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Landkreis Augsburg: Rund ums Klinikum etwas für die Gesundheit tun

Landkreis Augsburg

Rund ums Klinikum etwas für die Gesundheit tun

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    Ganz egal, wo man fährt - immer wieder gerät auf der Tour durch die Mehrzahl der Neusässer Ortsteile das Uniklinikum ins Blickfeld.
    Ganz egal, wo man fährt - immer wieder gerät auf der Tour durch die Mehrzahl der Neusässer Ortsteile das Uniklinikum ins Blickfeld. Foto: Oliver Reiser

    Wo landen denn nicht nur Rettungshubschrauber, sondern auch die meisten von uns irgendwann einmal? Richtig! Im Augsburger Uniklinikum. Grund genug, um die Vorhölle und gleichzeitig Wallfahrtsstätte zu den "Göttern in Weiß" einmal großräumig zu umradeln und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun. Bei der Tour, die durch fast alle Ortsteile der Stadt Neusäß führt, hat man immer den Koloss im Blick, der allein durch seine Monstrosität zwiespältige Gefühle weckt.

    Heavy Metal in der ersten Reihe

    Tourguide ist heute mit Irmgard Lachenmayr eine besondere Lady. Die 50-jährige Betreuungsassistentin in einem Pflegeheim, die nach 30 Jahren als chemisch-technische Assistentin erst vor einen Jahr den Beruf gewechselt hat, ist laufend und radelnd unentwegt sportlich unterwegs. Ganz früher ist sie bei der TC Viktoria Marathon und Halbmarathon gelaufen.

    Unter dem Namen "AuxRockt" betriebt sie auf Facebook einen Blog, der Livemusik-Termine vorstellt. "Mein Ziel ist es, aufzuzeigen, wo was wie groovt", lacht die Rock-Lady, die – wenn nicht gerade Pandemie herrscht - schon bei unzähligen Konzerten wie zum Beispiel von Aerosmith, Iron Maiden oder Metallica in der ersten Reihe gestanden und abgefeiert hat. "Leider gibt es im Altersheim keine Heavy-Metal-Fans", lacht die gebürtige Allgäuerin.

    Die Route ist etwas kompliziert und könnte durchaus auch als Strickmuster dienen.

    Am Bismarckturm zunächst vorbei

    Etappe 1: Stadtbergen-Kobelkirche. Bevor man sich dem Koloss nähert, ist spiritueller Beistand sicher nicht falsch. Und den holen wir uns in und um die schöne Barockwallfahrtskirche "Maria Loreto", wo ein Fürbittenbuch aufliegt und im Umfeld Kapellen mit Kreuzgängen zu Fuß einladen. Draußen vor der Kirche kann man auch Kerzen für die Lieben anzünden.

    Moderat bergauf, steiler bergab. Es geht los in Stadtbergen auf dem Obernhauplatz am Sportplatz an der Panzerstraße. Als Besenwagen fungiert Beatles- und Dylanfan Karl Poesl, der diesmal im allerdings im Rolling-Stones-T-Shirt unterwegs ist. Unter dem Motto "Go West" überquert man die Leitershofer Straße und fährt die Ochsengase bis zur ersten Abzweigung. Dann rechts den Eibenweg entlang bis zur Deuringer Straße. Nun wechselt man über die Straße am Wertstoffhof vorbei und biegt in den kleinen Weg ein, der an der Kleingartenanlage zum Kindergarten Reiterweg führt.

    Dann nach links und dann auf dem Reiterweg unter der B300 durch und rechts unten am Bismarckturm vorbei Richtung OBI. Auf Höhe des Abschleppdienstes Blitz wechseln die Radler/-innen über die Ulmer Landstraße. Dort geht es rechts ab Richtung Kreuzung und kurz vor dieser links circa 400 Meter auf einem Schotterweg an der Straßenbahnlinie entlang. Der erste Weg scharf links führt uns durch ein Naturhabitat. Nun kann man sich seelisch schon auf lange, aber moderate Anstiege einstellen.

    Die Kobelkirche in Westheim lädt zum stillen Verweilen ein.
    Die Kobelkirche in Westheim lädt zum stillen Verweilen ein. Foto: Marcus Merk

    350 Meter weiter an der Weggabelung geht es links auf die Steppacher Straße, dann rechts Kornfeldstraße, rechts Jochstraße (der Name ist Programm) und über die Anne-Frank-Straße scharf rechts auf die Höhenstraße gelangt, der man trotz moderater Steigung tolle Eindrücke aus kreativ gestalteten Vorgärten abgewinnen kann. Für Gesprächsstoff ist trotz Anstrengung gesorgt. Ob wohl ZZ Top den Berg geschafft hätte? Oben wartet das Etappenziel "Maria Loreto"

    Geistige Stärkung in der Kobelkirche

    Etappe 2: Kobelkirche - rings ums Klinikum. Geistig gestärkt wendet man sich nach links und düst am Kobelkreuz vorbei rechts die Mozartstraße hinunter. Der Anblick des Klinikums wird sportlich ertragen. Unten auf der Steppacher Straße geht es nach links und dann an der Kreuzung nach rechts.

    Tourguide Irmgard Lachenmayr haben es die Prachtbauten in Westheim angetan. Hier ein wunderbar restauriertes Jugendstilhaus.
    Tourguide Irmgard Lachenmayr haben es die Prachtbauten in Westheim angetan. Hier ein wunderbar restauriertes Jugendstilhaus. Foto: Oliver Reiser

    Die Klinikumsumrundung muss nicht beschrieben werden. Sie ergibt sich. Die Ausmaße des Geländes und die Vielzahl der Einrichtungen sind faszinierend. Den Haupteingang queren wir zu Fuß in Richtung Straßenbahnhaltestelle. Man wundert sich über vieles vor dem Eingang.

    Prachtbauten in Westheim

    Etappe 3: Klinikum-Westheim. Nun wird man froh sein, nicht dauernd mit dem Monster in Sichtweite fahren zu müssen. Nach der Straßenbahnhaltestelle geht es rechts auf einen schönen geteerten Weg, der uns wieder moderat bergauf nach Westheim führt. In gerader Linie überqueren wir die Steppacher Straße und fahren an der ersten Einbiegung rechts in die Regerstraße ab, der wir bis zu ihrem Ende folgen.

    Adlerauge sei wachsam! Nicht nur am Ortsende von Hammel werden in den Schmutterauen Wege angesteuert, die erst auf den zweiten Blick erkennbar sind.
    Adlerauge sei wachsam! Nicht nur am Ortsende von Hammel werden in den Schmutterauen Wege angesteuert, die erst auf den zweiten Blick erkennbar sind. Foto: Oliver Reiser

    Und dann links auf den Klassiker Haydn. Bei dem wunderschön renovierten Jugendstilhaus fahren wir geradeaus auf der Kobelstraße, die nach links in die Hindenburgstraße mündet. Hier entlang geht es gerade aus ins Himmelreich. Dort sieht man bereits die kleine Überführung der Eisenbahnlinie, von der aus es steil nach unten auf die Bahnstraße geht, in die wir links einfahren. Wir folgen bergauf bis zur Sonnwendstraße und rechts hinunter zur Von-Rehlingen-Straße und dann rechts Richtung Hainhofen.

    Auf kaum erkennbaren Pfaden

    Etappe 4: Westheim-Täfertingen. Nun sind wir auf Naturebene gelandet. Eine wohltuende Herausforderung für junge gebliebene Spurensucher. Nun ist's einfach: Hainhofer Straße, Ottmarshauser Straße bis zum Schloss. Unmittelbar nach dem Schloss ist eine kleine Brücke. Und nach dieser Brücke geht es scharf nach links und immer auf schmalem Pfad an der Schmutter entlang.

    Manchmal muss das Fahrrad sogar getragen werden, wie hier in den Schmutterwiesen.
    Manchmal muss das Fahrrad sogar getragen werden, wie hier in den Schmutterwiesen. Foto: Oliver Reiser

    Hat man es bis zum Wehr der Ablassbäche geschafft: wo man das Fahrrad tragen muss, liegt man richtig. Nun einfach wieder dem kleinen Pfad folgen, dann erkennt man voraus die Straße von Ottmarshausen nach Neusäß, in die man nach rechts abbiegt. Dann die Mühlbachstraße queren und in die Eichenwaldstraße einbiegen. Diese befahren bis zur Wegweisung links Hammel. Dann ist man auch schon auf der alten Weldenbahnstrecke mit den drei überdachten Brücken, die man bequem bis zur Mühlbachstraße befahren kann. Dann geht es bei der Kreuzung gegenüber dem Schloss nach rechts.

    Nachdem man die Hammeler Straße überquert hat, geht es unmittelbar nach dem holzverarbeitenden Betrieb links in die Schmutterwiesen. Man folgt einem kaum erkennbaren Pfad, der durchaus herausfordernd ist, aber auch Spaß macht. Abenteurer können die wassergefüllte Furt versuchen. Alle anderen sollten ein kleines Brückchen weiter nördlich nutzen, das nicht so riskant ist - auch wenn es momentan noch durch hüfthohes Gras geht.

    Nun gelangt man auf einen breiten Feldweg, dem wir folgen, und schlagen einen Bogen über die Schmutter auf der anderen Seite wieder zurück. Die Wegweisung ist eindeutig. Auch für Kneipper gibt es eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite der Schmutter geht es zurück nach Hammel. Zurück in Ottmarshausen geht es den gleichen Weg über die Weldenbahn und an der Schmutter entlang zurück nach Westheim. Der Eindruck ist aber vollkommen anders.

    "River Deep, Mountain High"

    Etappe 5: Zurück zum Ausgangspunkt. Der Nachhauseweg ist mit zwei Anstiegen gesegnet: einmal den Sandberg und zum zweiten der Weg auf den Bismarckturm, der seit Kurzem wieder bestiegen werden kann. Belohnt wird man mit dem schönsten Ausblick, den Augsburg zu bieten hat. "Verweile Augenblick, du bist so schön!" Auch wenn linker Hand das Klinikum grüßt. An der Von-Rehlingen-Straße wieder angekommen, halten wir uns rechts und radeln den Radweg entlang an Teichpflanzen Glaß und einigen beeindruckenden großen Gartengrundstücken vorbei.

    Vor der Bahnunterführung rechts und dann nach Wegweisung Richtung Steppach zum Sandberg. "River Deep, Mountain High". Stimmt. Hat man die moderate Steigung erklommen, so wechselt man bei der Bushaltestelle über die Ulmer Landstraße zum Spielplatz in der Kleingartenanlage, wo man am Ende auf einen moderat ansteigenden holprigen Weg zum Bismarckturm gelangt. Mit dem Genuss vor Augen geht es abwärts und den gleichen Weg (Unterführung, Reiterweg) zurück.

    Für Mutige mit Indianerblick

    Fazit: Eine Tour für geübte und mutige Radler/-innen, die sich nicht vor ganz schmalen und holprigen Feldwegen und Steilabfahrten fürchten. Auch sind Spürnase und ein Indianerblick auf den Schmutterwiesen teilweise nötig, um den richtigen Kurs halten zu können. Es geht die meiste Zeit relativ moderat bergauf und steiler hinunter. Ein stabiles Rad und gute Bremsen sind nötig. Für Rennräder nicht geeignet.

    Fakten

    • Streckenlänge: ca. 31 Kilometer. Höhenmeter: 300. Zeitbedarf: ca. 2,5 bis 3 Stunden.
    • Besonderheiten am Wegesrand: Biotop bei Deuringen und beim Klinikum, Kobelkirche, Kobelkreuz, Bismarckturm, Schloss Hainhofen, Wasserspielplatz Hammel, Schloss Hammel, Kneippanlage am Brunnwärter Häusl.
    • Einkehrmöglichkeiten: Brauereigasthof Fuchs, Café Ertl in Steppach, Gaststätte am Lohwald in Neusäß, Dorf- und Sportgaststätte Hammel, Gasthof Schmid Täfertingen, Villa Castelli Vogelsang, La Romantica Stadtbergen.

    Wenn auch Sie uns Ihre Lieblingstour verraten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an: sportredaktion.landbote @augsburger-allgemeine.de.

    Hier finden Sie alle Folgen unserer Rad-Serie

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