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Landkreis Augsburg: Neue Regeln, Quarantäne an Schulen: So wirkt sich Corona auf den Kreis aus

Landkreis Augsburg

Neue Regeln, Quarantäne an Schulen: So wirkt sich Corona auf den Kreis aus

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    Immer mehr Schulen haben Corona-Fälle und müssen Schüler in Quarantäne schicken.
    Immer mehr Schulen haben Corona-Fälle und müssen Schüler in Quarantäne schicken. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Die Corona-Lage im Landkreis Augsburg spitzt sich zu: Erstmals seit Beginn der Pandemie erreichte die Zahl der Infektionen den ersten Warnwert. Am Mittwoch überstieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen den Wert von 35. Dass immer mehr Menschen im Augsburger Land erkranken, hat inzwischen sichtbare Folgen für fünf Schulen und eine Kindertagesstätte. Hier müssen Schüler und Kinder in Quarantäne. Der Anstieg an neuen Infektionen zieht auch neue Regeln für alle Bürger nach sich, die das Landratsamt Augsburg für eine bessere Hygiene erlassen hat. So wird die Zahl der Teilnehmer bei Feierlichkeiten begrenzt.

    Die aktuelle Entwicklung macht Landrat Martin Sailer Sorgen: „Wir befinden uns an einem sehr kritischen Punkt der Pandemie, der in seiner Dringlichkeit der Situation im Frühjahr in nichts nachsteht.“ In den vergangenen sieben Tagen haben sich 92 Bürger des Landkreises mit dem Coronavirus infiziert, 103 Personen gelten aktuell als erkrankt. 680 Personen sind unter häuslicher Quarantäne. Im Vergleich zum Frühjahr kommt eine neue Schwierigkeit dazu: Die Ermittlung von Kontaktpersonen ist aufwendiger geworden. Sailer dazu: „Eine Ursache dafür ist, dass in Firmen, Schulen und Kitas bei Bekanntwerden neuer Fälle schnell ein großer Personenkreis betroffen ist."

    Welche Schulen sind aktuell von Corona-Erkrankungen betroffen? Das Landratsamt bestätigt Fälle an einer Grundschule in Gersthofen, den Mittelschulen in Gersthofen und Zusmarshausen sowie an der Realschule in Bobingen und dem Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen. Zudem stehen mehrere Gruppen einer Kita in Adelsried unter Quarantäne. Das betrifft 122 Kinder und 23 Betreuungskräfte.

    Neue Corona-Regeln für Hochzeiten und Geburtstage

    Beim Erlass neuer Regeln orientiert sich der Landkreis Augsburg an den Empfehlungen des Freistaats Bayern. Es gilt demnach ab sofort Folgendes: Die zulässige Teilnehmerzahl an privaten Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Taufen in öffentlichen oder angemieteten Räumen wird auf 50 Personen begrenzt. Es gilt laut Anordnung der Behörde die dringende Empfehlung, in privaten Räumen keine Feiern mehr mit mehr als 25 Teilnehmern zu veranstalten. „Wir machen zudem darauf aufmerksam, dass das Gesundheitsamt grundsätzlich keine Ausnahmegenehmigungen mehr erteilt", betont der Landrat.

    Diese seien nur zulässig, wenn sie aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar sind. "Dies sehen wir aktuell aber nicht als gegeben an“, so Sailer. Er bittet die Bürger darum, mitzumachen: Um die Ausbreitung des Virus wieder zu verlangsamen, sei es jetzt unverzichtbar, dass die Vorgaben konsequent und ausnahmslos für alle gelten. Der Landkreis will an diesen Maßnahmen so lange festhalten, bis von übergeordneter Stelle eine neue, überregionale Weisung ergehen sollte.

    Maskenpflicht für Eltern im Kindergarten

    Die neue Entwicklung hat ab Freitag auch Auswirkungen auf den Alltag in den Kindergärten: Besucher und Lieferanten dürfen die Kindertagesstätten und heilpädagogischen Tageseinrichtungen nur mit Mund-Nase-Bedeckung betreten, und Eltern müssen die Maskenpflicht einhalten, wenn sie ihr Kind abliefern oder abholen.

    Dies gilt auch für die Begleitung während der Eingewöhnungsphase der Kleinen. Eine weitere Maßnahme des Landkreises betrifft die dezentralen Unterbringungen für geflüchtete Personen: Auf den Grundstücken gilt vorerst ein Betretungsverbot für alle Personen, die nicht in den Unterbringungen leben. Mit dieser Einschränkung will der Landkreis die Zahl der Kontaktpersonen im Falle der Infektion eines Bewohners klein und damit nachvollziehbar halten.

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