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Landkreis Augsburg: Pflegedienste kämpfen mit Spritpreisen

Landkreis Augsburg

Pflegedienste kämpfen mit Spritpreisen

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    Ein sorgenvoller Blick zur Preistafel begleitet den Griff zum Zapfhahn von Barbara Walter.
    Ein sorgenvoller Blick zur Preistafel begleitet den Griff zum Zapfhahn von Barbara Walter. Foto: Anna Klein

    Von Anna Klein

    Krankenschwester Barbara Walter verdreht die Augen, als ihr Blick den Betrag auf der Preistafel streift. Lieber entsperrt sie schnell den Tankdeckel und führt die Zapfpistole ein. Im Inneren der Zapfsäule rumort es, dann strömt auch schon das Super bleifrei in den kleinen Ford Ka der Sozialstation Dinkelscherben-Zusmarshausen-Welden. 1,71 Euro kostet der Liter momentan. Zu Ostern droht ein weiterer Preisanstieg, der so manchen auf das Fahrrad treibt. Für Krankenschwester

    Der hohe Spritpreis trifft die Sozialstation besonders hart, da sie nur einen Pauschalsatz pro Fahrt erhalten. Hierbei ist es egal, ob eine Schwester 30 Kilometer zwischen zwei Patienten zurücklegt oder nur ein Stockwerk im Treppenhaus. Bei etwa vier Euro liegt die Pauschale momentan. Rechnet man das auf den Fahrzeugverbrauch um, sind damit nur die Benzinkosten für einen Anfahrtsweg von etwa 16 Kilometern gedeckt, nicht jedoch die Personalkosten. Und gerade in ländlichen Regionen kommt man mit dieser Bemessung oft nicht weit. Allein von Zusmarshausen zum Wohnort von Barbara Walter, wo das Fahrzeug außerhalb ihrer Versorgungstouren geparkt ist, sind es zwölf Kilometer.

    Insgesamt legen die Fahrzeuge der Sozialstation Zusmarshausen 150 Kilometer pro Tag zurück, um die 400 Quadratkilometer des Betreuungsbereichs abzudecken. „In unserem Gebiet ist es nicht möglich, kostendeckend zu arbeiten“, sagt Geschäftsführer Erwin Hörmann.

    Das jährliche Defizit kann nur durch die Zuschüsse der vier Fördervereine, sowie der Kirchenstiftungen und der politischen Gemeinden bewältigt werden. Doch nur wegen irrwitzig hoher Spritpreise könnten die Fahrtpauschalen nicht angehoben werden. „Die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen klafft dann eben noch ein Stück weiter auseinander“, sagt Hörmann.

    Etwas besser gerüstet ist die ökumenische Sozialstation Dietkirch. Mit etwa 150 Quadratkilometern und 140 Fahrten pro Tag betreut das Pflegeteam von Pflegedienstleiterin Barbara Grau ein wesentlich kleineres Gebiet.

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