corona-Mutationen erfolgt. Zudem seien ja ab 1. März bereits Lockerungen geplant. Zu diesem Zeitpunkt dürfen zum Beispiel Friseure wieder öffnen. Landrat Sailer: „Für mich ist es beim besten Willen nicht nachvollziehbar, warum ab der kommenden Woche große Bau- und Gartenmärkte öffnen dürfen, während unter anderem die kleinen Einzelhändler immer weiter um ihre Existenz fürchten müssen." Man müsse darauf vertrauen können, dass auch wirklich Lockerungen erfolgen, wenn durch das Mitmachen und Durchhalten der Bürger bestimmte Zielmarken erreicht werden.

    In der kommenden Woche soll bei einer erneuten Konferenz der Ministerpräsidenten über die weitere Corona-Strategie beraten werden. Sollten die angekündigten Lockerungen dann immer noch nicht verhältnismäßig sein, behalte sich der Landrat vor, rechtliche Schritte einzuleiten.

    Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Augsburg aktuell bei 31,6

    Zuletzt sind dem Robert-Koch-Institut 21 neue Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 31,6. Nach Angaben des Landratsamts Augsburg wurden im Kreis bislang rund 16.800 Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. In rund 5800 Fällen handelte es sich dabei bereits um eine Zweitimpfung, die etwa drei bis vier Wochen nach der ersten Impfung durchgeführt wird.

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