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Landkreis Augsburg: Tote Jugendliche: Prozess gegen mutmaßlichen Dealer beginnt

Landkreis Augsburg

Tote Jugendliche: Prozess gegen mutmaßlichen Dealer beginnt

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    Schüler der Meitinger Mittelschule trauerten um ihre gestorbenen Mitschüler. Eine Überdosis Drogen war die Todesursache. Nun kommt der Dealer vor Gericht.
    Schüler der Meitinger Mittelschule trauerten um ihre gestorbenen Mitschüler. Eine Überdosis Drogen war die Todesursache. Nun kommt der Dealer vor Gericht. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Dieser Tod hat die ganze Region erschüttert. Zwei Jugendliche sind im vergangenen Sommer im nördlichen Landkreis Augsburg an einer Überdosis Drogen gestorben. Nun steht der mutmaßliche Dealer vor Gericht. Der 34-Jährige soll "mit nicht geringen Mengen" Betäubungsmitteln Handel getrieben haben und wurde nur wenige Tage nach dem Vorfall festgenommen. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft.

    Der Vorwurf in der Anklage gegen den 34-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Augsburg lautet auf Handeltreiben und Abgabe von Betäubungsmitteln in mehreren Fällen an eine Person unter 18 Jahren. Bereits im Jahr 2019 soll er dem damals 15-Jährigen Drogen verkauft haben. Der Angeschuldigte kannte dessen Alter, da dieser im gleichen Betrieb wie er eine Ausbildung machte und sich beide auch in ihrer Freizeit privat trafen. Bis zu dem tragischen Vorfall im vergangenen Sommer soll der 34-Jährige dem Jugendlichen immer wieder Amphetamine, Marihuana und Ecstasy verkauft haben.

    Polizei stellt größere Menge Drogen beim Angeklagten sicher

    Der Schock über den Tod der beiden Jugendlich im nördlichen Landkreis war groß. Die Eltern ihren 16-jährigen Sohn und dessen ein Jahr jüngeren Freund am Morgen tot in ihrem Haus gefunden. Erst nach mehreren Tagen ergaben die Untersuchungen, dass die Jugendlichen an einer Überdosis Ecstasy gestorben waren. Die Drogen sollen von dem 34-jährigen Dealer verkauft worden sein. Die Polizei stellte nach dessen Festnahme größere Mengen unterschiedlicher Betäubungsmittel in seiner Wohnung sicher, die offenbar für den Weiterverkauf bestimmt waren. Das Amtsgericht Augsburg erließ daraufhin den Haftbefehl.

    Die Tragödie löste große Anteilnahme in der Gemeinde aus. Viele Bürger sorgten sich zudem, dass sich der nördliche Landkreis zu einem Hotspot für synthetische Drogen entwickle. Nach den Erkenntnissen der Polizei spielen dort diese Art von Drogen tatsächlich eine größere Rolle als im Rest des Augsburger Landes. Vor allem Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Amphetaminen hätten deutlich zugenommen, wie die Zahlen der Kriminalstatistik zeigten.

    Der Prozess gegen den mutmaßlichen Dealer beginnt am Mittwoch in Augsburg. Insgesamt sind vier Verhandlungstage anberaumt. Ein Urteil wird voraussichtlich erst Ende nächster Woche erwartet.

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