Rund-um-die-Uhr sind die Mitarbeiter der Pansuevia zurzeit im Einsatz, um auf der A8 für freie Fahrt zu sorgen. Doch am Dienstag ist die Räumstaffel der Autobahnmeisterei spektakulär gestoppt worden. Eines der Streufahrzeuge, die zwischen Neusäß und Ulm-Elchingen pendeln, stand plötzlich lichterloh in Flammen. Es war 5 Uhr morgens, als der Fahrer plötzlich einen lauten Knall hörte. Leipheim lag bereits hinter ihm, die nächste Station wäre die Wendestelle bei Ulm-Elchingen gewesen. Doch bis dahin schaffte es der Fahrer nicht mehr.
Der Fahrer musste das Fahrzeug auf dem Seitenstreifen abstellen und zusehen, wie das Feuer immer weiter um sich griff. Erst die Feuerwehren aus der Umgebung konnten den Brand löschen. Der Schaden beträgt laut Pansuevia rund 60.000 Euro. Doch das ist nicht das größte Problem für die Betreibergesellschaft.
Pansuevia: Lieferzeit für neues Streufahrzeug beträgt sieben Monate
"Wir benötigen jetzt natürlich schnellstmöglich Ersatz", sagt Geschäftsführer Robert Schmidt. Doch ein Streufahrzeug, das bei jeder Tour rund 13 Tonnen Material mit sich führt und über die Fahrbahn verteilt, gibt es nicht so einfach von der Stange zu kaufen. "Die Lieferzeit für ein neues Fahrzeug beträgt mindestens sieben Monate", sagt Schmidt. Die Pansuevia muss sich daher erst einmal mit einem Mietfahrzeug behelfen.
Dennoch hatte die Pansuevia Glück im Unglück. Der Fahrer blieb unverletzt und auch die Fahrbahn wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. Denn zusätzliche Arbeiten kann die Autobahnmeisterei gerade jetzt im Winter, wo ab Mittwoch mit dem neuen Tiefdruckgebiet "Erhan" im Südwesten weiterer Schneefall zu erwarten ist, nicht gebrauchen. Das Hausaufgabenheft ist aktuell ob der Wetterlage voll genug. "Drei Fahrzeuge sind pro Tour in jeder Fahrtrichtung unterwegs", sagt Schmidt. Zu einer sogenannten Räumstaffel mit drei Fahrzeugen gehört noch ein Unimog, der für freie Fahrbahnen auf den Parkplätzen und Rastanlagen sorgt.
A8: Autofahrer hinter Streufahrzeugen müssen Geduld haben
Gestreut und geräumt wird von der Pansuevia auf der A8 die 58 Kilometer lange Strecke zwischen Augsburg und Ulm-Elchingen. Eine Staffel fährt ab dem Stützpunkt bei Jettingen-Scheppach in südliche Richtung, die andere Staffel gegen Norden. Gewendet wird dann entweder bei der Autobahnpolizei Gersthofen oder an der Schnittstelle zum Autobahnkreuz Ulm-Elchingen. Für die Autofahrer, die sich in dem Moment gerade hinter einer dieser Staffeln befinden, heißt es Ruhe bewahren - die drei nebeneinander fahrenden Lastwagen sind mit maximal 50 Stundenkilometern unterwegs und ein Überholen ist nicht möglich.
Geladen haben die Streufahrzeuge in der Regel eine 23-prozentige Salzlösung. "Diese sogenannte Sole wird von uns in Eigenproduktion hergestellt und ist ideal für den Temperaturbereich zwischen plus vier bis maximal minus fünf Grad", erklärt Schmidt. Zwar habe es bereits erfolgreiche Versuche mit Gurkenwasser gegeben. "Dies müssten wir aber zugeliefert bekommen, da wir Gurkenwasser nicht selber herstellen können", sagt Schmidt. Die Sole hingegen kann bequem ganz nach Bedarf aus den eigenen Salzbeständen produziert werden. Fallen die Temperaturen noch weiter in den Keller, wird festes Steinstreusalz verwendet. Doch das Lager ist bereits um einiges geschrumpft.
"Von den 3300 Tonnen haben wir bereits ungefähr die Hälfte verbraucht", so Schmidt. Ein Engpass aber drohe nicht, weitere Streumittel können aktuell problemlos nachbestellt werden. Rund 13 Tonnen werden pro Tour auf der Straße verteilt. Dann muss wieder nachgeladen werden. Jeden Tag mehrmals. Und zwar rund-um-die-Uhr!
Hier finden Sie ein Video von a.tv zum Winterdienst auf der Autobahn A8.
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