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Landkreis Augsburg: Kritik an AVV-Tarifen im Augsburger Land bleibt

Landkreis Augsburg

Kritik an AVV-Tarifen im Augsburger Land bleibt

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    Die umstrittene Tarifreform im Verkehrsverbund AVV ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Darin sind sich alle Fraktionen im Kreistag einig
    Die umstrittene Tarifreform im Verkehrsverbund AVV ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Darin sind sich alle Fraktionen im Kreistag einig Foto: Marcus Merk

    Die umstrittene Tarifreform im Verkehrsverbund AVV ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Darin sind sich alle Fraktionen im Kreistag einig. Strittig ist dagegen, wann nachgebessert werden muss: Möglichst schnell oder erst im Zuge des ohnehin geplanten Evaluationsprozesses, der kommendes Jahr ablaufen soll.

    So lässt sich eine Debatte im Kreisausschuss zusammenfassen, in der es vordergründig um 100 000 Euro ging. Die wollte die FDP/ÖDP im Haushalt bereit halten, um damit ein Fachbüro zu beauftragen. Die Experten sollten nach handwerklichen Fehlern der Reform im Landkreis fahnden. Der Verkehrsverbund AVV selbst nämlich konzentriere sich viel zu sehr auf die Stadt Augsburg, so FDP-Sprecher Manfred Buhl, der die Nahverkehrpolitik in der Region seit Jahren sehr kritisch begleitet: „Ich traue dem AVV nicht.“

    Es fehlen verlässliche Zahlen

    Auch der AVV-Aufsichtsratsvorsitzende und Augsburger Landrat Martin Sailer (CSU) glaubt, dass es Verbesserungsbedarf gibt. „Wir müssen noch einmal genau hinschauen. Da ist doch Konsens.“ Aber für ein Urteil über die Tarifreform, die Bussen und Bahnen mehr Kunden bescheren soll, sei es noch viel zu früh. Es fehlten verlässliche Zahlen, die erst im Laufe des Jahres gesammelt werden könnten. Deshalb solle man am im Sommer beschlossenen Fahrplan festhalten, wonach die AA-reform im kommenden Jahr auf den Prüfstand kommt. „Das ist der bessere Zeitpunkt.“

    Grünen-Fraktionssprecherin Silvia Daßler bezweifelt allerdings, ob detr Kreispolitik so viel Zeit bleibt: „Der Druck in Augsburg ist enorm groß. Da wird schneller etwas passeiren als 2019.“ Grundsätzlich aber, so glaubt die Kreisrätin, fahren die Landkreisbürger gar nicht so schlecht mit den neuen Preisen. Die Umstrukturierung beim Abo sei zugunsten des Landkreises gelaufen. Findet auch CSU-Fraktionschef Lorenz Müller: „Wir haben versucht das Beste herauszuholen.“

    Den Preis dafür bezahlt der Steuerzahler

    Im Vorfeld der Reform war es zum Beispiel gelungen, in Städten wie Neusäß, Stadtbergen und Gersthofen die Zonengrenzen zugunsten der Kundschaft zu verändern. Den Preis dafür bezahlt der Steuerzahler: 8,8 Millionen Euro soll der Kreis heuer insgesamt an Defizit-Ausgleich beisteuern. Sollte es nun im Augsburger Stadtgebiet zu Veränderungen kommen, die die Kasse belasten, müsse dafür die Stadt Augsburg aufkommen, verdeutlicht Sailer. SPD-Fraktionschef Harald Güller dagegen hält das gesamte Tarifwerk für grundsätzlich falsch ausgerichtet. „Die Tarifreform muss verändert werden. Sie ist zu sehr auf den Abo-Kunden fixiert.“ Zudem werde auch eine Neuaufteilung des Defizits (insgesamt mehr als 21 Millionen Euro) zum Thema werden.

    Auch für FW-Sprecher Fabian Mehring ist klar: „Es muss nachgebessert werden.“ Noch ein Fachbüro – wie von der FDP/ÖDP vergeblich gefordert – hinzuzuziehen, hält er für überflüssig: „Wir haben genug begutachtet. Das bringt uns auch nicht mehr Fahrgäste.“

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