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Landkreis Augsburg: So schöpfen Sie in der Krise Kraft und Zuversicht

Landkreis Augsburg

So schöpfen Sie in der Krise Kraft und Zuversicht

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    Tief einatmen - Schamane Peter Kerschbaum und seine Partnerin Harriet Panitz wissen, wie sie auch in der Krise Kraft schöpfen können.
    Tief einatmen - Schamane Peter Kerschbaum und seine Partnerin Harriet Panitz wissen, wie sie auch in der Krise Kraft schöpfen können. Foto: Marcus Merk

    Und wieder zieht sich der Teil-Lockdown in die Länge. Die Aussichten auf den sonst so stimmungsvollen Dezember scheinen ohne Weihnachtsmärkte oder den Besuch vom Nikolaus plötzlich ganz trist. Vielen Menschen schlägt das aufs Gemüt. Doch oft sind es Kleinigkeiten, die helfen können, dennoch positiv gestimmt zu bleiben.

    So empfiehlt Tanja Hahn, einfach ein bisschen mehr "durchs Leben zu tanzen". Die 44-Jährige ist Trainerin für das Bewegungskonzept Nia in einem Studio in Stadtbergen. Doch was genau ist Nia eigentlich?

    Nia-Trainerin aus Stadtbergen: Zeit für "innere Reise" nehmen

    Laut Tanja Hahn handelt es sich um "eine Mischung aus Tanz, Körpertherapie und Kampfkunst". Es gehe dabei nicht nur um den Sport allein, sondern vielmehr um eine Lebensphilosophie – zu merken, was einem guttut, und das auch privat zu nutzen.

    Das könnten bestimmte Bewegungen sein oder die Lieblingsmusik, die den Alltag leichter machen. Außerdem findet die Nia-Trainerin: "Man sollte sich einmal am Tag auch ein bisschen Zeit für sich nehmen." Diese Zeit könnte für eine "innere Reise" genutzt werden, zum Beispiel an einen schönen Urlaubsort. Gerade in diesem Jahr voller Einschränkungen könne das positiv wirken. "Körper und Geist harmonisieren sich, und man entspannt dabei", weiß Tanja Hahn, die auch als psychologischer Coach tätig ist.

    Schamane Kerschbaum führt energetische Reinigung auf Markter Burg durch

    Ähnlich startet auch der Schamane Peter Kerschbaum mit einer morgendlichen Meditation in jeden Tag. Er wohnt mit seiner Lebensgefährtin Harriet Panitz in einem Turm auf der Markter Burg, wo er Praktiken wie energetisches Reinigen und Räuchern durchführt. Für das Meditieren setzt sich Kerschbaum auf den Boden, um sich mit "Mutter Erde" zu verbinden. "Dann wird der Geist auf Positives und Energievolles programmiert", ergänzt Harriet Panitz. Negative Gedanken werden zwar zur Kenntnis genommen, aber schnell weitergeschickt. Außerdem appelliert das Paar daran, stets dankbar zu sein. So spürt Peter Kerschbaum immer schon nach dem Aufwachen in sich hinein und denkt: "Danke, dass ich gesund aufgewacht bin."

    Prinzipiell sei ein respektvoller und liebevoller Umgang mit den Mitmenschen eine Sache, die ein jeder für sich umsetzen könne – gerade auch in der jetzigen Situation. Und wenn einen die Negativität dennoch einmal nicht loslässt, raten der Schamane und seine Lebensgefährtin zu einer eiskalten Dusche. Das sei wie eine "Schock-Therapie": Man schafft sich neuen Freiraum, der Kopf wird klar, und die Sinne werden neu ausgerichtet. Hilfreich sein könne es auch, ganz bewusst tief in den Bauch einzuatmen. "Das ist etwas, das wir durch vieles Sitzen im Homeoffice und in geschlossenen Räumen häufig vergessen", so Harriet Panitz.

    Markus Kratzer hat sich nach schwerem Radunfall zurück gekämpft

    Einen ganz persönlichen Lockdown hat Markus Kratzer aus Biberbach bereits hinter sich. Nach einem schweren Unfall auf dem Rennrad und einem langjährigen Genesungsprozess ist der 53-Jährige heute selbstständiger Personal Coach. Er nimmt seine gestressten Kunden aus allen Berufsfeldern an der Hand, führt sie in die Natur und hilft ihnen dabei, den eigenen Rhythmus zu finden und in Kraft zu kommen. In Hinblick auf die Corona-Pandemie rät der Biberbacher zur "radikalen Akzeptanz". Kratzer erklärt: "Ja, es sind sehr anstrengende Zeiten.

    Doch es bringt nichts, sich jeden Tag aufs Neue darüber aufzuregen und Energie zu verschwenden." Das Ziel müsse sein, den eigenen Ärger über die Situation und so manche politische Entscheidung seltener und kürzer aufkommen zu lassen. Der Personal Coach gibt daher den Tipp, einfach mal einen Sabbattag für sämtliche Corona-Nachrichten einzulegen.

    Eigenmacht statt Ohnmacht

    Außerdem sollte der gegebene Spielraum trotz aller Einschränkungen auch genutzt werden, findet der 53-Jährige. "Eigenmacht statt Ohnmacht", lautet die Devise dabei. Man stellt sich die Frage: "Wer oder was sind meine Ladestationen, um meinen eigenen Akku aufzufüllen?" Also: Was sind meine Hobbys, und welchem Sport möchte und kann ich gerade nachgehen? Mit welcher Person umgebe ich mich gerne und könnte mal wieder einen Spaziergang unternehmen?

    Für Schwester Regina aus der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld ist es vor allem das Gebet, das ihr in diesen Zeiten Kraft gibt. "Im Gebet kann ich meine Sorgen an Gott abgeben. Danach geht es wieder leichter, und ich bin gelassener", erzählt die Klosterschwester. Sie denkt dann an einen ganz bestimmten Psalm, der besagt: "Wirf deine Anliegen auf den Herrn." Und für sich selbst ergänzt sie gerne noch den Reim: "Dann bleiben dir die Runzeln fern." Gerade auch den jungen Menschen, die im Moment keinen Ausweg sehen, möchte Schwester Regina Mut zusprechen. "Trotz allem wird im Leben noch so viel Gutes und Schönes kommen", sagt sie zuversichtlich.

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