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Landkreis Augsburg: So sieht das neue Schulleben im Augsburger Land aus

Landkreis Augsburg

So sieht das neue Schulleben im Augsburger Land aus

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    Schulunterricht in Coronazeiten: Mit viel Abstand, Einbahnsystem und Mundschutz wie hier im Beruflichen Schulzentrum in Neusäß.
    Schulunterricht in Coronazeiten: Mit viel Abstand, Einbahnsystem und Mundschutz wie hier im Beruflichen Schulzentrum in Neusäß. Foto: Marcus Merk

    Der Schließung der Schulen vor zwei Monaten kam für die Diedorfer Familie genau zur rechten Zeit. Die jüngere Tochter von Alexandra Wilke, Laura, besucht in diesem Schuljahr die vierte Klasse. Und als am 13. März der vorerst letzte Schultag war und bald darauf feststand, dass dies nun auch der Stichtag für den Übertritt sein würde, war sie erleichtert. „In diesem Moment stand Laura gut da. Sie kann jetzt auf ihre Wunschschule gehen“, so Alexandra Wilke.

    In der nächsten Woche können Eltern ihre Viertklässler für das nächste Schuljahr an den Realschulen oder Gymnasien anmelden. Was so ist, wie sonst auch: Es gilt ein bestimmter Notenschnitt. Wie in anderen Jahren auch liegt der bei 2,3 in den Hauptfächern fürs Gymnasium und bei 2,6 für die Realschule.

    Anmeldung findet komplett online und per Brief statt

    Was in diesem Jahr anders ist: Durch die Schulschließung im März konnten nicht so viele Proben geschrieben werden, wie in anderen Jahren. Wer vielleicht auf einen Übertritt auf eine der höheren Schulen gehofft hatte, aber den Schnitt im März (noch) nicht hatte, muss nun den Probeunterricht absolvieren. „Ob das in diesem Jahr mehr Kinder sein werden, als sonst, das kann ich überhaupt noch nicht absehen“, sagt Michael Kühn, Leiter der Realschule in Meitingen und ist damit einig mit seinem Kollegen Christian Engel, dem Leiter des Paul-Klee-Gymnasiums in Gersthofen. Wie an anderen Schulen auch, wird ab Montag, 18. Mai, die Anmeldung in Meitingen komplett online und per Brief stattfinden. „Spezielle Fragen können wir auch am Telefon klären“, so Kühn.

    Seit vergangener Woche ist Laura zurück in der Schule. Was neben den Hygieneregeln anders ist, als in üblichen Jahren: Die Kinder werden mit Aufgaben aus dem Probeunterricht der vergangenen Jahre auf diese mögliche Prüfung speziell vorbereitet. Das Kultusministerium hatte diese Vorgehensweise angeordnet. Apropos Kultusministerium: Auf das ist Alexandra Wilke nicht besonders gut zu sprechen. Anscheinend wurden die Grundschulen erst kurzfristig über den Ablauf der Rückkehr der Viertklässler informiert.

    In den Schulen spielt sich langsam eine Routine ein

    So wusste Alexandra Wilke erst am Freitagnachmittag, dass ihre Tochter am Montag um 8.45 Uhr zurückerwartet wurde. „Als alleinerziehende Mutter muss ich so etwas aber langfristiger planen können. Normalerweise bin ich um die Zeit schon aus dem Haus“, ärgert sie sich. In den Schulen selbst spielt sich langsam eine gewisse Routine ein – zumindest, was die Abschlussklassen betrifft. Die sind an den jeweiligen Schularten inzwischen wieder an jedem Tag in der Schule und lernen, zumindest an Real- und Mittelschulen, in kleineren Gruppen von bis zu 15 Schülern. Durch diesen intensiveren Unterricht könne es nun auch gelingen, etwaige Lücken durch die Wochen ohne Unterricht vor Ostern wieder zu schließen, sagt Realschulleiter Michael Kühn. „Ich sehe diesen Jahrgang nicht im Nachteil gegenüber anderen.“

    Die Realschule in Meitingen.
    Die Realschule in Meitingen. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Auch an der Mittelschule in Neusäß werden die Abschlussschüler intensiv auf ihre Prüfungsfächer vorbereitet, berichtet Schulleiter Thomas Fink. Ein Vorteil dabei sei das große, sanierte Schulhaus. So könne in der Mittelschule ein komplettes Stockwerk von den neunten Klassen genutzt werden und auch in den Pausen begegnen sich die drei Lerngruppen nicht, sondern haben eigene Bereiche. Wie die Viertklässler jetzt sollen auch die Erstklässler demnächst wieder jeden Tag in die Schule kommen, hofft Thomas Fink. „Die waren in ihrem Leben noch so wenig in der Schule, die brauchen das einfach.“

    Jede Klasse wird geteilt

    Für alle anderen Klassenstufen gilt: Jede Klasse wird geteilt und in einer Woche in der Schule, in der nächsten weiter zuhause unterrichtet. Was Thomas Fink gut findet: Die Stadt Neusäß und die Systembetreuerin der Schule haben dazu ermöglicht, dass sämtliche Schüler der Eichenwaldschule mit „Teams Education“ arbeiten können. Das bayerische Kultusministerium stattet nämlich nur weiterführende Schulen damit aus.

    Während es an den Real- und Mittelschulen noch ein wenig hin ist bis zu den Abschlussprüfungen, steigt an den Gymnasien in der Region jetzt die Spannung: In der kommenden Woche, am Mittwoch, 20. Mai, findet die erste Abiturprüfung in Deutsch statt – drei Wochen später, als zunächst geplant. „Die Stimmung ist recht gelassen, die Schüler fühlen sich gut vorbereitet“, berichtet Christian Engel, Leiter des Paul-Klee-Gymnasiums in Gersthofen.

    Wieder mehr Schüler im Haus

    Er freut sich, dass seit dieser Woche mit den elften Klassen wieder mehr Schüler im Haus sind. „Die Jugendlichen sind sehr besonnen“, berichtet er und hofft, dass das auch so bleibt, wenn ab nächster Woche mit den fünften und sechsten Klassen weitere Schüler zurückkommen. Ein Einbahnsystem und auch unterschiedliche Zeitraster für die Unterrichtsstunden und Pausen sollen dafür sorgen, dass sich nicht zu viele Schüler begegnen.

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