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Landkreis Augsburg: Platzprobleme an Schulen: Wo soll zuerst gebaut werden?

Landkreis Augsburg

Platzprobleme an Schulen: Wo soll zuerst gebaut werden?

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    Die Hellen-Keller-Schule in Dinkelscherben, ein Sonderpädagogisches Förderzentrum des Landkreises, soll erweitert werden. Ihr Platzbedarf ist um 78 Prozent höher als aktuell zur Verfügung stehen.
    Die Hellen-Keller-Schule in Dinkelscherben, ein Sonderpädagogisches Förderzentrum des Landkreises, soll erweitert werden. Ihr Platzbedarf ist um 78 Prozent höher als aktuell zur Verfügung stehen. Foto: Andreas Lode (Archivbild)

    Diesen Schulen müssten eigentlich viel größer sein, als sie tatsächlich sind: Rechnet man nach den Zahlen, wie viel Platz den Kindern in ihren Schulen zur Verfügung stehen sollte, haben die beiden Förderzentren in Dinkelscherben und Gersthofen Anspruch auf mehr als drei Viertel ihrer Fläche zusätzlich. Ähnlich sieht es an der Realschule in Zusmarshausen aus: Hier fehlen, rein rechnerisch, knapp 70 Prozent der eigentlich möglichen Fläche, gerechnet an der Zahl der Schülerinnen und Schüler. Die drei Einrichtungen sind nicht die einzigen.

    Auch die Realschulen Neusäß, Schwabmünchen und Königsbrunn und das Gymnasium Schwabmünchen sind zu klein. Doch noch immer nicht hat der Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur entschieden, in welcher Reihenfolge die Baumaßnahmen erfolgen sollen. Das hat einen Grund, der mit weiteren Schulen zusammenhängt. Eigentlich wollte der Ausschuss die Prioritätenliste bereits im September festlegen. Doch neben den vorgelegten Zahlen wollten die Kreisräte als Entscheidungshilfe noch einen Vorschlag von der Verwaltung abwarten.

    Die Lage an der Realschule Meitingen ist anders

    Die habe nun neben dem prozentualen Fehlbedarf auch die prognostizierten Schülerzahlen eingerechnet, berichtete Fachbereichsleiter Armin Falkenhein dem Ausschuss. Aus Sicht der Verwaltung sollte deshalb zunächst an den beiden Förderzentren in Dinkelscherben und Gersthofen gebaut werden, dann an den Realschulen Zusmarshausen, Neusäß, Schwabmünchen und Königsbrunn und schließlich am Gymnasium Schwabmünchen. Kein Bedarf bestehe laut Schulleiter an der Realschule Meitingen, so Armin Falkenhein. Das gilt auch für den Fall, dass in Zukunft mehr Schülerinnen und Schüler kommen. "Wir können da noch die alte Hausmeisterwohnung umbauen", so Falkenhein.

    Längst zu klein ist die Realschule in Zusmarshausen. Jetzt verliert sie auch noch ihr Ausweichquartier in der benachbarten Mittelschule, denn dort braucht man den Platz selbst. Nun sollen Schulcontainer helfen.
    Längst zu klein ist die Realschule in Zusmarshausen. Jetzt verliert sie auch noch ihr Ausweichquartier in der benachbarten Mittelschule, denn dort braucht man den Platz selbst. Nun sollen Schulcontainer helfen. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Hinzu kommen weitere Bauprojekte an Schulen, die nicht in dieser Liste auftauchen. Bereits beschlossen ist, dass als nächstes an der Realschule Zusmarshausen und auch an der Realschule Schwabmünchen Container mit Klassenräumen aufgestellt werden, um den dringend nötigen Bedarf so schnell wie möglich zu decken. Auch der Neubau des Paul-Klee-Gymnasiums in Gersthofen, die Sanierung des Justus-von-Liebig-Gymnasiums in Neusäß hat der Ausschuss schon beschlossen.

    In Dinkelscherben gibt es noch weitere Probleme

    Gleichzeitig erscheint der Anbau ans Förderzentrum in Dinkelscherben nicht ganz so dringend vor dem Hintergrund, dass die Schule aktuell Räume in der benachbarten Grundschule nutzen kann. Außerdem gebe es noch Unstimmigkeiten in der Abstimmung mit der Gemeinde, berichtete Falkenhein. Auch am Förderzentrum in Königsbrunn können Räume in einer Außenstelle in Lagerlechfeld genutzt werden.

    Der Weg der gemeinschaftlichen Nutzung mit Grund- und Mittelschulen ist auch der Grund, warum über die Prioritätenliste nun doch noch nicht abgestimmt wurde. Das Landratsamt lässt nämlich gerade erheben, wie der Platzbedarf an den Grund- und Mittelschulen des Landkreises in den kommenden Jahren sein wird. Die sind zwar nicht in Trägerschaft des Landkreises, sondern von Gemeinden und Städten.

    Dennoch setzt man für die Zukunft auf gemeinsame Planungen. So könne es in Zusmarshausen ein anderes Bauprojekt geben, wenn man wisse, ob vielleicht auch die der Realschule benachbarte Mittelschule in den kommenden Jahren ein Platzproblem bekomme, gab Landrat Martin Sailer ein Beispiel.

    Diese Bedarfsliste soll Ende des Jahres vorliegen. Erst dann soll entschieden werden, wo zuerst gebaut werden soll.

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