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Landkreis Augsburg: So will der Kreis Augsburg im Herbst Schüler vor Corona schützen

Landkreis Augsburg

So will der Kreis Augsburg im Herbst Schüler vor Corona schützen

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    Es gibt viele verschiedene Typen von Luftfiltern. Bis zu 600 weitere will der Landkreis beschaffen.
    Es gibt viele verschiedene Typen von Luftfiltern. Bis zu 600 weitere will der Landkreis beschaffen. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Bis zu den Sommerferien soll jedes Schulkind über zwölf Jahren im Landkreis Augsburg die Chance auf eine Corona-Impfung bekommen. Das hat die Landkreisverwaltung am Montag im Kreistag angekündigt. So sollen nun alle Schulen angeschrieben und auf das Impfangebot hingewiesen werden. Die Schulen wiederum sollen bei den Eltern die Impfbereitschaft abfragen.

    Die Impfung mit Wirkstoff Biontech soll dann in den jeweiligen Schulen durch mobile medizinische Teams im Auftrag des Landkreises erfolgen. "Wir fahren in jede Gründe für dieses Ergebnis sind bislang unklar.

    Landkreis Augsburg hat bislang Filter für knapp 80.000 Euro gekauft

    Püschel skizzierte auch, wie es mit den Luftfiltern für Klassenzimmer weitergehen soll, die nach einem Vorstoß von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Bayern heiß diskutiert werden. In früheren Beschaffungsrunden hat der Kreis knapp 40 Filtergeräte für rund 80.000 Euro angeschafft, mehr als die Hälfte davon bezahlte der Freistaat. Dabei ging es um Filter für Räume, die sich nicht richtig belüften lassen. Die Resonanz an den Schulen fiel laut Püschel unterschiedlich aus, zum Teil seien die Geräte als störend empfunden worden.

    Eine ganz andere Dimension wäre die Ausstattung jedes Klassenzimmers, wie von Söder gefordert, mit einem Luftfilter. Allein an den Schulen des Landkreises wären 600 Klassenzimmer zu bestücken. Ein Gerät soll um die 4000 Euro kosten. Doch bevor sich der Landkreis an das Projekt macht, soll der Freistaat Bayern liefern. Neben den Förderrichtlinien fehlten vor allem die technischen Vorgaben für die Leistungsfähigkeit der Geräte, so Püschel. Ohne die könne man kein Vergabeverfahren starten. Seien sie da, werde man sofort loslegen.

    Lob für Landkreis Augsburg, Kritik an Söder

    Während die Kreisräte verschiedener Fraktionen die Arbeit der Landkreisverwaltung durch die Bank lobten, gab es deutliche Kritik am Vorgehen der bayerischen Staatsregierung. "Wahrscheinlich erst vor zwei Wochen" sei ein Gutachten über die Vorgaben für die Luftfilter in Auftrag gegeben worden, ätzte SPD-Fraktionschef Harald Güller. Seine Fraktion werde dem Kauf der Geräte nur zustimmen, wenn sie sinnvoll seien, die Debatte über die Filter werde "in Bayern hysterisch geführt", sagte der Landtagsabgeordnete.

    Auch Silvia Daßler (Grüne) warnte davor, in den Filtern das Allheilmittel zu sehen, sie seien neben Masken und Impfungen nur ein Teil der Lösungen. Überdies sei man reichlich spät dran. Daßler: "Es wird nicht gelingen, die Schulen in sechs oder sieben Wochen startklar zu machen." Ihr Fraktionskollege Felix Senner forderte die Staatsregierung auf, "einen Zahn zuzulegen".

    Mehring: Das hat sich Söder auf dem Weg zur Pressekonferenz ausgedacht

    Nicht einmal die Vertreter der in München regierenden CSU/FW-Koalition mochten sich vorbehaltlos zum Kurs der Staatsregierung bekennen. Es brauche eine klare Perspektive, dass die Schulen auch im Herbst offen bleiben und es brauche landesweite Vorgaben, so die FW-Fraktionsvorsitzende Melanie Schappin. CSU-Fraktionschef Lorenz Müller stellte klar: "Wir wollen Präsenzunterricht. Dafür geben wir das Geld dann gerne aus."

    Der Landtagsabgeordnete Fabian Mehring appellierte an die Kommunen, zusammen mit dem Freistaat für die Filter zu sorgen. Der übernehme die Hälfte der Kosten, während sich andere Bundesländer sauber raushielten. Mehring räumte aber auch ein, dass sogar die Koalitionäre in München von Söders Vorstoß für die Filter überrascht worden seien. "Das hat sich der Ministerpräsident auf dem Weg von Kabinett in die Pressekonferenz ausgedacht."

    Zweifel am Nutzen der Filter angesichts der Umstände äußerte Bernhard Walter (SPD). Viele Corona-Tests und ein rascher Impffortschritt seien aussichtsreicher, so der Kreisrat. Doch ob die Menschen sich impfen lassen, liegt nicht in der Hand der Landkreispolitik. Landrat Martin Sailer (CSU): "Wir können nicht mehr als Angebote machen."

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