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Landkreis Augsburg: Landrat Martin Sailer wirbt für Wasserstoff-Züge auf der Staudenbahn

Landkreis Augsburg

Landrat Martin Sailer wirbt für Wasserstoff-Züge auf der Staudenbahn

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    Auch für die Staudenbahn denkbar? Ein Wasserstoffzug von Alstom - hier im Leipziger Hauptbahnhof.
    Auch für die Staudenbahn denkbar? Ein Wasserstoffzug von Alstom - hier im Leipziger Hauptbahnhof. Foto: Peter Endig, dpa

    Ab 2023 soll von Augsburg aus ein mit Wasserstoff betankter Zug ins Allgäu fahren. Das Pilotprojekt soll bald Zuwachs bekommen - zumindest wenn es nach dem Augsburger Landrat Martin Sailer geht. Der CSU-Politiker wirbt für den Einsatz von Wasserstoffzügen auf der Staudenbahn. Die neue Technologie soll die Reaktivierung der Strecke zwischen Gessertshausen und Langenneufnach beschleunigen, die ins Stocken geraten ist.

    Tatsächlich gibt es bereits Triebwagen, die regelmäßig auf der Staudenbahn fahren sollen. Die Bayerische Regiobahn (BRB) hat dafür Dieseltriebwagen des Herstellers Alstom eingekauft und diese sollen ab Ende 2022 auch unterwegs sein - aber nur zwischen Augsburg und Gessertshausen. Denn die eigentliche Staudenbahnstrecke zwischen Gessertshausen und Langenneufnach ist immer noch nicht für den regelmäßigen Zugverkehr ertüchtigt.

    Auch Akku-Züge sind auf der Staudenbahn denkbar

    Dafür fehlt das Geld - und das könnten die Wasserstoffzüge beschaffen helfen. Wie der Augsburger Landrat Sailer am Donnerstag erklärte, hat er die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer um Unterstützung gebeten. Auch Triebwagen, die ihren Strom aus Akkus bekommen, wären nach Sailers Ansicht auf der nicht elektrifizierten Strecke als Alternative zum Diesel vorstellbar, um CO2 einzusparen.

    Hansjörg Durz: Umweltschutz bringt Geld nach Augsburg

    Rund elf Millionen Euro fehlen bislang, um Ausbau und Betrieb der Staudenbahnstrecke finanzieren zu können. Die soll der Bund beisteuern. Doch der zahlt nur, wenn eine Bewertung zu dem Schluss kommt, dass das Geld gut angelegt ist. In dieser Bewertung spielten seinen Informationen nach auch Umweltaspekte eine Rolle, sagt der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz. Sprich: Wasserstoffzüge sorgen für eine bessere Bewertung und helfen, die Millionen aus München an Land zu ziehen.

    Oder wie Sailer in einer Presseerklärung formuliert: "Bei einer verbindlichen Zusage des Ministeriums bzw. der Bayerischen Eisenbahngesellschaft könnte dieser Faktor in das laufende Projektdossierverfahren mit aufgenommen werden und zu einer Verbesserung des Ergebnisses beitragen. Das würde wiederum die Chance auf eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) erhöhen."

    Reaktivierung der Staudenbahn immer wieder verschoben

    Diese Förderung gilt derzeit als so etwas wie die letzte Chance, die immer wieder verschobene Reaktivierung der Staudenbahn noch in absehbarer Zeit aufs Gleis zu bekommen. Toll sei, wie die Politiker aus der Region sich über die Parteigrenzen hinweg für das Projekt ins Zeug legten, sagt der Grünen-Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer. Doch die bayerische Politik in München bewege sich nur langsam. Wenn nun die Wasserstoffzüge eine neue Chance böten, begrüße er das. Deisnehofer: "Alles, was hilft, ist gut. Mein Rat an die CSU: Jetzt auch einfach mal machen."

    Für die bereits gekauften Diesel-Triebwagen würde sich schon eine andere Verwendung finden, sagt Deisenhofer. Schließlich gebe es in Bayern noch etliche Zugstrecken, die nicht elektrifiziert sind. Dazu zählt Augsburg-Buchloe. Auch hier fordert der Augsburger Landrat Sailer - wie schon viele vor ihm - eine Verbesserung: "Die Strecke ist prädestiniert für eine Elektrifizierung, da sie als Ausweichroute der bereits elektrifizierten Strecke von München nach Lindau eine hohe Netzbedeutung haben könnte. Ich hoffe sehr, dass das Ministerium das Projekt weiter vorantreibt, damit Fernzüge künftig im Störungsfall problemlos zwischen München – Augsburg und München –

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