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Landkreis Augsburg: Nach AstraZeneca-Stopp: Landkreis Augsburg sagt fast 500 Impftermine ab

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Nach AstraZeneca-Stopp: Landkreis Augsburg sagt fast 500 Impftermine ab

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    Im Corona-Impfzentrum in Gablingen (Bild) und in Bobingen wurden alle Erstimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca abgesagt. Doch die Impfkampagne soll im Landkreis Augsburg weitergehen.
    Im Corona-Impfzentrum in Gablingen (Bild) und in Bobingen wurden alle Erstimpfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca abgesagt. Doch die Impfkampagne soll im Landkreis Augsburg weitergehen. Foto: Marcus Merk

    Sie müssen jetzt vorerst zu Hause bleiben: 490 Impftermine im Landkreis Augsburg für Dienstag und Mittwoch mussten abgesagt werden, nachdem die Bundesregierung am Montag den Impfstoff von AstraZeneca vorerst auf Eis gelegt hat. Denn so viele Termine für Erstimpfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers waren bereits ausgemacht, so die Sprecherin des Landratsamts, Annemarie Scirtuicchio. Diese Personen werden über das Impfportal BayImco benachrichtigt, wenn ihnen ein neuer Termin angeboten werden kann. Nach aktuellem Stand erhalten sie dann eine Impfung entweder mit dem Stoff von Biontech/Pfizer oder Moderna. Bei den Zweitimpfungen ist das anders.

    Knapp 21.000 Menschen im Landkreis Augsburg haben seit dem Beginn der Impfkampagne kurz vor Silvester 2020 eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten, mehr als 9000 haben bereits den vollen Impfschutz durch zwei zeitlich versetzte Impfdosen. Der Impfstoff von AstraZeneca war fest eingeplant, um die Zahlen weiter nach oben zu treiben. Doch nach dem Stopp bleiben die bereits vorrätigen 1600 Dosen zunächst im Kühlschrank.

    Termine für Zweitimpfungen im Landkreis Augsburg bestehen weiter

    Allein für die Zweitimpfungen, die bei diesem Impfstoff nach rund drei Monaten stattfinden sollen, wurden die Termine noch nicht abgesagt. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende der Woche weitere Informationen von unseren vorgesetzten Behörden erhalten, wie nun weiter zu verfahren ist", so Annemarie Scirtuicchio zum Thema Zweitimpfungen. Die Impfverordnung der Bundesregierung sieht bislang vor, dass die Zweitimpfung mit dem Stoff desselben Herstellers erfolgen muss wie die Erstimpfung.

    Im Impfzentrum in Gablingen wird aktuell durch den Rückruf eines Impfstoffs weniger geimpft, als zunächst Termine vereinbart waren.
    Im Impfzentrum in Gablingen wird aktuell durch den Rückruf eines Impfstoffs weniger geimpft, als zunächst Termine vereinbart waren. Foto: Marcus Merk

    Auch wenn derzeit keine neuen Erstimpfungen mit AstraZeneca möglich sind, wird in dieser Woche noch weiterer Impfstoff des Herstellers im Landkreis ankommen. "Uns erreichen in dieser Woche noch weitere 1.400 Dosen, deren Lieferung vom Freistaat so kurzfristig nicht mehr gestoppt werden konnte", so die Sprecherin des Landratsamts. Ein Problem ist das nicht. Im Gegensatz zu den weit temperaturempfindlicheren beiden anderen Impfstoffen, kann das jetzt in Verruf geratene Präparat problemlos bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden. Der Impfstoff ist nach der Herstellung sechs Monate haltbar. Bislang sind im Landkreis Augsburg noch keine Impfstoffdosen verfallen.

    Corona-Impfungen der über-80-Jährigen sind bald beendet

    Wie geht es nun weiter bei den Impfungen im Landkreis? Mit dem Impfen der knapp 17.000 Frauen und Männer über 80 Jahren ist der Landkreis bald durch, alle Personen dieser Altersgruppe sind inzwischen angeschrieben, und ihnen wurde ein Impfangebot gemacht. Im Fokus der Impfkampagne stehen dann die über-70-Jährigen und andere Gruppen, wie Personen mit schweren Vorerkrankungen oder auch Grundschullehrerinnen und Erzieherinnen. Seit der Impfstoff von AstraZeneca seit einigen Tagen auch für die Gruppe der über-65-Jährigen zugelassen worden war, habe es in der Verteilung keine Unterschiede mehr nach Altersgruppen gegeben, heißt es aus dem Landratsamt. Nun müssen sich alle Impfgruppen die Dosen der noch zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna teilen.

    Nur gering sind die Lieferungen des Impfstoffs Moderna, die aktuell im Landkreis Augsburg ankommen.
    Nur gering sind die Lieferungen des Impfstoffs Moderna, die aktuell im Landkreis Augsburg ankommen. Foto: Michael Sohn, dpa (Symbolbild)

    Und da ist die Verteilung noch recht unterschiedlich. Insgesamt 680 Impfdosen sind im Landkreis nun noch vorrätig, gerade einmal 110 stammen von Moderna. Von diesem Hersteller werden aktuell auch nur 100 weitere Dosen erwartet. Besser sieht es bei Biontech aus: Knapp 3000 Dosen sollen noch in dieser Woche ankommen. Das Problem: Fast alle erwarteten Dosen, nämlich 90 Prozent, sind schon für Zweitimpfungen vorgesehen. Dabei kam der Stopp zu einem Zeitpunkt, als das Impfen schnell voranschritt: Allein von Montag auf Dienstag stieg laut Landratsamt die Zahl der Erstimpfungen um knapp 1000.

    Vor-Ort-Termine bleiben bestehen

    Noch schneller soll es durch eine Reihe von Impfterminen in den einzelnen Kommunen gehen. In 33 Städten und Gemeinden gibt es Termine vor Ort, um den über-80-Jährigen die Anreise zum Impftermin bequemer zu machen. Diese Termine sollen generell auch bestehen bleiben, so die Sprecherin des Landratsamts. Das bestätigt auch Michaela Axtner, die Sprecherin der Stadt Neusäß. Dort wird sich die Stadthalle am kommenden Freitag erstmals in ein Impfzentrum verwandeln.

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