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Landkreis Augsburg: Trotz Corona: Die Tafeln im Augsburger Land wollen unbedingt weitermachen

Landkreis Augsburg

Trotz Corona: Die Tafeln im Augsburger Land wollen unbedingt weitermachen

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    Lebensmittel bekommen Bedürftige bei den Tafeln im Landkreis Augsburg.
    Lebensmittel bekommen Bedürftige bei den Tafeln im Landkreis Augsburg. Foto: Marcus Merk

    Im „Lockdown light“ dürfen Tafeln geöffnet bleiben und Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen. Die Helfer der verschiedenen Tafeln im Landkreis haben jedoch mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Jeder Verein geht mit der aktuellen Corona-Situation anders um.

    In Diedorf werden bereits seit Mai im Bürgersaal wieder Lebensmittel von der Tafel ausgegeben. „Wir haben ein sehr gutes Hygienekonzept, an das wir uns halten, und sonst läuft alles so wie immer“, berichtet Ingrid Endreß von der Tafel vor Ort zufrieden. Sie habe nicht das Gefühl, dass Kunden aus Angst vor Ansteckung nicht kommen würden. Eher im Gegenteil – die Zahl der Bedürftigen sei eher gestiegen und habe in den letzten Monaten mehr Menschen zur Tafel geführt. Für einige der freiwilligen Helfer war es zu riskant, bei der

    Die Kunden in Neusäß warten bei der Tafel draußen

    Sabine Zimmermann und ihr Team von der Tafel Neusäß haben seit Juni die Tore ihrer Ausgabe im Altenheim Notburga wieder geöffnet. „Wir müssen jetzt auf unsere Helfer, die alle über 60 sind, achtgeben.“, betont Zimmermann. Deshalb müssen Besucher der Neusässer Tafel im Moment draußen warten. Zudem ist die Brotausgabe in einen Pavillon nach draußen verlagert worden, um Abstände einhalten zu können. Ideal sind die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten nicht. „Schon vor Corona waren wir auf der Suche nach größeren Räumen. Jetzt ist es natürlich noch enger bei uns. Vielleicht hat das Warten auf bessere Räumlichkeiten aber bald ein Ende“, erzählt

    Die Meitinger Tafel muss geschlossen bleiben

    Ganz anders sieht es in Meitingen aus. Hier hatte die Tafel nach dem ersten Lockdown zwar wieder geöffnet. Seit dem 6. November ist die Meitinger Tafel jedoch wieder geschlossen, bedauert Christine Möritz von der Sozialstation

    Positive Einstellung bei der Tafel in Welden

    In Welden sieht man der Corona-Situation wieder anders entgegen. Die Tafel vor Ort hatte coronabedingt noch nie geschlossen – auch nicht während des ersten Lockdowns. Ein Grund dafür ist der feste Stamm an Helfern, meint Organisatorin Sabine Kantler. „Die größte Umstellung seit Corona ist eigentlich der zeitliche Aufwand. Das Abwickeln der Ausgabe dauert einfach länger“, meint Kantler. Die Kunden dürfen nur einzeln in die Räume der Tafel eintreten. So wird die Ausgabe der Lebensmittel entzerrt. Oft müssten die Helfer deshalb eine Stunde länger bleiben, um alle wartenden Kunden zu versorgen. Besonders froh ist sie um ihr stabiles Team: „Ohne sie wird's schwer!“

    Lebensmittel, die woanders übrig geblieben sind, werden bei den Tafeln verteilt.
    Lebensmittel, die woanders übrig geblieben sind, werden bei den Tafeln verteilt. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    In Königsbrunn dürfen die Fahrer der Tafel auf Anordnung des Trägers keine Supermärkte mehr anfahren, um Waren abzuholen. Das trifft Marianne Kowarschick, die Leiterin der

    Auch die Ausgabe wird verändert. Die Kunden sollen nicht mehr ins Haus kommen, sondern erhalten Taschen mit Lebensmitteln ausgehändigt. Wie lange die Königsbrunner Tafel unter diesen Bedingungen offen bleiben kann, weiß Kowarschick nicht: "Wir wollen, solange es geht, für unsere Kunden da sein. Bei der momentanen Lage denke ich aber nicht weiter in die Zukunft als eine Woche.“

    Junge Leute in der Essensausgabe in Schwabmünchen

    In Schwabmünchen ist die Lage klarer: "Derzeit läuft es bei uns normal weiter", sagt Leiter Peter Wyss. Er rechnet damit, bis zum Jahresende weiterhin Essen ausgeben zu können. "Wir haben den Vorteil, dass viele junge Leute in der Essensausgabe mithelfen, und wir haben genug Platz, um den Abstand einzuhalten." Seit April nutzt die Tafel den Pfarrsaal St. Ulrich, ein erheblicher Platzvorteil in der Corona-Krise. "Unsere alte Tafelausgabe war viel zu eng. Da waren keine Abstandsregeln möglich", sagt Wyss. Der Pfarrsaal ist knapp 100 Quadratmeter groß, der Eingangsbereich im Freien ist mit Abstandsmarkierungen versehen.

    Fünf Kunden dürfen gleichzeitig in den Pfarrsaal, vier Mitarbeiter geben das Essen heraus. "Wir haben keinen unmittelbaren Kontakt zum Kunden", sagt Wyss. Der Kunde äußert seinen Wunsch und die Helfer füllen die Lebensmittel in eine Kiste. Diese wird außerhalb des Ausgabebereichs aufgestellt, wo sie der Kunde abholen kann.

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