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Landkreis Augsburg: Mit Maske zurück auf dem Fußballplatz

Landkreis Augsburg

Mit Maske zurück auf dem Fußballplatz

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    Mit Maske auf dem Weg aufs Spielfeld: Horgaus Michael Vogele war mit zwei Treffern der Matchwinner beim 2:0-Sieg im Derby gegen den TSV Zusmarshausen.
    Mit Maske auf dem Weg aufs Spielfeld: Horgaus Michael Vogele war mit zwei Treffern der Matchwinner beim 2:0-Sieg im Derby gegen den TSV Zusmarshausen. Foto: Marcus Merk

    „Wir sind froh, dass wir endlich wieder spielen dürfen!“ So lautet der überwiegende Tenor am ersten Spieltag nach der fast zehn Monate dauernden Pause in den unteren Klassen. Und auch wenn man sich statt mit Handschlag nur mit einem Corona-Gruß in Form der geballten Faust oder des Ellenbogenchecks begrüßen konnte, so fühlte man doch angesichts des Small-Talks mit Spielern, Zuschauern und Funktionären, was man so lange vermisst hat. Vor allem für die Funktionsträger und Verantwortlichen war es eine Menge Arbeit, die Plätze Corona-gerecht zu präparieren. Entweder gab es Listen, in die man seine Kontaktdaten eintragen musste, mancherorts konnte man sich auch über den QR-Code registrieren, was bei manchem Sportplatzbesucher im gesetzteren Alter doch Erstaunen hervorrief. Maske tragen und Abstand halten hat sich ja in unserer Gesellschaft mittlerweile schon eingebürgert.

    Durchschnittlich acht Tore pro Spiel in der Kreisliga Augsburg

    Das schien vor allem in der Kreisliga Augsburg der Fall gewesen zu sein, wo in drei Spielen 24 Tore fielen. „In der ersten Halbzeit haben wir auch auf dem Spielfeld den Abstand eingehalten“, kommentierte Christian Ludl, der Teammanager des TSV Dinkelscherben, die 3:6-Klatsche seiner Mannschaft beim Kissinger SC.

    Verunsicherung herrschte auch bezüglich der Zuschauerzahlen. Bis zu 200 sind aktuell ohne allzu große Auflagen zugelassen. Ganz anders schaut es bei der Maximalzahl von 400 erlaubten aus. In dem Fall müssten nicht nur alle Kontaktdaten erfasst werden, sondern jedem Fan ein nachweisbarer Sitzplatz zugewiesen werden. Der BFV hat deshalb am vergangenen Freitag seine Vereine schon informiert, dass in diesem Punkt noch einmal mit der bayerischen Staatsregierung nachverhandelt werden soll.

    Erwartungsgemäß gab es keine Probleme mit den Zuschauer-Obergrenzen. Gekratzt wurde an der 200-Marke nur beim 0:0 des TSV Gersthofen gegen den VfL Ecknach (188) in der Bezirksliga sowie bei den A-Klassen-Spielen SV Wörleschwang – SV Erlingen (170) oder VfL Westendorf – SV Nordendorf (150). 150 waren es auch beim Derby TSV Ustersbach – TSV Fischach.

    Wenig Freude herrschte beim TSV Schwabmünchen über die Begrenzung auf 200 Zuschauer. Vom Platz wäre es zwar dort durchaus möglich, die 400 Sitzplätze zu schaffen, doch dies wird nicht genutzt. Abteilungsleiter Germar Thiele stellt dazu klar: „Der damit verbundene Aufwand steht in keiner Relation zum Ertrag.“ So blieb es 200 Zuschauern; zum Topspiel gegen Schwaben Augsburg gab es an den beiden Abenden zuvor einen Vorverkauf. Weiter sorgten 20 Ordner dafür, dass der Abstand eingehalten wurde. Auf dem Spielfeld dominierten die Gäste mit einem klaren 3:0-Erfolg.

    Maske, Listeneintrag – die Fans hielten sich beim Bezirksliga-Spiel in Gersthofen an die Hygieneverordnungen.
    Maske, Listeneintrag – die Fans hielten sich beim Bezirksliga-Spiel in Gersthofen an die Hygieneverordnungen. Foto: Marcus Merk

    Corona-Quarantäne wirbelt Vorbereitung des SV Cosmos Aystetten durcheinander

    Corona hat auch die Vorbereitung des SV Cosmos Aystetten durcheinander gewirbelt, weil die Mannschaft für 14 Tag ein Quarantäne musste. Ob es daran lag, dass der Spitzenreiter der Bezirksliga Süd zum Re-Start eine 1:3-Niederlage beim VfL Kaufering quittieren musste? „Der Schiedsrichter hat sehr, sehr kleinlich gepfiffen und in einem an und für sich ruhigen Spiel mit Gelb für jedes Foul für viel Aufregung gesorgt“, konstatiert Cosmos-Coach Marco Löring. So sahen Dejan Mijailovic und Xhevalin Berisha die Ampelkarte, Co-Trainer Aleksander Canovic sogar Rot. „Weil ein Zuschauer etwas gerufen hatte“, so Löring, der die Niederlage jedoch nicht nur daran festmachen wollte: „In der ersten Halbzeit habe ich Not gegen Elend gesehen, mit einem Mann weniger waren wir dann etwas besser und dem 2:2 sehr nahe.“ Das positivste sei gewesen, dass man nur einen Punkt verloren habe. Die Verfolger Bad Grönenbach (1:1 bei Viktoria Augsburg) und Erkheim (2:3 gegen Neugablonz) mussten ebenfalls Federn lassen.

    Tops & Flops des Spieltags

    Spieler des Tages

    Die Corona-Pause scheint Marco Spengler gutgetan zu haben. Beim 4:3-Sieg seiner SpVgg Westheim beim TSV Schwabmünchen II erzielte der 28-Jährige, der lange nicht richtig fit war, alle vier Treffer. Dass der Gegner ihn dabei das eine oder andere Mal im Abseits wähnte, dürfte ihm egal sein. Mit diesem Viererpack hat Spengler mit insgesamt 17 Einschüssen die Führung in der Torjägerliste der Kreisliga Augsburg übernommen.

    Beste Torschützen

    Mit vier Treffern war Marco Spengler der erfolgreichste Torschütze des Spieltags. Jeweils dreifach waren Tobias Korsten (SV Adelsried) sowie Dominique Haselmeier und Sebastian Kaifer (SC Altenmünster II) erfolgreich.

    Torreichste Spiele

    Zehn Treffer fielen beim 6:4-Erfolg des SV Adelsried gegen den TSV Herbertshofen. Torreich ging es in der Kreisliga Augsburg her: Neunmal hat es beim 6:3 des Kissinger SC gegen den TSV Dinkelscherben geklingelt. Acht Treffer sahen die Zuschauer beim 0:8 des TSV Täfertingen gegen die SpVgg Lagerlechfeld und sieben beim 3:4 zwischen dem TSV Schwabmünchen II und der SpVgg Westheim. Alle Neune schaffte der SC Altenmünster II beim 9:0 gegen den FC Weisingen II.

    Top des Tages

    Mit zwei Treffern in der Nachspielzeit schaffte der SV Adelsried in einer turbulenten Partie der A-Klasse Nordwest noch einen 6:4-Sieg gegen den Tabellenzweiten TSV Herbertshofen.

    Flop des Tages

    0:8 kann man verlieren. Zumal, wenn es gegen den bärenstarken FC Bayern geht. Der TSV Täfertingen aber traf beim 0:8 auf eine Notelf der SpVgg Lagerlechfeld, deren halbe Mannschaft auf einer Hochzeit feierte. Auf eine Verlegung wollte man in Täfertingen nicht eingehen. (oli)

    Auch der Tabellenführer der Bezirksliga Nord kam zum Re-Start nicht ungeschoren davon. Gegen den VfL Ecknach reichte es für den TSV Gersthofen nur zu einem 0:0. Für den Höhepunkt der eher mäßigen 90 Minuten sorgte Schiedsrichter Tobias Heuberger, der einen bereits gepfiffenen Elfmeter zu Gunsten des VfL Ecknach nach Rücksprache mit seinem Assistenten wieder zurück nahm. „Bis auf die fehlenden Tore war alles perfekt“, bemängelte TSV-Abteilungsleiter Klaus Assum lediglich die Chancenverwertung der Seinen. Rundherum habe alles bestens geklappt: „Die Zuschauer waren sehr vernünftig.“

    Bei einigen war der Traum vom ersten Spiel aber schon vor dem Anpfiff wieder geplatzt. Zum Beispiel beim SC Altenmünster, dessen Heimspiel gegen den TSV Nördlingen II abgesagt wurde, weil es beim Gegner einen Corona-Verdachtsfall gab. Auch in Langerringen wurde das Spiel wegen eines Corona-Verdachts beim Gegner FC Haunstetten nicht angepfiffen. Es bleibt also spannend, ob und wie und wie lange wieder gekickt werden darf.

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