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Motorsport: Vor dieser Rennfahrerin aus Buch haben die Männer Respekt

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Vor dieser Rennfahrerin aus Buch haben die Männer Respekt

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    Ilka Zeller aus Buch fährt erfolgreich im Automobil-Slalom mit ihrem BMW E21, einer Rarität.
    Ilka Zeller aus Buch fährt erfolgreich im Automobil-Slalom mit ihrem BMW E21, einer Rarität. Foto: Zeller privat

    Sie lieben diesen Sport, sind aber nach wie vor die Minderheit in einer Männer-Domäne. Frauen wie Ilka Zeller sind seit Jahrzehnten im Motorsport unterwegs, kämpfen in diesem Metier nicht nur um Siege, sondern auch um Respekt und gegen Klischees. Die 53-Jährige aus Buch fährt mit ihrem BMW E21 im württembergischen Slalompokal. In ihrer Klasse ist sie die einzige Frau am Steuer – und hat zur klassisch-konservativen Rollenverteilung eine klare Meinung: „Um aufs Gaspedal zu drücken und zu lenken, ist es völlig egal, ob man ein Mann oder eine Frau ist.“ Sie jedenfalls hat sich den Respekt der Konkurrenten erarbeitet. „Ich fühle mich ernstgenommen, werde von den anderen Fahrern weder geschont, noch bemitleidet“, erzählt Zeller. 

    Schon als Kind war sie regelmäßig bei Autorennen dabei, seit 2004 fährt sie selbst mit. Früher startete sie in erster Linie bei Bergrennen, inzwischen nimmt sie am Automobilslalom teil. Eine ganz andere Welt. Dabei gilt es, sein Fahrzeug auf einem durch Pylonen abgesteckten Parcours am Limit zu bewegen, ohne dabei eines der Hindernisse umzustoßen. „Nur Piloten, die den passenden Rhythmus finden und das richtige Gefühl für ihr Fahrzeug und die Geschwindigkeit haben, schaffen es schnell und vor allem fehlerfrei ins Ziel“, schreibt der ADAC auf seinen Motorsportseiten im Internet. 

    Ilka Zeller aus Buch fährt erfolgreich im Automobil-Slalom mit ihrem BMW E21, einer Rarität. Die Liebe zum Motorsport wurde ihr schon in die Wiege gelegt.
    Ilka Zeller aus Buch fährt erfolgreich im Automobil-Slalom mit ihrem BMW E21, einer Rarität. Die Liebe zum Motorsport wurde ihr schon in die Wiege gelegt. Foto: Zeller privat

    Das bestätigt Zeller. „Ein Slalomrennen ist kurz und knackig. Es kommt auf Tempo und Präzision an“, sagt sie. Parkplätze, Verkehrsübungsplätze, Bergstraßen oder Industriegebiete – sie alle lassen sich mit ein paar Pylonen in einen Slalomparcours verwandeln. Fällt eine Pylone um, gibt es Strafsekunden. Routine und regelmäßiges Training seien daher die Schlüssel zum Erfolg. Das Ablaufen der Strecke, die Suche nach den perfekten Bremspunkten und der Ideallinie ist unabdingbar. Zur Rennserie gehören 13 Veranstaltungen bis in den Oktober hinein, die in ganz Baden-Württemberg ausgetragen werden – von der Schwäbischen Alb bis in den Schwarzwald. In den kommenden Wochen geht es unter anderem nach Bopfingen, Ilshofen, Kirchheim und Mengen. 

    Ilka Zeller: "Ein Slalom ist Materialmord"

    Nicht nur für die Fahrerinnen und Fahrer ist das eine Herausforderung, auch die Rennwagen selbst werden ans Limit gebracht. „Enge Lenkeinschläge, der ständige Wechsel zwischen Gas und Bremse: Ein Slalom ist Materialmord“, meint die 53-Jährige. Zu ihrem Auto hat sie eine innige Beziehung, hat ihm sogar einen eigenen Namen gegebene: die „Rennrumpel“. „Für mich gehört sie zur Familie. Ich verbinde mit ihr sehr, sehr schöne Erlebnisse in ganz Europa. Am Steuer verspüre ich Ehre und Stolz, denn es gibt von diesem BMW E21 fast keinen mehr in freier Wildbahn. Es macht Spaß, als Exot dabei zu sein“, sagt Zeller. Etwas modifiziert wurde der Wagen über die Jahre allerdings, um konkurrenzfähig zu bleiben. 

    Zeller schätzt vor allem die Kameradschaft unter den Fahrern, das Miteinander und die Geselligkeit abseits der Rennen. Sie liebt aber auch den Kampf gegen die Uhr. „Ich messe mich nicht mit den Bestzeiten der anderen. Ich bin aber trotzdem ehrgeizig genug, um meine eigenen Zeiten immer wieder zu verbessern“, sagt sie. 

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